Wir beobachten die Welt
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▪ In Brasilien hat der Gebrauch von Amphetaminen als Appetitzügler zur Gewichtsabnahme von 1997 bis 2004 um 500 Prozent zugenommen (FOLHA ONLINE, BRASILIEN).
▪ Piloten von Verkehrsmaschinen haben ein dreifach erhöhtes Risiko für grauen Star — möglicherweise, weil sie verstärkt der kosmischen Strahlung ausgesetzt sind (THE WALL STREET JOURNAL, USA).
▪ Im nächsten Jahrzehnt werden die Grundbedürfnisse von mehr als der Hälfte der 1,27 Milliarden Kinder in Asien nur unzureichend gestillt werden können. Dazu zählen sauberes Trinkwasser, Nahrung, Gesundheitsversorgung, Bildung und ein Zuhause (PLAN INTERNATIONAL, REGIONALBÜRO ASIEN, THAILAND).
▪ Passivrauchen „ist gefährlicher, als alle dachten“. Seit in Pueblo (Colorado, USA) vor 18 Monaten das Rauchen in Büros, Restaurants und anderen Innenräumen verboten wurde, ist unter den Einwohnern die Zahl der Herzinfarkte um 27 Prozent gesunken (TIME, USA).
Mehr gescheiterte Ehen in Spanien
Im Jahr 2000 gab es in Spanien noch doppelt so viele Eheschließungen wie Trennungen und Scheidungen. Doch im Jahr 2004 kamen auf drei Eheschließungen zwei gescheiterte Ehen (durch Trennung oder Scheidung). Seit die Scheidung 1981 gesetzlich erlaubt wurde, mussten mehr als eine Million Kinder miterleben, wie die Ehe ihrer Eltern gescheitert ist. Warum gehen immer mehr Ehen in die Brüche? Wie die Psychologin Patricia Martínez erklärte, sind „die Gründe für den prekären Zustand der Ehe vor allem im kulturellen Wandel und im Verlust religiöser und moralischer Normen zu suchen sowie in der Berufstätigkeit von Frauen und in der fehlenden Bereitschaft der Männer, im Haushalt mitzuhelfen“.
Fettleibigkeit in China
Gemäß dem Londoner Guardian „wird es in China in der kommenden Dekade 200 Millionen gefährlich übergewichtige Menschen geben“. In vielen Städten seien Fastfood-Restaurants allgegenwärtig — während eine wachsende Mittelschicht sich immer weniger sportlich betätige, immer häufiger das Auto benutze und immer länger regungslos vor dem Fernseher, Computer oder Videospiel sitze. Die Zahl der als fettleibig geltenden Kinder wächst jährlich um 8 Prozent; in Schanghai sind bereits 15 Prozent aller Grundschüler fettleibig.
Hoher Drogenkonsum im Flusswasser nachweisbar
Offenbar konsumieren die Bewohner der italienischen Poebene deutlich mehr Kokain, als in offiziellen Schätzungen angegeben wird. Dies lassen Wasserproben aus dem Fluss erkennen, so eine in dem Onlinemagazin Environmental Health veröffentlichte Studie. Kokainkonsumenten scheiden mit dem Urin Benzoylecgonin aus. Vor Gericht dient der Nachweis dieses Stoffwechselprodukts im Urin oft als Beweis für Kokainkonsum. Angesichts der Menge der Rückstände, die über das Abwassersystem in den Fluss gelangen, müssen im Einzugsgebiet des Flusses pro Tag rund 4 Kilogramm, also 40 000 Dosen Kokain, konsumiert werden — 80-mal mehr, als bisher geschätzt wurde.
Vermeidbare Todesursachen
„In diesem Jahr werden fast 11 Millionen Kinder unter 5 Jahren an weitgehend vermeidbaren Todesursachen sterben“, hieß es im Weltgesundheitsbericht 2005. Rund 90 Prozent der Todesfälle gehen auf das Konto einiger weniger Ursachen: Geburtskomplikationen wie Frühgeburten, Infektionen und Asphyxie (Ersticken bei der Geburt); Infektionen der unteren Atemwege, vor allem Lungenentzündung; Durchfall; Malaria; Masern und HIV/Aids. „Die meisten Todesfälle könnten ohne großen finanziellen Aufwand mit bestehenden Mitteln einfach und wirksam vermieden werden“, so der Bericht. Zudem sterben jährlich mehr als eine halbe Million Frauen während der Schwangerschaft oder bei der Geburt, vor allem weil „sie keinen Zugang zu qualifizierter medizinischer Versorgung“ haben.