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Der Nopal-Kaktus — einmal aus der Nähe betrachtet

Der Nopal-Kaktus — einmal aus der Nähe betrachtet

Der Nopal-Kaktus — einmal aus der Nähe betrachtet

Von einem Erwachet!-Mitarbeiter in Mexiko

Der Feigenkaktus ist nicht besonders ansehnlich, aber schon seit Jahrhunderten spielt er im Leben der Mexikaner, die ihn „Nopal“ nennen, eine Rolle. Zwar kommt er auch in anderen Ländern des amerikanischen Kontinents vor — ebenso wie in anderen trockenen Gegenden der Erde —, aber wegen seines dornigen Aussehens wird sein Wert wohl nicht immer gleich erkannt. Der Nopal-Kaktus kann bis zu 5 Meter hoch werden. Sein ovaler, flach gedrückter Stiel ist voller Dornen und trägt süß schmeckende Kaktusfeigen.

Milpa Alta liegt in der Nähe von Mexiko-Stadt und ist ein ideales Anbaugebiet für den Nopal-Kaktus. Schon lange haben ihn die Kleinbauern von dort in andere Länder exportiert. In Milpa Alta wird sogar jedes Jahr ein Volksfest veranstaltet, bei dem man Gelegenheit hat, eine große Auswahl an Produkten zu probieren, die mit Nopal hergestellt werden.

In Mexiko kann man Nopalstiele nicht nur auf kleinen Märkten, sondern auch in großen Supermärkten kaufen. Dort werden sie bereits gesäubert und gebrauchsfertig angeboten.

In der Regel müssen sie frisch und zart sein, wenn sie gegessen werden sollen. Die Mexikaner bereiten sie auf vielerlei Weise zu und servieren sie zu den unterschiedlichsten Fleischgerichten. Das gängigste Gericht ist Nopalstiel gegrillt zum Steak; und Rührei mit gehacktem Nopal ergibt ein leckeres Frühstück.

Außerdem lässt sich ein köstlicher Salat zubereiten: Man vermischt kleine gekochte Nopalwürfel, Tomatenstückchen, klein gehackte Zwiebeln und Koriander in einer Schüssel mit Olivenöl, Essig und Salz. Vielleicht findet man zunächst, Nopalstiele würden nach nichts schmecken und auch nicht gerade verlockend, sondern eher schleimig aussehen — aber gewürzt mit scharfen mexikanischen Soßen sind sie richtig lecker.

Ein erfahrener Bauer ist sehr schnell und geschickt beim Schneiden und Säubern von Nopalstielen. Wer das gern selbst machen möchte, muss dabei wegen der vielen Dornen schon sehr vorsichtig sein. Es empfiehlt sich, zum Schutz Plastikhandschuhe zu tragen.

Dem Nopal-Kaktus werden auch Heilwirkungen zugeschrieben. Wie das mexikanische Nationalinstitut für Ernährung sagt, kann er sowohl das Gesamtcholesterin als auch das LDL-Cholesterin senken. Manche haben auch vorgeschlagen, Nopal zur Kontrolle von Diabetes mit einzusetzen. Vielleicht werden durch weitere Forschungen noch mehr gesundheitliche Vorzüge dieser einfachen Pflanze zutage treten.

Inzwischen könnte man doch mal ein traditionelles mexikanisches Essen mit Nopal-Kaktus versuchen. Vielleicht schmeckt es ja viel besser, als es aussieht!