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Wie kann ich meinen Glauben an die Schöpfung verteidigen?

Wie kann ich meinen Glauben an die Schöpfung verteidigen?

Junge Leute fragen sich:

Wie kann ich meinen Glauben an die Schöpfung verteidigen?

„Als in der Schule die Evolutionstheorie behandelt wurde, stellte das alles, was man mir bis dahin beigebracht hatte, auf den Kopf. Sie wurde als Fakt dargestellt und ich fühlte mich irgendwie in die Ecke gedrängt“ (Ryan, 18).

„Als ich 12 war, hatten wir eine Lehrerin, die überzeugte Evolutionistin war. Sie hatte sogar einen Aufkleber am Auto mit einem Fischzeichen, in dem Darwin stand. Da habe ich mich nicht getraut, offen zu sagen, dass ich an die Schöpfung glaube“ (Tyler, 19).

„Ich bekam Panik, als meine Lehrerin sagte, dass wir als Nächstes die Evolution durchnehmen würden. Ich wusste, dass ich dann der ganzen Klasse erklären müsste, warum ich das anders sehe“ (Raquel, 14).

VIELLEICHT ist es dir auch so unangenehm wie Ryan, Tyler und Raquel, wenn im Unterricht das Thema Evolution aufkommt. Du glaubst, dass Gott „alle Dinge erschaffen“ hat (Offenbarung 4:11). Du siehst um dich herum lauter Beweise für gut durchdachte Planung. Aber die Schulbücher lehren, der Mensch hätte sich entwickelt. Und dein Lehrer sagt das auch. Was willst du diesen „Experten“ denn schon erzählen? Und was werden deine Klassenkameraden sagen, wenn du ihnen dann auch noch mit Gott kommst?

Ist das auch dein Problem? Nur keine Sorge! Du bist nicht der Einzige, der an die Schöpfung glaubt. Fakt ist, dass sogar etliche Wissenschaftler die Evolutionstheorie nicht akzeptieren. Und auch viele Lehrer nicht. In den Vereinigten Staaten glauben 80 Prozent der Schüler an einen Schöpfer — ganz egal, was in den Schulbüchern steht. Und nach einer Umfrage im April 2006 glauben auch in Deutschland fast genauso viele Jugendliche an Gott.

Vielleicht fragst du dich trotzdem: „Was sag ich bloß, wenn ich meinen Glauben an die Schöpfung verteidigen muss?“ Mach dir keinen Kopf, du kannst das schaffen, auch wenn du schüchtern bist. Du musst dich nur etwas darauf vorbereiten.

Mach dir Gedanken über das, was du glaubst!

Wenn du gläubige Eltern hast, glaubst du wahrscheinlich einfach an die Schöpfung, weil sie dir das so beigebracht haben. Doch jetzt wirst du älter und möchtest Gott ‘gemäß deiner Vernunft’ dienen und eine solide Grundlage für deinen Glauben haben (Römer 12:1). Paulus riet den ersten Christen, ‘sich aller Dinge zu vergewissern’ (1. Thessalonicher 5:21). Wie kannst du das beim Thema Schöpfung umsetzen?

Mach dir zuerst Gedanken über das, was Paulus über Gott schrieb: „Seine unsichtbaren Eigenschaften werden seit Erschaffung der Welt deutlich gesehen, da sie durch die gemachten Dinge wahrgenommen werden“ (Römer 1:20). Behalte diese Aussage im Hinterkopf und denke jetzt einmal über den menschlichen Körper, die Erde, das riesige Universum oder die Tiefen des Meeres nach. Beschäftige dich mit der faszinierenden Welt der Pflanzen, Insekten oder anderer Tiere — mit etwas, was dich richtig interessiert. Lass dann deine „Vernunft“ sprechen und stell dir die Frage: Was überzeugt mich davon, dass es einen Schöpfer gibt?

Für den 14-jährigen Sam ist es der menschliche Körper. „Er ist so kompliziert und bis ins Kleinste ausgeklügelt“, sagt er, „und alle Körperteile arbeiten so gut zusammen. Der menschliche Körper kann sich nicht entwickelt haben!“ Die 16-jährige Holly sieht das genauso. „Seit ich Diabetes habe“, meint sie, „weiß ich viel mehr über die Funktionsweise des Körpers. Es ist zum Beispiel erstaunlich, was die Bauchspeicheldrüse — dieses kleine Organ hinter dem Magen — alles leistet, damit die Blutgefäße und die Organe gut arbeiten können.“

Manche Jugendliche sehen das noch von einer anderen Warte. Jared (19 Jahre) sagt: „Für mich liegt der größte Beweis darin, dass wir Menschen eine religiöse Ader haben, einen Sinn für Schönheit und wissbegierig sind. Das alles ist zum Überleben nicht nötig und spricht damit gegen die Evolution. Die einzige logische Erklärung für mich ist, dass uns jemand gemacht hat, der will, dass wir das Leben auch genießen.“ Auch Tyler, der in der Einleitung zitiert wurde, kam zu diesem Schluss. „Wenn ich mir überlege, wie wichtig Pflanzen für die Erhaltung des Lebens sind und wie unglaublich kompliziert sie aufgebaut sind, dann bin ich davon überzeugt, dass es einen Schöpfer gibt.“

Es fällt dir leichter, für deinen Glauben an die Schöpfung einzutreten, wenn du das vorher richtig durchdacht hast und wirklich davon überzeugt bist. Nimm dir deshalb wie Sam, Holly, Jared und Tyler die Zeit, dich mit den genialen Meisterwerken Gottes zu beschäftigen. Achte darauf, was sie dir zu „sagen“ haben. Dann kommst du bestimmt zu dem gleichen Ergebnis wie der Apostel Paulus: dass „durch die gemachten Dinge“ nicht nur die Existenz Gottes, sondern auch seine Eigenschaften deutlich „wahrgenommen werden“. *

Informiere dich gut darüber, was die Bibel wirklich lehrt

Beschäftige dich aber nicht nur mit der Schöpfung, sondern informiere dich auch gut darüber, was die Bibel wirklich zu diesem Thema lehrt, damit du deinen Glauben verteidigen kannst. Es ist nicht nötig, aus einer Sache eine Streitfrage zu machen, zu der sich die Bibel nicht direkt äußert. Ein paar Beispiele:

In meinem Schulbuch steht, dass die Erde und das Sonnensystem schon seit Milliarden Jahren existieren. Die Bibel sagt nichts über das Alter der Erde oder des Sonnensystems. Ihre Aussagen sind durchaus mit der Vorstellung vereinbar, dass das Universum schon Milliarden Jahre bestanden hat, bevor der erste Schöpfungs„tag“ anfing (1. Mose 1:1, 2).

Mein Lehrer sagt, dass die Erde unmöglich in sechs Tagen erschaffen werden konnte. Die Bibel sagt nicht, dass es sich bei den sechs Schöpfungs„tagen“ um 24-Stunden-Tage handelte. Mehr Informationen findest du auf Seite 18 bis 20 in dieser Zeitschrift.

Wir haben im Unterricht ein paar Beispiele dafür durchgenommen, dass sich Tiere und Menschen im Lauf der Zeit verändert haben. Die Bibel sagt, dass Gott die Lebewesen „nach ihren Arten“ erschaffen hat (1. Mose 1:20, 21). Sie liefert keinen Anhaltspunkt dafür, dass das Leben aus toter Materie entstanden ist oder dass Gott mit einer einzigen Zelle den Entwicklungsprozess in Gang gesetzt hat. Aber jede „Art“ ist mit einem enormen Potenzial für Vielfalt ausgestattet. Daher spricht aus biblischer Sicht nichts dagegen, dass sich innerhalb einer „Art“ etwas verändern kann.

Steh zu dem, was du glaubst!

Du hast keinen Grund, dich zu schämen oder dir komisch vorzukommen, weil du an die Schöpfung glaubst. Wenn man sich die Beweise ansieht, ist es völlig vernünftig — und sogar wissenschaftlich —, zu glauben, dass der Mensch das Ergebnis gut durchdachter Planung ist. Letztendlich ist es in Wirklichkeit die Evolution — und nicht die Schöpfung —, die einem eine gehörige Portion Glauben abverlangt und voraussetzt, an Wunder zu glauben, die keiner verursacht hat. Ganz bestimmt wirst du nach dem Lesen der anderen Artikel in dieser Erwachet!-Ausgabe davon überzeugt sein, dass die Beweise für die Schöpfung sprechen. Und wenn du das Ganze durchdacht hast und deine Vernunft sprechen lässt, wirst du im Unterricht selbstbewusster zu deinem Glauben stehen können.

So erging es Raquel, die gleich zu Anfang zu Wort kam. „Ich brauchte ein paar Tage, bis mir aufging, dass ich mit meiner Überzeugung nicht hinter dem Berg halten sollte“, sagt sie. „Ich habe meiner Lehrerin das Buch Das Leben — Wie ist es entstanden? Durch Evolution oder durch Schöpfung? gegeben und darin bestimmte Passagen für sie angestrichen. Sie sagte mir später, dass sie seitdem die Evolution in einem ganz neuen Licht sieht und die Informationen ab jetzt in den Unterricht einfließen lassen wird.“

Weitere Artikel aus der Reihe „Junge Leute fragen sich“ findest du auf der Website www.watchtower.org/ypx

[Fußnote]

^ Abs. 14 Vielen Jugendlichen hat das Material in den Büchern Das Leben — Wie ist es entstanden? Durch Evolution oder durch Schöpfung? und Gibt es einen Schöpfer, der an uns interessiert ist? weitergeholfen. Beide Bücher werden von Jehovas Zeugen herausgegeben.

ETWAS ZUM NACHDENKEN:

▪ Wie kannst du deinen Glauben an die Schöpfung gegenüber deinen Klassenkameraden oder Lehrern auf einfache Weise verteidigen?

▪ Wie kannst du zeigen, dass dir an dem, der alles gemacht hat, viel liegt? (Apostelgeschichte 17:26, 27)

[Kasten auf Seite 27]

„ES GIBT JEDE MENGE BEWEISE“

„Was kann man einem jungen Menschen raten, der von klein auf gelehrt wurde, dass es einen Schöpfer gibt, und nun im Unterricht mit der Evolution konfrontiert wird?“ Diese Frage wurde einer Mikrobiologin gestellt, die eine Zeugin Jehovas ist. Wie lautete ihre Antwort? „Ich würde ihm oder ihr sagen: Das ist die Gelegenheit für dich, dir selbst zu beweisen, dass es einen Gott gibt — dass du daran nicht nur glaubst, weil dir die Eltern das so beigebracht haben, sondern weil du die Beweise selbst geprüft hast und zu diesem Schluss gekommen bist. Wenn man Lehrer manchmal bittet, die Evolution zu ‚beweisen‘, kommen sie schnell in Verlegenheit, und ihnen wird klar, dass sie diese Theorie einfach übernommen haben, weil man ihnen das so beigebracht hat. In dieselbe Falle kann auch ein junger Mensch tappen, der an einen Schöpfer glaubt. Darum ist es gut, sich selbst davon zu überzeugen, dass Gott wirklich existiert. Es gibt jede Menge Beweise dafür. Sie sind nicht schwer zu finden.“

[Kasten/Bild auf Seite 28]

WAS ÜBERZEUGT DICH?

Schreibe drei Punkte auf, die dich davon überzeugen, dass es einen Schöpfer gibt:

1. ․․․․․

2. ․․․․․

3. ․․․․․