Gecko-„Haftung“
Wer hat es erfunden?
Gecko-„Haftung“
▪ Naturwissenschaftler sind beeindruckt von der Fähigkeit des Geckos, glatte Oberflächen hochzuklettern und selbst über eine glatte Zimmerdecke zu huschen, ohne den Halt zu verlieren. Wie schafft die erstaunliche kleine Echse das nur?
„Die Gecko-Eidechse greift mit ihren eigenen Händen zu“, heißt es in der Bibel (Sprüche 30:28). Tatsächlich ähneln die Füße des Geckos Händen und finden auf glatten Oberflächen erstaunlich gut Halt. An jeder Zehe befinden sich Lamellen mit Tausenden haarfeinen Ausstülpungen, die jeweils von Hunderten mikroskopisch kleinen Fädchen bedeckt sind. Die zwischenmolekularen Kräfte (Van-der-Waals-Kräfte), die von diesen Fädchen ausgehen, sind stark genug, um das Gewicht der Echse zu halten — selbst an der Unterseite einer Glasfläche.
Forscher würden gerne Klebebänder herstellen, die wie die Zehen des Geckos an glatten Oberflächen haften. * Denkbar wären unter anderem „verschiedenste medizinische Anwendungen: von Bandagen, die auch nass nicht verrutschen, bis hin zu einem alternativen Wundverschluss für Operationsnähte“, heißt es in der Zeitschrift Science News.
Welchen Schluss legt diese kurze Information nahe? Sind die Geckozehen rein zufällig so haftfähig? Oder wurden sie so erschaffen?
[Fußnote]
^ Abs. 5 Man untersucht auch das von Muscheln abgesonderte Protein, das es ihnen ermöglicht, an nassen Oberflächen zu haften.
[Bild auf Seite 26]
Die Bauchseite eines Tokay-Geckos
[Bild auf Seite 26]
Mikroskopisch kleine Härchen an einer Geckozehe
[Bildnachweis auf Seite 26]
Gecko: Breck P. Kent; Nahaufnahme: © Susumu Nishinaga/Photo Researchers, Inc.