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Was mache ich, wenn jemand ein „hookup“ mit mir will?

Was mache ich, wenn jemand ein „hookup“ mit mir will?

Junge Leute fragen sich:

Was mache ich, wenn jemand ein „hookup“ mit mir will?

„Sie treffen sich einfach nur, um zu sehen, wie weit sie bei dem anderen kommen und mit wie vielen Leuten sie Sex haben können“ (Penny). *

„Man redet völlig ungeniert darüber. Jungen prahlen damit, dass sie eine feste Freundin haben und gleichzeitig mit vielen anderen Mädchen ins Bett gehen“ (Edward).

„Die Jungs, die mit mir ein ,hookup‘ wollten, haben wirklich kein Blatt vor den Mund genommen. Und ein Nein hält sie schon mal gar nicht ab“ (Ida).

IM ENGLISCHEN Sprachraum spricht man neuerdings von hooking up. An anderen Orten nennt man es anders. In Japan zum Beispiel spricht man davon, „es mitzunehmen“, erzählt Akiko. Sie erklärt weiter: „Und es gibt auch das Wort sefre, das Sexfreund bedeutet. Der einzige Grund, warum man befreundet ist, ist Sex zu haben.“

Wie man es auch nennt, gemeint ist immer das Gleiche: Sex um des Sex willen, ohne die Verpflichtung einer emotionellen Bindung. * Manche Jugendliche geben sogar regelrecht damit an, „friends with benefits“ zu haben — das sind Bekannte, mit denen sie Geschlechtsverkehr ohne die „Komplikationen“ einer längeren Liebesgeschichte haben. „Beim hookup geht es um die Sofortbefriedigung“, sagt eine junge Frau. „Du kriegst, was du willst, und kannst wieder gehen.“

Für dich als einen Christen gilt es, ‚vor der Hurerei zu fliehen‘ (1. Korinther 6:18). * Da du das weißt, bemühst du dich vermutlich, Situationen von vornherein aus dem Weg zu gehen, die dich in Schwierigkeiten bringen könnten. Aber manchmal kannst du ihnen nicht ausweichen; sie kommen direkt auf dich zu. „In der Schule fragen mich viele Jungs, ob ich es nicht mal eben mit ihnen tun will“, sagt Cindy. Dasselbe kann einem auf der Arbeit passieren. „Mein Chef wollte Sex von mir“, sagt Margaret. „Er war dermaßen hartnäckig, dass ich kündigen musste!“

Du darfst dich allerdings auch nicht wundern, wenn dich so ein Angebot irgendwie schon reizt. „Das Herz ist verräterischer als sonst irgendetwas und ist heillos. Wer kann es kennen?“ (Jeremia 17:9). Bei Lourdes war es jedenfalls so. Sie räumt ein: „Ich mochte den Typ, der Sex mit mir haben wollte.“ Auch Jane hat Ähnliches erlebt. „Meine Gefühle schlugen hohe Wellen. Jetzt Nein zu sagen war mit das Schwierigste, was ich je tun musste“, gesteht sie. Auch für Edward, der eingangs schon zu Wort kam, ist es nicht leicht, keusch zu bleiben. Er sagt: „Viele Mädchen bieten mir Sex an, und da zu widerstehen ist der härteste Kampf, den ich als Christ führe. Nein zu sagen ist schwer.“

Wenn es dir auch schon so ergangen ist wie Lourdes, Jane oder Edward, du aber das getan hast, was in Jehovas Augen richtig ist, dann kann man dir das nur hoch anrechnen! Vielleicht tröstet es dich auch zu wissen, dass der Apostel Paulus ebenfalls ständig gegen verkehrte Neigungen ankämpfen musste (Römer 7:21-24).

An welche biblischen Grundsätze solltest du immer denken, wenn jemand auf Sex ohne feste Bindung mit dir aus ist?

Wissen, warum es verkehrt ist

Die Bibel verurteilt sexuelle Beziehungen außerhalb der Ehe. Hurerei ist eine so schwerwiegende Sünde, dass Menschen, die Hurerei treiben, „das Königreich Gottes nicht erben werden“ (1. Korinther 6:9, 10). Um der Versuchung, Sex zu haben, zu widerstehen, musst du die Sache so sehen, wie Jehova sie sieht. Keusch zu bleiben muss deine ureigene Entscheidung sein.

„Ich glaube felsenfest, dass man am besten damit fährt, wenn man so lebt, wie Jehova es möchte“ (Karen, Kanada).

„Man verliert so viel, wenn man Jehovas Moralgesetz nur für ein paar Momente Spaß aufgibt“ (Vivian, Mexiko).

„Wir sind doch alle jemandes Sohn oder Tochter, vielen sind wir ein Freund und wir sind Teil einer Versammlung. All diese Menschen enttäuschst du, wenn du nachgibst!“ (Peter, Großbritannien).

Der Apostel Paulus schrieb: „Vergewissert euch fortwährend dessen, was für den Herrn annehmbar ist“ (Epheser 5:10). Dadurch dass du dir Jehovas Ansicht über Hurerei aneignest, wirst du es schaffen, ‚das Böse zu hassen‘ — selbst wenn du als unvollkommener Mensch manchmal dorthin tendierst (Psalm 97:10).

Empfohlene Lektüre: 1. Mose 39:7-9. Ist dir aufgefallen, wie couragiert Joseph der sexuellen Versuchung standhielt und weshalb er dazu imstande war?

Stolz auf das sein, woran du glaubst

Es ist für junge Menschen nichts Ungewöhnliches, voller Stolz für etwas einzutreten, woran sie glauben, und es zu verteidigen. Für dich als einen Christen ist es eine Ehre, Gottes Namen durch dein vorbildliches Verhalten zu verteidigen. Schäme dich nicht wegen deines unverrückbaren Standpunkts zu Sex vor der Ehe.

„Es ist gut, von vornherein klarzustellen, welche Einstellung man zur Moral hat“ (Alfred, Deutschland).

„Man braucht sich für seinen Glauben nicht zu entschuldigen!“ (Esther, Nigeria).

„Die anderen respektieren deine Meinung nicht, wenn du so was sagst wie ,Meine Eltern erlauben mir nicht, ein Date zu haben‘. Du musst den Leuten klarmachen, dass du selber nicht an einem Date interessiert bist“ (Janet, Südafrika).

„Die Jungs, mit denen ich auf der Highschool war, wussten genau, wer ich bin und dass jeder Versuch ihrerseits reinste Zeitverschwendung gewesen wäre“ (Vicky, Vereinigte Staaten).

Wenn du für deine Ansichten eintrittst, zeigst du, dass du auf dem Weg bist, ein reifer Christ zu werden (1. Korinther 14:20).

Empfohlene Lektüre: Sprüche 27:11. Siehst du, wie du durch dein Verhalten für das wichtigste Anliegen aller Zeiten Stellung beziehen kannst — die Heiligung des Namens Jehovas?

Fest und bestimmt

Nein zu sagen ist wichtig. Deine Ablehnung könnte von einigen allerdings auch missinterpretiert werden, die meinen, du wärst einfach nur „schwer rumzukriegen“.

„Dein Nein kann andere reizen; sie sehen darin ein Hindernis, das es zu nehmen gilt, und sind dann noch mehr hinter dir her“ (Lauren, Kanada).

„Wie du dich anziehst, redest und mit Leuten umgehst — bei alldem muss völlig rüberkommen, dass Annäherungsversuche zwecklos sind!“ (Joy, Nigeria).

„Man muss fest und bestimmt auftreten“ (Daniel, Australien).

„Sei energisch! Als ein junger Mann anzüglich wurde, hab ich zu ihm gesagt: ,Hände weg von meiner Schulter!‘, und bin dann mit unbewegter Miene weitergegangen“ (Ellen, Großbritannien).

„Man muss schonungslos offen sein und sagen, dass man nicht interessiert ist und es auch nie sein wird. Es ist dann nicht die Zeit, das sanfte Lämmchen herauszukehren!“ (Jean, Schottland).

„Ein Junge hat mich ständig genervt mit seinen Einladungen und anzüglichen Kommentaren. Irgendwann musste ich ausgesprochen energisch werden. Erst dann hatte das ein Ende“ (Juanita, Mexiko).

„Du musst dem anderen klarmachen, dass niemals etwas zwischen euch laufen wird. Nimm bloß nie Geschenke von Jungs an, die wollen, dass du dich mit ihnen einlässt. Das könnten sie ausspielen, so als ob du ihnen im Gegenzug etwas schulden würdest“ (Lara, Großbritannien).

Wenn du zeigst, dass du fest deinen Weg gehst, wird Jehova ein Übriges tun und dir helfen. Der Psalmist David konnte aus eigener Erfahrung über Jehova sagen: „Mit einem Loyalgesinnten wirst du loyal handeln“ (Psalm 18:25).

Empfohlene Lektüre: 2. Chronika 16:9. Siehst du, wie viel Jehova daran liegt, denen zu helfen, deren Herz ihm gegenüber ungeteilt ist?

Schon im Vorfeld Probleme ausschließen

In der Bibel steht: „Klug ist der, der das Unglück gesehen hat und sich dann verbirgt, die Unerfahrenen aber sind weitergegangen und müssen die Strafe erleiden“ (Sprüche 22:3). Wie kannst du das umsetzen? Indem du schon im Vorfeld Probleme ausschließt!

„Zu Leuten, die über solche Sachen reden, hält man am besten den größtmöglichen Abstand“ (Naomi, Japan).

„Am besten meidet man solche Leute und Situationen, wo es brenzlig werden könnte, von vornherein. Ich kenne zum Beispiel einige, die der Versuchung nachgegeben haben, als sie unter Alkoholeinfluss waren“ (Isha, Brasilien).

„Gib keine persönlichen Daten heraus, wie deine Adresse oder deine Telefonnummer“ (Diana, Großbritannien).

„Umarme deine Klassenkameraden nicht einfach so“ (Esther, Nigeria).

„Man muss aufpassen, wie man sich anzieht. Es sollte nicht sexy sein“ (Heidi, Deutschland).

„Ein gutes Verhältnis zu den Eltern zu haben und mit ihnen über die Situation zu sprechen, ist ein starker Schutz“ (Akiko, Japan).

Setz dich einmal damit auseinander, wie du redest, wie du dich verhältst, mit wem du zusammen bist, und auch damit, wo du häufig anzutreffen bist. Überleg dann: „Bring ich mich selbst in Situationen, wo es eher dazu kommen kann, dass jemand Sex mit mir will — oder sende ich ungewollt Signale in diese Richtung aus?“

Empfohlene Lektüre: 1. Mose 34:1, 2. Merkst du, welche tragischen Folgen es für ein Mädchen namens Dina hatte, dass sie sich am falschen Platz aufhielt?

Wie du ja weißt, sieht Jehova Sex nicht als Nebensächlichkeit an — du solltest das auch nicht tun. In der Bibel heißt es: ‚Kein Hurer oder Unreiner hat irgendein Erbe im Königreich des Christus und Gottes‘ (Epheser 5:5). Dadurch dass du für das eintrittst, was richtig ist, kannst du ein reines Gewissen und Selbstachtung bewahren. Ein Mädchen mit Namen Carly drückt das so aus: „Wieso willst du dich ,benutzen‘ lassen, nur damit ein anderer schnell seine Befriedigung hat? Pass gut auf, dir das zu erhalten, was du dir so hart erarbeitet hast!“

Weitere Artikel aus der Reihe „Junge Leute fragen sich“ findest du unter www.watchtower.org/ypx

[Fußnoten]

^ Abs. 3 Die Namen in dem Artikel wurden geändert.

^ Abs. 7 Es kann sich auch auf andere erotisch-sexuelle Kontakte beziehen wie Betasten, Streicheln und leidenschaftliches Küssen.

^ Abs. 8 Hurerei schließt ein: Geschlechtsverkehr, oralen und analen Sex, homosexuelle Handlungen, das Masturbieren einer anderen Person sowie andere Handlungen zwischen Unverheirateten, bei denen die Geschlechtsorgane mit im Spiel sind.

ETWAS ZUM NACHDENKEN

▪ Wieso ist unerlaubter Sex verkehrt, auch wenn man als unvollkommener Mensch vielleicht manchmal dahin tendiert?

▪ Wie wirst du reagieren, wenn jemand Sex mit dir haben will?

[Kasten auf Seite 27]

▪ Die Bibel sagt, dass jemand, der Hurerei treibt, ‚gegen seinen eigenen Leib sündigt‘ (1. Korinther 6:18). Warum nicht einmal konkret überlegen, wieso das zutrifft, und das dann hier zu Papier bringen!

․․․․․․․․

Tipp: Dabei weiterhelfen kann das Buch Unterredungen anhand der Schriften (Seite 417, 418) und das Werk Einsichten über die Heilige Schrift (Band 1, Seite 1219), jeweils herausgegeben von Jehovas Zeugen.

[Kasten auf Seite 29]

EIN WORT AN ELTERN

„Ein Junge aus meiner Klasse fragte mich, ob ich ein ,hookup‘ mit ihm haben will. Es dauerte eine Weile, bis ich kapierte, was er damit meinte. Ich war erst 11“ (Leah).

Kinder machen heute schon in bemerkenswert jungen Jahren mit dem Thema Sex Bekanntschaft. Die Bibel sagte vor langer Zeit „kritische Zeiten“ voraus, „mit denen man schwer fertig wird“; typisch für diese „letzten Tage“ würde sein, dass die Menschen ohne Selbstbeherrschung wären und Vergnügungen mehr lieben würden als Gott (2. Timotheus 3:1, 3, 4). Der Trend zu hooking up, wovon hier die Rede ist, ist nur ein Beweis von vielen, dass diese Prophezeiung wahr geworden ist.

Es liegen zwar Welten zwischen heute und der Zeit, in der Eltern groß geworden sind. Aber in gewisser Weise ist die Problematik doch gleich geblieben. Man braucht sich also nicht erdrückt oder eingeschüchtert zu fühlen, wenn man sieht, welchen schlechten Einflüssen die eigenen Kinder ausgesetzt sind. Stattdessen gilt es für Eltern, ihren Kindern konsequent zu helfen, das zu tun, wozu der Apostel Paulus Christen schon vor rund 2 000 Jahren riet: „Legt die vollständige Waffenrüstung Gottes an, damit ihr gegen die Machenschaften des Teufels standhalten könnt“ (Epheser 6:11). Fakt ist, dass sich heute trotz all der negativen Einflüsse viele junge Christen sehr anstrengen, das Rechte zu tun, was ihnen hoch anzurechnen ist. Wie können Eltern ihren Kindern dabei helfen?

Eine Möglichkeit ist, diesen Artikel als Aufhänger für ein Gespräch mit der Tochter oder dem Sohn zu nehmen. Unter „Empfohlene Lektüre“ sind Bibeltexte angegeben, die nachdenklich machen. Ein Teil der Texte handelt von Menschen, die entweder für das Rechte eintraten und dafür gesegnet wurden oder aber Gottes Gesetze ignorierten und die Folgen zu tragen hatten. Die anderen Texte enthalten Grundsätze, die den Kindern helfen können, überhaupt zu erkennen, was für eine große Ehre es eigentlich für sie (und ihre Eltern) ist, nach Gottes Gesetzen zu leben. Warum sich nicht gleich jetzt vornehmen, den Stoff mit den Kindern durchzugehen!

Sich nach Gottes Maßstäben auszurichten ist immer zu unserem Guten (Jesaja 48:17, 18). Sie außer Acht zu lassen führt unweigerlich zu Kummer. Die Herausgeber von Erwachet! wünschen allen Lesern, die sich bemühen, Gottes Gesetze und Grundsätze in das Herz ihrer Kinder einzupflanzen, dabei Jehovas Segen (5. Mose 6:6, 7).

[Bild auf Seite 28]

Du musst dem anderen klarmachen, dass zwischen euch niemals etwas laufen wird