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Wir beobachten die Welt

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Banken für Zeit statt für Geld

Eine neue Form von Banken ist jetzt in Spanien entstanden. Mehrere Wohlfahrtsverbände haben „Zeitbanken“ gegründet, bei denen man Dienstleistungen tauschen kann. „Die ‚Banco del Tiempo‘ ist die erste Bank, die ohne Geld arbeitet“, behauptet Elvira Méndez, Leiterin der spanischen Vereinigung für Gesundheit und Familie. Die Bank führt eine Liste von Bürgern, die Dienstleistungen wie Altenbetreuung, Babysitten, Kochen, Putzen oder Nachhilfe anbieten. Tauscheinheit ist jeweils eine Stunde und alle Dienstleistungen haben den gleichen Wert. Eine Stunde Nachhilfe in Quantenphysik hat beispielsweise denselben Wert wie eine Stunde Haaremachen oder Babysitten. Der Nutznießer zahlt für die empfangene Dienstleistung mit der Zeit, die ihm für einen anderen Dienst gutgeschrieben wird. So versuchen Zeitbanken, den Tausch von Diensten zu organisieren und zu fördern, die früher zwischen guten Nachbarn ganz selbstverständlich waren.

Haustiere auf Bestellung geklont

Haustiere werden mittlerweile auf Bestellung geklont. Über den ersten Auftrag in den Vereinigten Staaten — ein Kätzchen für eine Frau in Texas — berichtete unlängst die New York Times. Die Frau hatte ihre Katze Nicky nach 17 Jahren verloren und ließ sich daraufhin aus Nickys früher entnommener DNS für 50 000 Dollar ein neues Kätzchen klonen. Es bekam den Namen „Little Nicky“ und soll sogar denselben Charakter haben wie die erste Katze. Das Unternehmen, das „Little Nicky“ geschaffen hat, plant laut der Zeitung auch Hunde zu klonen, weil das „ein viel lukrativerer Markt als der für Katzen“ sei. David Magnus, Kodirektor des Zentrums für Biomedizinische Ethik an der Stanford-Universität, sagte: „Dieses Vorgehen ist moralisch problematisch und etwas verwerflich. Für 50 000 Dollar hätte sie vielen Streunern ein Heim geben können.“

Können Hunde epileptische Anfälle vorhersehen?

Manche Hunde können bei Kindern, mit denen sie seit über einem Jahr in einem Haushalt zusammengelebt haben, epileptische Anfälle vorhersehen. Gemäß einem Bericht in dem spanischen Blatt Diario Médico haben Forscher das im Rahmen einer Studie mit 45 Familien herausgefunden. Mehreren Eltern epileptischer Kinder fiel auf, dass ihr Hund sich vor einem Anfall „merkwürdig verhielt“. Er drängte das Kind, sich hinzusetzen, oder stellte sich an seine Seite, um es beim Hinfallen abzufedern.

Bhutan verbietet Tabakverkauf

Das zwischen Indien und China in den Himalaja eingebettete Königreich Bhutan hat den Verkauf aller Tabakwaren verboten. Ausländer wie Diplomaten, Touristen und Angestellte von Nichtregierungsorganisationen sind von dem Verbot nicht betroffen. Bhutan soll weltweit der erste Staat sein, der zu solchen Mitteln greift. Auch das Rauchen in der Öffentlichkeit ist untersagt worden. Laut BBC News gehören diese Maßnahmen zu den Bemühungen des Staates, Bhutan zu einer rauchfreien Nation zu machen.

Herzkrank wegen Kindheitstraumata

Wer als Kind körperlich oder seelisch traumatische Erlebnisse durchmacht, wird später eher herzkrank. Zu diesem Ergebnis kamen Forscher in Atlanta (Georgia) und San Diego (Kalifornien, USA) bei der Auswertung der Krankenblätter von 17 337 Erwachsenen. Wie die Science News berichtet, eigneten sich Personen für die Studie, die „als Kinder häusliche Gewalt erlebt hatten, seelisch oder körperlich misshandelt oder vernachlässigt worden waren oder mit jemand zusammengelebt hatten, der ins Gefängnis musste, Drogen oder Alkohol missbrauchte oder geisteskrank war“. Je mehr traumatische Erlebnisse jemand in jungen Jahren durchmacht, desto wahrscheinlicher wird gemäß der Studie eine Herzerkrankung im Erwachsenenalter.

Verseuchtes Blut in Japan

Das japanische Gesundheitsministerium hat unlängst zu einer ungewöhnlichen Maßnahme gegriffen: Laut Japan Times wurden „die Namen von 6 916 Krankenhäusern und 17 Pharmaunternehmen veröffentlicht, die vermutlich ein mit Hepatitis-C-Viren verseuchtes Blutprodukt am Lager haben“. Das Gerinnungsmittel sei für „eine der größten medizinischen Katastrophen in der japanischen Nachkriegsgeschichte“ verantwortlich. Wie die Zeitung berichtet, wurden zwischen 1980 und 2001 rund 290 000 Menschen damit behandelt. Schätzungsweise 10 000 von ihnen wurden mit dem Virus infiziert, darunter viele Schwangere, bei denen mit dem Gerinnungsmittel Blutungen während der Entbindung gestillt wurden. Mit der Bekanntgabe reagierte das Ministerium auf Kampagnen von Opfern, die die Öffentlichkeit auf die Problematik aufmerksam machen wollten und alle, die möglicherweise mit dem Mittel behandelt worden waren, aufforderten, sich auf Hepatitis C testen zu lassen. Unbehandelt kann die Krankheit zum Tod führen.

Frösche vom Aussterben bedroht

Millionen Frösche sterben, und niemand versteht so recht warum. Wie die Zeitschrift New Scientist berichtet, ist die Gefahr auszusterben bei Fröschen größer als bei Vögeln oder Säugetieren. Fast ein Drittel der 5 743 bekannten Amphibienarten ist bedroht — so eines der Ergebnisse der ersten weltweiten Studie zu Amphibien. Laut New Scientist machen sich die Wissenschaftler „schon seit 1989 Sorgen, als sie auf der ersten internationalen Herpetologie-Konferenz ihre Daten miteinander verglichen und einen plötzlichen und unerklärlichen Rückgang vieler Arten weltweit feststellten“. Seit 1980 sind 9 Amphibienarten nachweislich ausgestorben, und von weiteren 113 Arten, die man damals kannte, „fehlt mittlerweile jede Spur“. Der Zoologe James Hanken von der Harvarduniversität sagt: „Wir wissen einfach nicht, woran sie leiden.“

Vertrauenskrise

Weltweit schwinde das Vertrauen in Politiker und Wirtschaftsführer, berichtet die in Paris erscheinende Tageszeitung International Herald Tribune. Laut einer Umfrage von Gallup International in 60 Ländern glaubt die Mehrheit, Politiker seien „unehrlich“, „zu mächtig“, „zu beeinflussbar“ und verhielten sich „unredlich“. In Afrika, Westasien und Lateinamerika äußerten mehr als 80 Prozent der Befragten Zweifel an der Ehrlichkeit von Politikern. Wirtschaftsführer haben einen etwas besseren Ruf: Nur etwa 40 Prozent der Befragten hielten Wirtschaftsführer für unehrlich und zweifelten an ihrem ethischen Verhalten. In Westeuropa äußerten sich 55 Prozent pessimistisch über die Aussicht auf eine sichere Weltlage. In Ägypten hielten 70 Prozent die Zukunftsaussichten für düster. Am optimistischsten waren die Teilnehmer anderer afrikanischer Staaten. Dort rechneten 50 Prozent damit, dass sich die Lage verbessern werde.