Was bedeutet es, ein Christ zu sein?
Was sagt die Bibel?
Was bedeutet es, ein Christ zu sein?
„EIN Christ zu sein bedeutet in meinem Land, einmal in der Woche in die Kirche zu gehen“, sagt Kingsley aus Afrika. Raad aus dem Nahen Osten erklärt: „Bei uns gelten Christen als eine Gemeinschaft, die sich bei der Kleidung, den Festen und der Behandlung von Frauen nach westlichen Sitten und Bräuchen richtet.“
Heißt ein Christ zu sein aber lediglich, einmal in der Woche einen Gottesdienst zu besuchen und bestimmte gesellschaftliche Sitten und Bräuche zu pflegen? Bezieht sich das Wort „christlich“ nicht logischerweise auf eine Lebensweise, die von einer Gesinnung, einem Verhalten und von Werten zeugt, wie Christus sie vertrat und vorlebte? * Wie wurde das Christentum zu Beginn praktiziert?
Das frühe Christentum — ein Lebensweg
Jesus sagte zu seinen Nachfolgern: „Ihr seid meine Freunde, wenn ihr tut, was ich euch gebiete“ (Johannes 15:14). Christi Jünger nannten ihre Religion anfangs den „WEG“, weil Jesu Lehren alle Bereiche ihres Lebens berührten (Apostelgeschichte 9:2). Bald darauf ‚wurden sie durch göttliche Vorsehung Christen genannt‘ (Apostelgeschichte 11:26). Ihr neuer Name bedeutete, dass sie an Jesus als den Sohn Gottes glaubten, der den Menschen den Willen seines himmlischen Vaters bekannt gemacht hatte. Dieser Glaube führte sie auf einen Lebensweg, der sich von dem ihrer Umwelt unterschied.
Was Christus lehrte, bewog seine Nachfolger dazu, sich an die Lehren der Bibel zu halten und daher von Folgendem abzustehen: ‚Hurerei, Unreinheit, zügellosem Wandel, Galater 5:19-21; Epheser 4:17-24). Der Apostel Paulus erinnerte die Christen in Korinth daran, dass sich einige von ihnen früher genau so verhalten hatten, und fügte hinzu: „Aber ihr seid reingewaschen worden, aber ihr seid geheiligt worden, aber ihr seid gerechtgesprochen worden im Namen unseres Herrn Jesus Christus“ (1. Korinther 6:9-11).
Götzendienst, Ausübung von Spiritismus, Feindschaften, Streit, Eifersucht, Wutausbrüchen, Wortzänkereien, . . . Trinkgelagen, Schwelgereien und dergleichen Dingen‘ (E. W. Barnes führt in seinem Buch The Rise of Christianity aus: „Die christliche Bewegung wird in ihren ältesten maßgeblichen Dokumenten als in hohem Maße sittlich einwandfrei und gesetzestreu dargestellt. Ihre Mitglieder strengten sich an, gute Bürger und loyale Untertanen zu sein. Sie vermieden die Fehler und Laster des Heidentums. Privat bemühten sie sich, friedfertige Nachbarn und vertrauenswürdige Freunde zu sein. Sie wurden gelehrt, ernsthaft und fleißig zu sein und einen einwandfreien Lebenswandel zu führen. Inmitten der vorherrschenden Korruption und Zügellosigkeit waren sie, sofern sie ihren Grundsätzen treu blieben, ehrlich und vertrauenswürdig. Sie vertraten hohe Sittenmaßstäbe: Die Ehebande wurden respektiert, und das Familienleben war rein.“ Das war einiges, was einen Christen in der Anfangszeit auszeichnete.
Ein weiteres Kennzeichen des frühen Christentums war das eifrige Verkündigen des Evangeliums. Christus gebot seinen Nachfolgern: „Geht daher hin, und macht Jünger aus Menschen aller Nationen“ (Matthäus 28:19, 20). Jean Bernardi, Professor an der Sorbonne, schrieb: „[Christen] sollten sich aufmachen und überall und mit jedem reden. Auf den Landstraßen und in den Städten, auf öffentlichen Plätzen und in den Häusern. Ob sie willkommen waren oder nicht. Mit den Armen und mit den durch ihre Besitztümer belasteten Reichen. . . . Sie mussten sich auf die Straße begeben, an Bord von Schiffen und bis an die Enden der Erde reisen.“
Wahres Christentum heute
Christen sollten heute wie im ersten Jahrhundert an der für wahres Christentum charakteristischen Lebensweise zu erkennen sein. Jehovas Zeugen halten sich dementsprechend strikt an die Grundsätze der ersten Christen. Ihr Bemühen, ihr Leben nach den Lehren der Bibel auszurichten, bleibt nicht unbemerkt.
Die New Catholic Encyclopedia erkennt beispielsweise an, dass Zeugen Jehovas bekanntlich „zu den anständigsten Menschen der Welt“ gehören. Wie die in Salt Lake City (Utah) erscheinende Zeitung Deseret News schrieb, „wirken [Jehovas Zeugen] auf feste Familienbande hin und bringen produktive und ehrliche Bürger hervor“. Weiter hieß es: „Die Mitglieder halten sich an einen strengen Sittenmaßstab. Rauchen, Trinken, Drogenmissbrauch, Glücksspiel, Promiskuität und Homosexualität sind ihrer Überzeugung nach dem Verhältnis zu Gott abträglich. Sie treten für Ehrlichkeit und gute Arbeitsgewohnheiten ein.“
Die Zeugen nehmen auch die eifrige Verkündigung des Evangeliums ernst. Dazu heißt es in der New Catholic Encyclopedia: „Die grundlegende Verpflichtung jedes Mitglieds . . . ist, für Jehova Zeugnis zu geben, und zwar durch die Verkündigung seines kommenden Königreiches. . . . Als echter Zeuge muss man auf die eine oder andere Weise wirkungsvoll predigen.“
Ein Christ zu sein bedeutet offensichtlich weit mehr, als irgendeiner Kirche anzugehören. Jesus selbst sagte voraus, dass sich einige fälschlich als seine Nachfolger ausgeben würden (Matthäus 7:22, 23). Jehovas Zeugen laden jeden ein, kennenzulernen, was Jesus lehrte, und danach zu leben. Das bedeutet es, ein Christ zu sein. Jesus sagte: „Wenn ihr diese Dinge wisst, glücklich seid ihr, wenn ihr sie tut“ (Johannes 13:17).
[Fußnote]
^ Abs. 4 Im Herkunftswörterbuch von Duden wird ein Christ als „der Gläubige in der Nachfolge Christi“ definiert.
FRAGEN ZUM NACHDENKEN:
▪ Wen nannte Jesus seine Freunde? (Johannes 15:14)
▪ Wie sollten sich Christen nicht verhalten? (Galater 5:19-21)
▪ An welchem Werk sollten sich Christen beteiligen? (Matthäus 28:19, 20)
[Bilder auf Seite 26]
Wahre Christen verkünden wie vor Jahrhunderten eifrig das Evangelium