Medizinische Soforthilfe auf Rädern
Medizinische Soforthilfe auf Rädern
● Eine werdende Mutter saß mitten in einer großen Zuhörerschaft und hörte sich mit Interesse einige biblische Vorträge an. Auf einmal setzten die Wehen ein. Doch es gab keinen Grund zur Panik. Sofort war ein Rettungswagen zur Stelle und fuhr sie und ihren Mann binnen Minuten ins Krankenhaus. Dort brachte sie ein hübsches kleines Mädchen zur Welt.
Rettungsfahrzeuge spielen im Gesundheitswesen vieler Länder eine wichtige Rolle. An Bord befindet sich geschultes Personal — dazu gehören je nach Einsatzfahrzeug Notärzte, Rettungsassistenten und Rettungssanitäter. * Die Fahrzeuge sind mit allem ausgestattet, um bei Verkehrsunfällen, Herzinfarkten, Schlaganfällen, bevorstehenden Geburten oder in anderen Notfällen helfen zu können. Diese medizinische Soforthilfe auf Rädern rettet jedes Jahr Tausende von Menschenleben.
Als 2004 in Madrid Anschläge auf vier Pendlerzüge verübt wurden, konnten rund 400 Menschen gerettet werden, weil die Rettungsdienste schnell und gut koordiniert arbeiteten. * Dr. Ervigio Corral Torres, der Leiter der Rettungsdienste von Madrid, erinnert sich nur zu gut an dieses schreckliche Unglück: „So eine Sache geht natürlich durch alle Medien, aber wo wir wirklich viel leisten, ist tagtäglich auf der Straße. Das Schönste an unserer Arbeit ist, Menschen zu helfen, die sonst nur geringe Überlebenschancen hätten.“
Auf die Frage, was ihnen die Arbeit erleichtern könnte, antwortete Dr. Corral Torres: „Den Bürgern muss ins Bewusstsein dringen, wie wichtig es ist, uns im Fall eines Falles gleich zu holen.“ Weiter meinte er: „Unser Ziel ist, so schnell wie möglich nach Eingang des Notrufs beim Patienten zu sein und ihn fachgerecht zu versorgen, und zwar zu jeder Tages- und Nachtzeit und egal, wo er ist.“ In großen Städten braucht der Rettungswagen in der Regel weniger als zehn Minuten, bis er an Ort und Stelle ist.
In Städten mit hohem Verkehrsaufkommen wie São Paulo (Brasilien) kommt die Ambulanz oft nicht schnell genug durch. Dort werden dann manchmal Rettungsmotorräder eingesetzt. Bis der Rettungswagen eintrifft, können sich die Motorradsanitäter schon einmal einen Überblick über die Lage verschaffen und Soforthilfe leisten. Solche „Ambulanzen“ auf zwei Rädern gibt es unter anderem auch in London, Kuala Lumpur (Malaysia) und Miami (USA).
[Fußnoten]
^ Abs. 3 Die Besatzung eines Rettungswagens muss nicht nur wissen, wie man den Patienten je nach Zustand zu transportieren hat, sondern sich auch mit der medizinischen Ausstattung im Wagen auskennen.
[Kasten/Bild auf Seite 11]
WIE MAN HELFEN KANN
Was man unter anderem tun kann, um den mobilen Rettungsdiensten in einem Notfall zuzuarbeiten:
1. Sofort den Rettungsdienst alarmieren (EU-weite Notrufnummer: 112; in den USA: 911).
2. Klare Angaben zum Notfallort machen.
3. Den Zustand des Patienten beschreiben. Beispiel: Atmet er? Ist er bei Bewusstsein? Blutet er?
4. Bei Mehrfachverletzungen den Patienten möglichst nicht bewegen; das könnte ihm noch mehr schaden.
5. Einen Notfallpatienten, der sich übergibt und sich selbst nicht helfen kann, wegen der Erstickungsgefahr auf die Seite legen.