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Eine glückliche Zukunft: Von Menschen zu erwarten?

Eine glückliche Zukunft: Von Menschen zu erwarten?

Eine glückliche Zukunft: Von Menschen zu erwarten?

Wir haben gerade unser neues Haus bezogen. Es ist solide gemauert und genau so, wie wir es uns immer gewünscht haben. Wir freuen uns darauf, lange darin zu wohnen. Doch schon nach wenigen Jahren treten schwere bauliche Mängel auf und es muss abgerissen werden. Wir können es einfach nicht fassen! Aber es geht uns nicht allein so. Bei anderen Häusern in der Umgebung sind die gleichen Probleme aufgetreten. Die Ursache sind Planungs- und Baufehler sowie fehlerhafte Mauersteine.

UNSERE Welt gleicht diesem Haus: Sie ist in einem desolaten Zustand. Trotz zahlloser gesellschaftlicher und politischer Experimente und einem geradezu erstaunlichen Fortschritt in Wissenschaft und Technik scheint die Struktur der Gesellschaft zu zerfallen. In manchen Ländern bestimmen Gesetzlosigkeit und Anarchie den Alltag. Wird der Mensch eines Tages aus schierer Verzweiflung seine Probleme angehen und endlich gut funktionierende Staatswesen schaffen? Sehen wir uns einmal an, wie einige anerkannte Autoritäten die bisherigen Leistungen des Menschen beurteilen.

„Wir haben alles ausprobiert“

In der Absicht, eine bessere Welt zu schaffen, haben große Denker — angefangen von dem griechischen Philosophen Platon bis hin zu dem politischen Philosophen Karl Marx — zahllose Ideologien ausgearbeitet. Was haben sie gebracht? In einem Artikel der Zeitschrift New Statesman hieß es: „Wir konnten weder die Armut besiegen noch Weltfrieden schaffen. Stattdessen haben wir wohl eher das Gegenteil erreicht. An Bemühungen hat es nicht gefehlt. Wir haben alles ausprobiert, vom Kommunismus bis zur reinen Marktwirtschaft, vom Völkerbund bis zur nuklearen Abschreckung. Zu viele Kriege wurden geführt, die allen Kriegen ein Ende machen sollten, um noch ernsthaft zu glauben, wir wüssten, wie man dem Krieg wirklich ein Ende macht. Selbst unsere Innenstädte gleichen mehr und mehr Kriegsschauplätzen.“ Der Artikel fuhr fort: „Wir sind mit der enthusiastischen Überzeugung in das [20.] Jahrhundert eingetreten, die Wissenschaftler würden uns retten, doch an seinem Ende glauben wir ihnen kein Wort mehr.“

Eric Hobsbawm, emeritierter Professor für Wirtschafts- und Sozialgeschichte an der Universität London, schrieb im Jahr 2001, dass sich die heutigen politischen Strukturen „in einer Ära bewähren müssen, in der sich menschliches Handeln mittlerweile in geologischen Dimensionen auf die Natur und die Erde auswirkt. Eine Lösung oder auch nur Reduzierung der Umweltprobleme erfordert eigentlich Maßnahmen, die garantiert weder den Wählern noch den Konsumenten passen würden. Das sind langfristig weder für die Demokratie noch für die Erde gute Aussichten.“

Der bekannte Astrophysiker und Bestsellerautor Stephen Hawking fragte angesichts der drohenden Katastrophe: „Wie kann die Menschheit in einer Welt, die politisch, sozial und ökologisch im Chaos ist, die nächsten 100 Jahre überleben?“

Warum eine so trostlose Bilanz?

Warum gelingt es dem Menschen nicht, sich erfolgreich selbst zu regieren? Das kann allein die Bibel zufriedenstellend beantworten. Beispielsweise liefert sie eine ehrliche Beurteilung der menschlichen Natur. Beschäftigen wir uns einmal mit vier grundlegenden Fakten.

Jeder Mensch ist unvollkommen. „Alle haben gesündigt und erreichen nicht die Herrlichkeit Gottes“ (Römer 3:23). Fehlerhafte Mauersteine schwächen die Stabilität eines Gebäudes und können dessen Einsturz verursachen. Genauso wird die Gesellschaft durch Charakterzüge unterhöhlt, die auf unser unvollkommenes Erbe zurückgehen. Darunter fällt der Hang zu Korruption, zu Unehrlichkeit, Habgier und Machtmissbrauch. Das ist allerdings nichts Neues. Bereits vor etwa 3 000 Jahren beobachtete ein Bibelschreiber treffend, dass „der Mensch über den Menschen zu seinem Schaden geherrscht hat“ (Prediger 8:9).

Führende Politiker und Juristen sind sich der menschlichen Schwächen und Fehler bewusst und versuchen, diesen durch eine Flut von Gesetzen entgegenzuwirken. Doch das geschieht in dem vollen Bewusstsein, dass sich Nächstenliebe oder Gesetzestreue nicht einfach per Gesetz anordnen lässt.

Jeden Menschen erwartet der Tod. „Setzt euer Vertrauen nicht auf Edle noch auf den Sohn des Erdenmenschen, bei dem es keine Rettung gibt. Sein Geist [oder seine Lebenskraft] geht aus, er kehrt zurück zu seinem Erdboden; an jenem Tag vergehen seine Gedanken tatsächlich“ (Psalm 146:3, 4). König Salomo von Israel, der als einer der weisesten Herrscher aller Zeiten gilt, musste zugeben, dass sich seine eigene harte Arbeit als vergeblich erweisen könnte. Er schrieb: „Ich, ja ich, hasste all meine harte Arbeit, an der ich hart arbeitete unter der Sonne, die ich für den Menschen zurückließe, der nach mir da wäre. Und wer ist da, der weiß, ob er sich als weise oder töricht erweisen wird? Doch wird er die Herrschaft übernehmen über all meine harte Arbeit . . . Auch das ist Nichtigkeit“ (Prediger 2:18, 19).

Der Mensch kann sich nicht erfolgreich selbst regieren. „Ich weiß . . ., dass nicht beim Erdenmenschen sein Weg steht. Es steht nicht bei dem Mann, der da wandelt, auch nur seinen Schritt zu richten“ (Jeremia 10:23). Von unserer Unvollkommenheit einmal ganz abgesehen: Wie die Bibel zeigt, wollte Gott den Menschen von Anfang an weder berechtigen noch befähigen, über seinesgleichen zu herrschen. Warum sonst ärgern sich viele schon bei dem Gedanken daran, von anderen Menschen vorgeschrieben zu bekommen, was zu tun ist oder welche moralischen oder ethischen Normen für sie zu gelten haben? Die Antwort lautet: Wir sind geschaffen, uns nicht von unseresgleichen, sondern von einer höheren Autorität anleiten zu lassen. Diese Autorität ist Gott (Jesaja 33:22; Apostelgeschichte 4:19; 5:29).

Die Menschen werden von einem unsichtbaren Herrscher beeinflusst. „Die ganze Welt liegt in der Macht dessen, der böse ist“ — Satan der Teufel (1. Johannes 5:19). Wie wirkt sich das aus? Unsere Welt gleicht einem Unternehmen, dessen Leitung durch und durch korrupt und dazu noch unangreifbar ist. Was könnte ein kleiner Angestellter tun, um daran etwas zu ändern? Wenig, wenn überhaupt etwas. Genauso verhält es sich mit dem Kampf gegen Probleme, für die letztlich die heimlichen Herrscher dieser Welt verantwortlich sind — unsichtbare, böse Geistgeschöpfe, die unter der Oberherrschaft Satans wirken. In der Bibel werden diese Herrscher als „Regierungen“, „Gewalten“, „Weltbeherrscher dieser Finsternis“ und als „die bösen Geistermächte in den himmlischen Örtern“ bezeichnet (Epheser 6:12).

Die Bibel deckt aber nicht nur menschliches Unvermögen auf und demaskiert die unsichtbaren Herrscher der Welt. Sie enthält auch eine gute Botschaft für uns: eine echte Lösung für alle Probleme, und damit einen berechtigten Grund zur Hoffnung.

Der Schöpfer des Menschen greift ein!

Auf uns allein gestellt, könnten wir diese Probleme niemals lösen. Nicht einmal der intelligenteste, mächtigste oder reichste Mensch hat die Macht, an einem der vier oben erwähnten Fakten etwas zu ändern. * Wie wir im nächsten Artikel sehen werden, hat der Schöpfer uns aber weder vergessen noch uns verlassen. Tatsächlich wird er, der rechtmäßige Herrscher über die Erde, jedes Hindernis beseitigen, das unserem Glück im Weg steht (1. Johannes 4:8). Und das wird er sogar bald tun. Woher wissen wir das?

Wie in der April-Ausgabe dieser Zeitschrift erklärt wurde, zeigen das Weltgeschehen und die gesellschaftlichen Verhältnisse überdeutlich, dass die „letzten Tage“ des gegenwärtigen Systems ablaufen (2. Timotheus 3:1; Matthäus 24:3-7). Das Ende wird aber weder in Form einer nuklearen Massenvernichtung kommen noch durch den Zusammenstoß der Erde mit einem Asteroiden oder auf irgendeine andere Weise, durch die Gute und Böse gleicherweise vernichtet würden. Es wird vielmehr die Folge göttlichen Eingreifens sein, das sich allein gegen die Bösen richtet, einschließlich derjenigen, die sich an die unabhängige Menschenherrschaft klammern (Psalm 37:10; 2. Petrus 3:7). Gleichzeitig wird Gott alles Leid wiedergutmachen, das seine Gegner verursacht haben (2. Thessalonicher 1:6-9). *

Anschließend wird Gott das Problem lösen, wie die Menschheit regiert werden kann. Er wird eine Regierung über die Erde einsetzen, die in der Bibel als Gottes „Reich“ oder „Königreich“ bezeichnet wird (Lukas 4:43). Wie die nächsten Seiten zeigen, lässt diese Weltregierung unsere Zukunft in einem völlig neuen Licht erscheinen.

[Fußnoten]

^ Abs. 17 Siehe den Artikel auf Seite 19, „Ist Wohltätigkeit die Lösung?“

^ Abs. 18 Die Frage „Warum lässt Gott Leid zu?“ wird in dem Buch Was lehrt die Bibel wirklich? auf Seite 106 behandelt (herausgegeben von Jehovas Zeugen).

[Kasten/Bild auf Seite 5]

FEHLERHAFTE „MAUERSTEINE“ DER MENSCHLICHEN GESELLSCHAFT

▪ Jeder Mensch ist unvollkommen

▪ Jeden Menschen erwartet der Tod

▪ Der Mensch kann sich nicht erfolgreich selbst regieren

▪ Die Menschen werden von einem unsichtbaren Herrscher beeinflusst

[Kasten auf Seite 6]

DIE MENSCHEN WERDEN DIE ERDE NIEMALS ZUGRUNDE RICHTEN!

Der Schöpfer wird die Erde zu einer sicheren, friedlichen Heimat für gottesfürchtige Menschen machen. Das zeigen die nachstehenden Bibeltexte:

„Er hat die Erde auf ihre festen Stätten gegründet; sie wird auf unabsehbare Zeit oder für immer nicht zum Wanken gebracht werden“ (Psalm 104:5).

„Du hast die Erde fest erstellt, damit sie bestehen bleibt“ (Psalm 119:90).

„Eine Generation geht, und eine Generation kommt; aber die Erde besteht sogar auf unabsehbare Zeit“ (Prediger 1:4).

„Die Erde wird bestimmt erfüllt sein mit der Erkenntnis Jehovas, wie die Wasser das ganze Meer bedecken“ (Jesaja 11:9).

„[Jehova ist] der Bildner der Erde und der sie gemacht hat, ER, der ihr festen Bestand gab, der sie nicht einfach umsonst erschuf, der sie bildete, damit sie auch bewohnt werde“ (Jesaja 45:18).