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Sicher am Lenkrad

Sicher am Lenkrad

Sicher am Lenkrad

REIFEN quietschen, Glas zersplittert, Metall kracht und Menschen rufen um Hilfe . . . Geräusche, die wahrscheinlich jeder kennt, der schon einmal einen Autounfall miterlebt hat. Nach seriösen Schätzungen „kommen bei Verkehrsunfällen jedes Jahr weltweit 1,2 Millionen Menschen ums Leben, und nicht weniger als 50 Millionen werden verletzt“ (Amt für Bevölkerungsstatistik, USA).

Mit Sicherheitsbewusstsein und Vernunft ließen sich viele dieser Unfälle bestimmt vermeiden. Dazu einige Grundregeln.

Tacho, Gurt und Handy

Manche Tempolimits scheinen nicht viel Sinn zu machen. Allerdings kommt jemand, der schneller fährt als erlaubt, nicht immer wesentlich schneller ans Ziel. Dazu ein Beispiel: Wer mit 150 km/h fährt statt mit 130, gewinnt bei einer Strecke von 100 Kilometern gerade einmal 6 Minuten. Für diese paar Minuten einen Unfall zu riskieren lohnt sich wohl kaum.

Sicherheitsgurte nützen nur etwas, wenn man sie auch anlegt. Allein in den USA hat der Sicherheitsgurt von 2005 bis 2009 über 72 000 Unfallopfern das Leben gerettet, so die offizielle Statistik. Gemäß einer Untersuchung auf deutschen Autobahnen hätte jeder zweite nicht angegurtete Insasse überlebt, wenn er angeschnallt gewesen wäre. Kann der Airbag den Sicherheitsgurt ersetzen? Nein. Die Schutzwirkung von Airbags ist auf angeschnallte Fahrer abgestimmt. Autoinsassen ohne Gurt nützt ein Airbag nicht viel und kann für sie sogar zur Gefahr werden. Deshalb sollte man sich grundsätzlich anschnallen und auch seine Mitfahrer dazu auffordern. Ein Hinweis für Handynutzer: SMS am Steuer zu lesen oder gar zu schreiben ist äußerst gefährlich und kann zudem teuer werden.

Straßenverhältnisse und Fahrzeugsicherheit

Auf nassen Straßen und auf sandigem, schmutzigem oder lockerem Untergrund ist die Reifenhaftung deutlich schlechter. Wer langsamer fährt, kommt beim Bremsen nicht so leicht ins Rutschen. Und wer regelmäßig bei Schnee oder Eis fährt, ist gut beraten, Winterreifen aufzuziehen, falls sie nicht ohnehin vorgeschrieben sind. Diese haben ein tieferes Profil und bei Kälte bessere Haftung.

Straßenkreuzungen und Einmündungen können für jeden Autofahrer gefährlich werden. Ein Experte für defensives Fahren empfiehlt, nicht sofort auf die Kreuzung zu fahren, wenn die Ampel auf Grün schaltet. Wer nur einen Augenblick wartet, ist auf der sicheren Seite, falls doch einmal jemand bei Rot durchfährt.

Voraussetzung für unfallfreies Fahren ist ein sicheres Fahrzeug. Nicht auszudenken, wenn während der Fahrt plötzlich die Bremsen versagen würden! Um technischen Problemen vorzubeugen, lassen viele ihren Wagen regelmäßig vom Fachmann inspizieren. Andere führen bestimmte Wartungsarbeiten selber durch. In jedem Fall sollte sichergestellt sein, dass das Fahrzeug technisch einwandfrei ist und den gesetzlichen Sicherheitsbestimmungen entspricht.

Alkohol am Steuer?

Sogar Fahrer, die ansonsten verantwortungsbewusst und vernünftig fahren, unterschätzen nicht selten, wie gefährlich es ist, nach Alkoholgenuss Auto zu fahren. 2008 kamen in den USA mehr als 37 000 Menschen bei Autounfällen ums Leben. Etwa ein Drittel (!) starb nach Unfällen, bei denen Alkohol im Spiel war. Schon sehr wenig Alkohol kann die Fahrtüchtigkeit beeinträchtigen. Manche trinken deshalb grundsätzlich nicht, bevor sie sich ans Steuer setzen.

Verkehrsregeln beachten, den Gurt anlegen, das Auto in Schuss halten und niemals unter Alkoholeinfluss fahren — so schützt man nicht nur das eigene Leben, sondern auch das anderer. Diese Empfehlungen dienen der Sicherheit am Lenkrad, vorausgesetzt, man nimmt sie ernst.

[Kasten/Bild auf Seite 11]

MÜDE? HÄNDE WEG VOM STEUER!

„Man darf nicht vergessen: Sich übermüdet ans Steuer zu setzen ist ähnlich riskant, wie nach Alkoholgenuss Auto zu fahren“, so ein Sprecher der National Sleep Foundation (USA). Diese Worte unterstreichen, wie gefährlich es ist, Auto zu fahren, obwohl man müde ist. Die folgenden Symptome verraten, wann man die Hände besser vom Steuer lässt. *

Man sieht verschwommen, blinzelt häufig, die Augen fallen zu

Der Kopf wird schwer

Wiederholtes Gähnen

Keine Erinnerung an die letzten Kilometer

Ausfahrten oder Verkehrszeichen übersehen

Schlangenlinien fahren, dichtes Auffahren

Bei diesen Anzeichen sollte man einen Fahrerwechsel vornehmen oder an einer geeigneten Stelle anhalten und ein wenig schlafen. Lieber etwas später ankommen, dafür aber sicher!

[Fußnote]

^ Abs. 16 Nebenstehende Übersicht: National Sleep Foundation (USA).