Die Beine der Seemöwe
Wer hat es erfunden?
Die Beine der Seemöwe
▪ Eine Seemöwe zittert nicht vor Kälte, auch wenn sie „barfuß“ auf dem Eis steht. Wie hält sie sich warm? Ihr Geheimnis ist unter anderem ein Gegenstromwärmetauscher.
Erstaunlich: Ein Gegenstromwärmetauscher besteht aus zwei eng beieinanderliegenden Röhren, durch die Flüssigkeit geleitet wird. In der einen Röhre fließt warme Flüssigkeit, in der anderen kalte. Wenn beide Flüssigkeiten in dieselbe Richtung fließen, wird bestenfalls die Hälfte der Wärme auf die kalte Flüssigkeit übertragen. Fließen sie aber entgegengesetzt, wird nahezu 100 Prozent der Wärme getauscht.
Der Gegenstromwärmetauscher in den Beinen der Seemöwe kühlt das Blut auf dem Weg in die Füße nahezu auf den Gefrierpunkt ab und erwärmt es auf dem Rückweg wieder. Über Vögel in Kältegebieten schreibt der Ornithologe Gary Ritchison: „Das Prinzip des Gegenstromwärmetauschers ist so wirksam und raffiniert, dass es die Technik übernommen hat, um keine Energie zu verschwenden.“
Was soll man glauben? Ist der Gegenstromwärmetauscher der Seemöwe durch Zufall ins Dasein gekommen? Oder wurde er erschaffen? *
[Fußnote]
^ Abs. 6 Auch bei Fischen und vielen anderen Tieren sowie beim Menschen findet man Gegenstromwärmetauscher.
[Diagramm/Bilder auf Seite 25]
(Genaue Textanordnung in der gedruckten Ausgabe)
Durch den Wärmetauscher in den Beinen der Seemöwe wird das zurückströmende Blut wieder erwärmt
[Diagramm]
32 °C
0—5 °C
[Bildnachweis auf Seite 25]
Seemöwe: © Michael S. Nolan/age fotostock