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Warum werde ich ohnmächtig?

Warum werde ich ohnmächtig?

Warum werde ich ohnmächtig?

Der Arzt wollte meinen Augendruck messen und musste dazu mit einem Gerät mein Auge berühren. Ich wusste schon, was passieren würde, weil das bei mir immer so ist. Wenn mir eine Krankenschwester Blut abnimmt, geht es mir genauso. Oder jemand erzählt von einer Verletzung. Dann ist es so weit: Ich werde einfach ohnmächtig.

Laut einem kanadischen Bericht werden drei von hundert Personen in einer der zuvor erwähnten speziellen Situationen oft ohnmächtig. Wer auch darunter leidet, hat vielleicht schon vergebens versucht, einen Ohnmachtsanfall zu verhindern. Womöglich wollte man es noch zur Toilette schaffen, damit nicht gerade jeder mitbekommt, dass man bewusstlos wird. Das ist aber keine so gute Idee. Man könnte nämlich auf dem Weg dorthin plötzlich ohnmächtig werden und sich dann verletzen. Nachdem ich das Ganze schon so oft erlebt hatte, wollte ich endlich herausfinden, wie es dazu kommt.

Ich konsultierte einen hilfsbereiten Arzt und einige Bücher und erfuhr, dass man hier von einer vasovagalen Synkope spricht. * Man hält das für die Störung einer Körperfunktion, durch die der Blutkreislauf reguliert wird. So etwas kann auftreten, wenn man gesessen hat und plötzlich aufsteht.

In manchen Situationen, wie zum Beispiel wenn man Blut sieht oder die Augen untersucht werden, verhält sich das vegetative Nervensystem so, als würde man liegen, obwohl man eigentlich sitzt oder steht. Zuerst rast vor lauter Angst das Herz. Dann verlangsamt sich der Puls innerhalb kürzester Zeit und die Blutgefäße in den Beinen weiten sich. Infolgedessen werden die Beine mehr durchblutet als der Kopf. Dadurch fehlt dem Gehirn Sauerstoff und es kommt zum Ohnmachtsanfall. Wie kann man das verhindern?

Entweder man schaut bei der Blutentnahme weg oder man legt sich einfach dazu hin. Wie bereits erwähnt, kündigt sich die vasovagale Synkope schon vorher an. Man kann also gewöhnlich etwas tun, bevor man ohnmächtig wird. Viele Ärzte empfehlen, sich hinzulegen — die Beine nach oben (auf einen Stuhl oder gegen die Wand). Dadurch fließt nicht so viel Blut in die Beine und man kann einen völligen Bewusstseinsverlust verhindern. Nach wenigen Minuten wird man sich wahrscheinlich schon besser fühlen.

Wem diese Informationen ebenso nützlich sind wie mir, der kann eine sich anbahnende vasovagale Synkope erkennen und sofort etwas dagegen tun. (Erbetener Beitrag.)

[Fußnote]

^ Abs. 4 „Vasovagal“ zeigt an, dass die Blutgefäße von einem langen Hirnnerv, dem Nervus vagus, beeinflusst werden. Nervus vagus bedeutet so viel wie „wandernder Nerv“.

[Herausgestellter Text auf Seite 28]

Vielleicht hilft es, sich während einer ärztlichen Behandlung hinzulegen