Das Gefieder der Eule
Wer hat es erfunden?
Das Gefieder der Eule
▪ Denken Flugingenieure an nachtaktive Eulen, werden sie regelrecht neidisch. Warum? Wegen des lautlosen Flugs vieler Eulenarten. „Kein anderer Vogel fliegt so leise“, heißt es auf der National Geographic Website. Was ist das Geheimnis der Eule?
Einige Details: Bei den meisten Vögeln erzeugt die Luft, die über die Federn streicht, deutlich hörbare Turbulenzen. Nicht so bei Eulen. Die Federn an der Hinterkante ihrer Flügel wirken wie ausgefranst. Diese Fransen brechen die Schallwellen, die entstehen, wenn beim Abwärtsschlag Luft über die Flügel strömt. Den verbleibenden Schall schlucken die zahlreichen Flaumfedern.
Flugzeugkonstrukteure würden sich das Geheimnis des nahezu lautlosen Eulenflugs gern zunutze machen. Auf Flughäfen mit strengen Lärmschutzbestimmungen könnten leisere Flugzeuge sowohl später am Abend als auch früher am Morgen starten und landen. Einige Verbesserungen sind bereits geplant. „Wir stehen gerade erst am Anfang“, erklärt Geoffrey Lilley, emeritierter Professor für Luftfahrt an der Universität Southampton (Großbritannien). Nach seinen Worten kann die Entwicklung eines wirklich leisen Flugzeugs aber noch Jahrzehnte dauern.
Was soll man glauben? Ist das schallreduzierende Gefieder der Eule ein Zufallsprodukt? Oder wurde es so gestaltet?
[Bild auf Seite 23]
Links eine Eulenfeder, rechts eine Falkenfeder
[Bildnachweis auf Seite 23]
Waldohreule: © Joe McDonald/Visuals Unlimited; Bilderfolge Schleiereule: © Andy Harmer/Photo Researchers, Inc.; Federnvergleich: Mit frdl. Gen. Eike Wulfmeyer/Wikimedia/GFDL