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Mal anders gehen

Mal anders gehen

Mal anders gehen

VON EINEM ERWACHET!-MITARBEITER IN FINNLAND

Nordicwalking — was ist das? In Finnland ist es inzwischen ein beliebtes Fitnesstraining, ja eines der beliebtesten. Man geht mit Stöcken, die Skistöcken ähneln. Woher kommt Nordicwalking und wofür ist es gut?

WENN man einen Nordicwalker sieht, denkt man gleich an einen Skilangläufer ohne Skier. Eigentlich kam Nordicwalking durch Langlauf-Spitzensportler auf, die durch den Einsatz von Skistöcken ihr Sommertraining intensivieren wollten. In den 1980er Jahren wurde das Gehen mit Stöcken als wirksames Fitnesstraining für andere Sportarten eingeführt. Ende der 1990er Jahre wurde Nordicwalking auch unter der Bevölkerung beliebt. Gemäß einer Gallup-Umfrage im Jahr 2004 waren 760 000 Finnen — 19 Prozent der Bevölkerung — wenigstens einmal wöchentlich mit ihren Stöcken unterwegs. „Nordicwalking ist inzwischen in Finnland nach Walking der beliebteste Fitnesssport“, sagt Tuomo Jantunen, Geschäftsführer der Organisation Suomen Latu, von der die Umfrage in Auftrag gegeben wurde. Nordicwalking hat sich nicht nur als vorübergehende Modeerscheinung erwiesen. In den letzten Jahren wurde es allmählich auch in anderen Ländern eingeführt.

So manch einer weiß, wofür Walking oder schnelles Gehen gut ist, aber welche Vorteile hat es eigentlich, wenn man mit Stöcken geht? Der Physiotherapeut und Nordicwalking-Experte Jarmo Ahonen sagt dazu: „Ein großer Pluspunkt beim Nordicwalking ist, dass die Muskeln des Oberkörpers trainiert werden, was die Arm- und Rückenmuskulatur sowie die Muskulatur des Lendenwirbelbereichs einschließt. Außerdem lockert es Verspannungen im Nacken und in den Schultern, die unter Büroangestellten allgemein ein Problem sind.“

Da beim Nordicwalking mehr Muskeln beansprucht werden als beim herkömmlichen schnellen Gehen, werden auch mehr Kalorien verbrannt. Durch den Stockeinsatz kann das Walkingtempo leichter erhöht und die Pulsfrequenz gesteigert werden. Aber das ist noch nicht alles. Befürworter des Nordicwalking behaupten, der richtige Gebrauch der Stöcke sorge automatisch für eine aufrechte und damit verbesserte Körperhaltung. Ahonen ist der Meinung: „Nordicwalking entlastet auch die Gelenke, da ein Teil des Körpergewichts von den Stöcken abgefangen wird.“ Ein Nordicwalker sagte, dass die Stöcke mit ihren Stahlspitzen ihm helfen, auf rutschigem Boden das Gleichgewicht zu bewahren. Deswegen sind viele ältere Menschen, die auch gern im Winter mal flott gehen, zum Nordicwalking übergegangen, weil dann der Boden oft mit Schnee und Eis bedeckt ist.

[Kasten auf Seite 20]

Tipps für Einsteiger

Beim Nordicwalking benötigt man keine teure Ausrüstung. Man braucht nur gutes Schuhwerk und spezielle, auf die Körpergröße ausgerichtete Stöcke. Läuft man auf hartem Boden, dann sollte man die Stockspitzen mit Gummipuffern schützen. Nordicwalking ist recht leicht zu erlernen. Ist man jedoch Anfänger, wäre es gut, sich von einem Nordicwalking-Experten einige Tipps zu holen.