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Wir beobachten die Welt

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Kindern beibringen, weniger fernzusehen

Während einer 5-monatigen Studie an 16 Vorschulen im Bundesstaat New York erhielten Kinder einfache Anleitung über Alternativen zum Fernsehen. Wie die New York Times berichtete, sahen sie daraufhin pro Woche drei Stunden weniger fern. Die Kinder wurden angeregt, mehr zu lesen und beispielsweise Tischsets für gemeinsame Mahlzeiten zu basteln oder für jedes Fernsehgerät im Haus „Fernseher aus!“-Schilder zu malen. Die Kinder machten auch selbst Vorschläge, was man statt fernzusehen oder Videos anzuschauen noch machen könnte. Eltern wurde empfohlen, ihren Kindern jeden Tag Geschichten vorzulesen und vor den Mahlzeiten den Fernseher auszuschalten. Im Verlauf der Studie verzichteten die teilnehmenden Familien zweimal eine Woche lang ganz aufs Fernsehen. Laut Dr. Barbara Dennison, Leiterin der Untersuchung, sollten Eltern nicht von vornherein denken, man könne Kindern das Fernsehen nicht abgewöhnen. „Kinder sind für Alternativen überraschend offen“, sagte sie.

Rauchen schadet dem ganzen Körper

„Raucher gefährden nicht nur ihre Lunge und ihre Arterien: Alle Gewebe des Körpers nehmen Schaden“, hieß es in der Zeitschrift New Scientist. Der Bericht des höchsten US-Gesundheitsbeauftragten Richard H. Carmona führt Dutzende von Krankheiten auf, die mit dem Tabakkonsum zusammenhängen, unter anderem Lungenentzündung, Leukämie, grauer Star, Zahnfleischerkrankungen sowie Nierenkrebs, Gebärmutterhalskrebs, Magen- und Bauchspeicheldrüsenkrebs. „Wir wissen seit Jahrzehnten, dass Rauchen schädlich ist, aber dieser Bericht zeigt, dass es noch viel schädlicher ist, als wir befürchtet haben“, erklärte Carmona. „Die Giftstoffe aus dem Zigarettenrauch gelangen über das Blut in den ganzen Körper.“ Für diejenigen, die gesundheitliche Schäden vermeiden wollen, indem sie auf teer- oder nikotinarme Zigaretten umsteigen, erklärte er: „Es gibt keine unschädliche Zigarette, ob man sie nun ‚leicht‘, ‚extraleicht‘ oder sonst wie nennt.“ Raucher würden in der Regel 13 bis 14 Jahre früher sterben als Nichtraucher, betonte Carmona. „Rauchen macht in jedem Alter fast jedes Organ krank“, sagte er laut einem Bericht der New York Times.

Waffen zu Spielplatzgeräten geschmiedet

In Brasilien wurde eine besondere Kampagne gestartet, um die Zahl der Waffen zu reduzieren, die in der Bevölkerung im Umlauf sind. Für jede freiwillig abgelieferte Waffe wurden umgerechnet etwa 20 bis 70 Euro Entschädigung gezahlt. Wie Folha Online berichtete, lieferten die Brasilianer von Juli bis Dezember 2004 landesweit mehr als 200 000 Waffen ab. Die im Bundesstaat São Paulo abgegebenen Waffen wurden unbrauchbar gemacht, gepresst, eingeschmolzen und anschließend zu Spielplatzgeräten verarbeitet, die jetzt in einem Stadtpark stehen. Zu dem Spielplatz gehören eine Wippe, Schaukeln und eine Rutschbahn, alle aus Recyclingmaterial. Der Justizminister Márcio Thomaz Bastos erklärte: „Eines der Hauptziele der Kampagne ist es, eine Kultur des Friedens einzupflanzen.“

Weniger Nonnen

„Immer weniger Argentinierinnen wollen Nonne werden“, meldete die Zeitung Clarín 2004 in Buenos Aires. „In den letzten 4 Jahren ist die Zahl der Nonnen um 5,5 Prozent gesunken, von 9 113 im Jahr 2000 auf 8 612 in diesem Jahr. Verglichen mit 1960, als es noch 13 423 Nonnen gab, ist der Rückgang noch gravierender, nämlich fast 36 Prozent.“ Als Gründe für den Rückgang wurden „das wenig attraktive Image religiöser Berufungen“ genannt sowie die Furcht, sich lebenslang an eine kirchliche Laufbahn zu binden. Die Zahl der Priester war im gleichen Zeitraum ebenfalls rückläufig. „Für die nächsten Jahre rechnen viele mit einem noch stärkeren Rückgang. Und alle sind sich einig, dass es sich um ein weltweites Phänomen handelt“, so die Zeitung.

Altenpflege an Bord

Angesichts stark gestiegener Kosten für betreutes Wohnen sehen manche das Leben auf einem Kreuzfahrtschiff als attraktive Alternative für ältere Menschen. Laut einem Bericht im Fachblatt der Amerikanischen Gesellschaft für Geriatrie hätten „Kreuzfahrtschiffe und Einrichtungen für betreutes Wohnen einiges gemeinsam, wie etwa bestimmte Annehmlichkeiten, die monatlichen Kosten und anderes“. Viele Kreuzfahrtschiffe bieten sogar Leistungen, über die Einrichtungen für betreutes Wohnen nicht immer verfügen — beispielsweise einen rund um die Uhr erreichbaren Bordarzt, Begleitung zu allen Mahlzeiten sowie Zimmer- und Wäscheservice. Dazu kommen der Genuss des Reisens an sich und die Möglichkeit, Menschen zu treffen. Wie der Bericht außerdem anmerkte, „hätten manche bestimmt mehr Lust, ‚Großmutter zu besuchen‘, wenn diese auf einem Kreuzfahrtschiff leben würde“.

Panikstörung

„Bei einer Panikstörung können jederzeit Panikattacken auftreten, sogar nachts. Die Betroffenen wachen mit Brustschmerzen, Atemnot oder heftiger Angst auf; sie fürchten zu ersticken, haben Schweißausbrüche oder den Drang zu fliehen“, erläuterte die Zeitung The Vancouver Sun. Gemäß einem aktuellen Bericht, für den 36 894 Personen befragt wurden, leiden 3,7 Prozent der kanadischen Bevölkerung ab 15 Jahren, mithin etwa 1 Million Menschen, an einer Panikstörung. Mehr Frauen als Männer (4,6 bzw. 2,8 Prozent) gaben an, schon einmal eine Panikattacke gehabt zu haben. Menschen, die an einer Panikstörung leiden, „greifen bei Problemen doppelt so oft zu Alkohol wie Nichtbetroffene und rauchen fast dreimal so oft überdurchschnittlich viel“, so die Zeitung. Positiv ist allerdings, dass fast 70 Prozent der Betroffenen ärztliche Hilfe suchen. Gemäß dem Bericht glaubt Dr. Jacques Bradwejn, Leiter der Abteilung für Psychiatrie an der Universität von Ottawa, die Krankheit an sich habe zwar genetische und biologische Ursachen, doch die Panikattacken selbst würden „durch belastende Lebenssituationen ausgelöst“.

Der größte Ernährungsskandal

Wie die italienische Zeitung Corriere della Sera schreibt, sterben nach Angaben der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) jedes Jahr etwa 5 Millionen Kinder an Hunger. Gemäß dem Welternährungsbericht 2004 der FAO haben weltweit 852 Millionen Menschen nicht genug zu essen. Davon leben 815 Millionen in Entwicklungsländern, 28 Millionen in Übergangsländern und 9 Millionen in den Industrienationen. Der FAO-Bericht zitiert eine Erklärung, die Repräsentanten aus 110 Ländern anlässlich des Welternährungsgipfels 2004 im Hauptquartier der Vereinten Nationen unterzeichnet haben. Darin heißt es auszugsweise: „Der größte Skandal ist nicht der Hunger an sich, sondern dass er fortbesteht, obwohl wir die Mittel haben, ihn zu beseitigen.“