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„Unsere Sprache kennt keine schmutzigen Äußerungen“

„Unsere Sprache kennt keine schmutzigen Äußerungen“

„Unsere Sprache kennt keine schmutzigen Äußerungen“

WAS sind schmutzige Äußerungen? In einem Nachschlagewerk wird das Wort „schmutzig“ auch als „unanständig, obszön, schlüpfrig“ definiert (Duden, Deutsches Universalwörterbuch). „Obszön“ ist unter anderem eine Bezeichnung für „Worte oder Darstellungen, die Sexualität oder Körperlichkeit in einer abwertenden oder unangemessenen Form zeigen“ (Der Brockhaus in Text und Bild 2003). In vielen Ländern sind Obszönitäten leider gang und gäbe. Früher waren sie eher von Männern zu hören, aber heutzutage hört man sie immer öfter auch aus dem Mund von Frauen. In manchen Kulturen gehören schmutzige Äußerungen jedoch nicht von jeher zur Alltagssprache, wie der Indianer James Kaywaykla vom Stamm der Apachen bezeugte.

James wurde um 1873 im Staat New Mexiko (USA) geboren. Im hohen Alter von fast 90 Jahren erzählte er Folgendes:

„Eines Morgens wurde ich durch die Stimme meines Großvaters geweckt. Er saß im Eingang unserer Laube, das Gesicht der Sonne zugewandt, und sang das ‚Morgenlied‘. Das ist ein Danklied an Ussen . . . für eines seiner größten Geschenke: die geschlechtliche Liebe zwischen Mann und Frau, die bei den Apachen etwas Heiliges ist. * Die Apachen machen nie unanständige Witze über Sexualität, und es geht ihnen nicht in den Kopf, wieso sich die Weißen Augen [die Weißen] über Zeugung und Geburt lustig machen können. Für die Apachen ist das, als würde man den Namen Gottes missbrauchen. Unsere Sprache kennt keine schmutzigen Äußerungen und darauf bin ich sehr stolz. Wir sind dem Schöpfer des Lebens dankbar, dass auch wir Leben schenken dürfen“ (Native Heritage, herausgegeben von Arlene Hirschfelder).

Vor etwa 2 000 Jahren schrieb Paulus, ein Apostel Jesu Christi: „Kein faules Wort gehe aus eurem Mund hervor, sondern was immer zur Erbauung gut ist, wie es nötig sein mag, damit es den Hörern förderlich sei.“ Weiter sagte er: „Hurerei und jede Art Unreinheit oder Habgier sollen unter euch nicht einmal erwähnt werden, so wie es sich für Heilige geziemt, auch kein schändliches Benehmen noch törichtes Reden noch unzüchtige Späße, Dinge, die sich nicht schicken, sondern vielmehr Danksagung“ (Epheser 4:29; 5:3, 4).

Wie kann man eine schmutzige Sprache und unzüchtige Späße aus Herz, Sinn und Mund verbannen? Der Rat, den Paulus den Philippern gab, kann jedem von uns helfen: „Brüder, alles, was wahr, alles, was von ernsthaftem Interesse ist, alles, was gerecht, alles, was keusch, alles, was liebenswert ist, alles, worüber gut gesprochen wird, wenn es irgendeine Tugend und irgendetwas Lobenswertes gibt, diese Dinge erwägt weiterhin“ (Philipper 4:8).

[Fußnote]

^ Abs. 4 Bei den Apachen ist Ussen der Schöpfer des Lebens.

[Bildnachweis auf Seite 31]

Alle Fotos: Library of Congress, Prints & Photographs Division; Apachen-Symbol: Dover Publications, Inc.