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Wir beobachten die Welt

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Jugendliche und Handys

„Ohne ihr Handy sind junge Briten außerstande ihren Alltag zu organisieren“, so der Londoner Daily Telegraph. Wie erging es einigen 15- bis 24-Jährigen, die für eine Studie zwei Wochen lang ohne Handy auskommen mussten? „Es war eine ungewöhnliche Erfahrung“, hieß es in der Zeitung. „Die jungen Leute wurden mit ziemlich ungewohnten Situationen konfrontiert: beispielsweise mit ihren Eltern zu sprechen, bei Freunden an der Haustür zu klopfen und die Eltern ihrer Freunde kennen zu lernen.“ Professor Michael Hulme von der Universität Lancaster (England) erklärte, die jungen Leute würden vor allem deshalb ständig telefonieren, um „Sicherheit zu gewinnen und ihre Identität zu finden“. Eine der befragten Jugendlichen sagte, sie fühle sich ohne ihr Handy „nervös und gestresst“. Ein anderer Jugendlicher erklärte, um andere zu konkreten Zeiten treffen zu können, habe er jetzt vorausplanen müssen. Außerdem habe er sich isoliert gefühlt, weil er nicht einfach jederzeit mit seinen Freunden reden konnte.

Sparen die Deutschen zu viel Wasser?

Wie die Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung berichtet, gerät in Deutschland sowohl die Wasserversorgung als auch die Kanalisation in Schwierigkeiten, weil die Verbraucher zu viel Wasser sparen. Früher hatte man mit einem beständig zunehmenden Wasserverbrauch gerechnet und entsprechend großzügige Leitungssysteme gebaut. Unterdessen wurde das Wassersparen als ein wichtiger Beitrag zum Schutz der Umwelt und der natürlichen Ressourcen propagiert, worauf der Wasserverbrauch zurückging. „Unser Trinkwasser stockt vielerorts in den Leitungen“, erklärt Ulrich Oemichen vom Bundesverband der Gas- und Wasserwirtschaft das Problem. „Bei längerer Stagnation kommt es dann zur Korrosion der Rohre, und das Wasser nimmt Metalle . . . auf.“ Wenn sich zu wenig Wasser in der Kanalisation befindet, sammeln sich Feststoffe an und beginnen dort zu verfaulen. Die einzige Lösung ist dann, die Wasserleitungen und die Kanalisation mit wertvollem Trinkwasser durchzuspülen.

Kaiserschnitt und Allergien

„Entbindungen durch Kaiserschnitt bergen möglicherweise langfristige Risiken, an die wir bisher nicht gedacht haben“, erklärt Dr. Sibylle Koletzko von der Ludwig-Maximilians-Universität München in der Zeitschrift New Scientist. „Wenn ein Kaiserschnitt nicht medizinisch notwendig ist, würde ich davon abraten.“ Nach Ansicht der beteiligten Forscher sollen Entbindungen durch Kaiserschnitt bei den Kindern Asthma und Allergien begünstigen. Gemäß einer Studie an 865 Neugeborenen, die allesamt in den ersten 4 Lebensmonaten gestillt wurden, haben durch Kaiserschnitt entbundene Kinder öfter Verdauungsschwierigkeiten und Lebensmittelallergien als andere Kinder. Gemäß dem New Scientist „könnte das damit zusammenhängen, dass durch Kaiserschnitt entbundene Kinder keine Gelegenheit haben, beim Geburtsvorgang nützliche Bakterien zu schlucken; die Kolonisierung des Darms durch diese Bakterien spielt jedoch eine wichtige Rolle für die Entwicklung des Immunsystems“.

„Der ultimative Schmuck fürs Heim“?

„Westliche Touristen und Geschäftsleute, die in China illegal Tigerfelle kaufen, sind für das Abschlachten einer der am stärksten gefährdeten Tierarten der Welt verantwortlich“, schreibt der Londoner Sunday Telegraph. Die Population wild lebender Tiger zählte vor 100 Jahren noch etwa 100 000 Tiere; heute sind es nicht einmal 5 000. Die meisten leben in Indien, einige auch in anderen südasiatischen Ländern oder im Fernen Osten. Wie die Environmental Investigation Agency, eine Wohlfahrtsorganisation mit Sitz in London, berichtet, gelten Tigerfelle bei den Käufern als „der ultimative Schmuck fürs Heim, doch sie treiben den Tiger an den Rand des Aussterbens. . . . Diese Tiere sind so stark gefährdet, dass für das Überleben der Art jedes einzelne Exemplar zählt.“ Von 1994 bis 2003 wurden 684 Tigerfelle konfisziert, was allerdings nur ein Bruchteil der geschmuggelten Felle sein soll.

Implantierbarer Identifikationschip

Nach einem Bericht im Journal of the American Medical Association (JAMA) hat die amerikanische Nahrungs- und Arzneimittelbehörde einen implantierbaren Identifikationschip zugelassen, mit dessen Hilfe die medizinischen Daten eines Patienten zugänglich werden sollen. Die Hersteller empfehlen, den etwa reiskorngroßen Chip im Trizepsbereich unter die Haut zu implantieren. Wenn das medizinische Personal einen Scanner über die betreffende Stelle führt, kann es die Kennnummer des Chips lesen. Mit dieser Nummer kann man dann über eine sichere Internetverbindung die zuvor gespeicherten Informationen abfragen. Die neue Technologie „könnte bei bewusstlosen oder nicht ansprechbaren Patienten den schnellen Zugang zu lebenswichtigen medizinischen Informationen erleichtern . . . und wäre zudem in den Bereichen Sicherheit, Finanzen und Personenidentifikation einsetzbar“, erklärte JAMA.

Zusammenleben ohne Trauschein

„Immer mehr Kanadier leben vor der Heirat in einer eheähnlichen Gemeinschaft“, berichtet die Vancouver Sun. Alan Mirabelli, leitender Direktor des Vanier-Familieninstituts in Ottawa, meinte dazu: „Die heutige Generation der unter 35-jährigen Kanadier hat bei ihren Eltern mehr Scheidungen und Trennungen beobachtet als irgendeine andere Generation. Deshalb stürzen sie sich nicht einfach in eine Ehe.“ Gemäß einer landesweiten Umfrage unter fast 2 100 Kanadiern zwischen 18 und 34 Jahren „leben 22 Prozent in einer eheähnlichen Gemeinschaft, während 27 Prozent verheiratet sind“, so die Zeitung. „Nach einem früheren Bericht des Vanier-Instituts waren 1975 noch 61 Prozent der Befragten verheiratet und lediglich ein Prozent lebte in einer eheähnlichen Gemeinschaft.“

Ein Jahr extremer Wetterverhältnisse

In einem Bericht des Nachrichtendienstes Associated Press heißt es: „Das Jahr 2004 war nicht nur durch vier außerordentlich starke Hurrikans in der Karibik und durch tödliche Taifune in Asien gekennzeichnet. Es war auch das bis dato viertwärmste aufgezeichnete Jahr. Damit setzt sich ein Trend fort, denn die bisher 10 wärmsten Jahre sind alle seit 1990 gemessen worden.“ Das vergangene Jahr war auch das teuerste Jahr, was die Wetterschäden betrifft. Allein in den Vereinigten Staaten und in der Karibik entstanden durch Hurrikans Schäden von über 34 Milliarden Euro. Während in manchen Gegenden Stürme und hohe Temperaturen herrschten, gab es anderswo außergewöhnlich harte Winter. Beispielsweise hatten der Süden Argentiniens sowie Chile und Peru im Juni und Juli unter empfindlicher Kälte und unter Schnee zu leiden. Wie es in dem Bericht heißt, „würde ein länger andauernder Temperaturanstieg nach Ansicht von Wissenschaftlern das Weltklima wahrscheinlich noch mehr durcheinander bringen“.