Junge Leute fragen
Warum hab ich das bloß gesagt?
Mit diesem Artikel kannst du herausfinden
WARUM du manchmal etwas Unüberlegtes sagst
WAS du nach einem Ausrutscher tun kannst
WIE du deine Zunge zügeln kannst
„Eigentlich hab ich mich einigermaßen im Griff, aber manchmal rutscht mir einfach was Dummes raus und dann würde ich mich am liebsten irgendwo verkriechen“ (Chase)
„Manchmal sage ich etwas, was wahrscheinlich alle denken, was man aber besser für sich behalten hätte . . . Ups!“ (Allie)
WARUM ES DAZU KOMMT
Die Bibel sagt: „Wer nie ein verkehrtes Wort redet, ist ein vollkommener Mensch“ (Jakobus 3:2, Gute Nachricht Bibel). Es gibt also niemanden, dem nicht mal etwas Unüberlegtes herausrutscht. Annette bringt gut auf den Punkt, wie es vielen geht: „Wo zwischen meinem Hirn und meinem Mund eigentlich eine Bremsschwelle sein sollte, ist oft eher eine Abschussrampe.“ *
So passiert: „Eine Freundin hat sich für ein paar Anziehsachen interessiert, von denen ich mich trennen wollte. Ohne groß nachzudenken, hab ich gesagt: ‚Ich glaub, da passt du nicht rein.‘ Darauf sie: ‚Findest du mich etwa dick?‘ “ (Corrine).
Hast du auch schon öfter mal etwas gesagt, was du gar nicht wolltest? Hier kannst du analysieren, woran das liegen könnte.
● Was ist dein Problem?
․․․․․ Ich mach meinem Ärger gern Luft
․․․․․ Ich rede oft, ohne nachzudenken
․․․․․ Ich hör nicht richtig zu, bevor ich was sage
․․․․․ Oder ․․․․․
Beispiel: „Mein Problem ist, dass ich zu viel rumalbere, und manchmal kriegen die anderen das dann in den falschen Hals“ (Alexis).
● Bei wem passiert dir das am ehesten?
․․․․․ Eltern
․․․․․ Geschwister
․․․․․ Freunde
․․․․․ Oder ․․․․․
Beispiel: „Leider verletze ich oft ausgerechnet diejenigen, die mir am meisten bedeuten“, sagt Christine (20). „Wenn man sich bei jemandem wohlfühlt, passt man wahrscheinlich nicht so auf, was man sagt.“
WAS DU NACH EINEM AUSRUTSCHER TUN KANNST
Die Bibel sagt: „Wir wollen also alles daransetzen, dass wir in Frieden miteinander leben“ (Römer 14:19, Gute Nachricht Bibel). Dazu gehört manchmal eine Entschuldigung.
So passiert: „Als ich 10 Monate alt war, ist meine Mama gestorben, und mein Vater hat nie von sich hören lassen. Deswegen bin ich bei meiner Tante und meinem Onkel aufgewachsen. Ich weiß noch, wie ich mich mit 10 oder 11 einmal richtig alleingelassen gefühlt habe. Ich war wütend auf meine Mama und wollte das unbedingt an jemand auslassen. Ausgerechnet da sollte ich meiner Tante bei irgendwas helfen. Ich hab sie angeschnauzt und am Ende hab ich ihr an den Kopf geknallt, dass ich sie hasse und dass sie ja gar nicht meine richtige Mutter ist. Meine Tante ist ganz blass geworden. Sie ist ins Schlafzimmer gegangen, hat die Tür zugemacht und ich konnte hören, wie sie weinte. Ich fühlte mich schrecklich. Sie hatte mich aufgenommen und hat alles für mich getan, und ich hab sie behandelt wie den letzten Dreck. Mein Onkel hat mit mir über die Sache geredet. Er zeigte mir dann aus der Bibel, wie ich meine Zunge besser im Zaum halten kann. Danach hab ich meine Tante um Verzeihung gebeten. Ich war eindeutig im Unrecht“ (Karen).
Warum ist es gar nicht so leicht, sich zu entschuldigen?
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Warum fühlst du dich wahrscheinlich besser, nachdem du dich entschuldigt hast?
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Tipp: Was sagt dir Sprüche 11:2 und Matthäus 5:23, 24?
Am besten ist natürlich, es erst gar nicht so weit kommen zu lassen, dass man sich entschuldigen muss. Wie gelingt dir das?
WIE DU DEINE ZUNGE ZÜGELN KANNST
Die Bibel sagt: „Jeder Mensch soll schnell sein zum Hören, langsam zum Reden, langsam zum Zorn“ (Jakobus 1:19). Hier kannst du herausfinden, wie sich das in die Praxis umsetzen lässt.
Lies dir die Bibelstellen durch und ordne sie dem passenden Tipp zu.
1 „Nimm dich nicht zu wichtig, dann fühlst du dich nicht immer gleich angegriffen“ (Danette)
2 „Ich geh erst mal eine Runde raus. So bin ich eine Weile für mich und hab Zeit, mich abzuregen“ (Brielle)
3 „Früher wollte ich immer alles ausdiskutieren und hab aus allem eine Riesensache gemacht. Aber heute kann ich auch mal etwas auf sich beruhen lassen“ (Celia)
4 „Wenn jemand laut wird und du nicht darauf reagierst, wird es dem anderen irgendwann sowieso zu dumm. Bleib einfach ruhig und gieß kein Öl ins Feuer“ (Kerrin)
5 „Manchmal bin ich so richtig sauer auf jemanden. Mir fällt dann alles Mögliche ein, was ich ihm am liebsten sagen würde. Aber wenn ich erst mal abwarte, merke ich, dass ich damit eh nichts erreicht hätte. Ich habe gelernt, nicht sofort zu reagieren“ (Charles)
Weitere Artikel aus der Reihe „Junge Leute fragen“ findest du unter www.watchtower.org/ypx
[Fußnote]
^ Einige Namen wurden geändert.
[Kasten/Bilder auf Seite 22]
Allie: Bevor ich etwas sage, überlege ich mir: Verbessert sich die Situation dadurch? Oder auch: Wie kommt das bei dem anderen an? Wenn man sich nicht sicher ist, sollte man sich lieber auf die Zunge beißen
Chase: Ich versuche mir immer vorzustellen, wie das, was ich sagen will, wohl auf andere wirkt. Ich merke, dass ich es mit der Zeit immer mehr raushabe, wann man was sagt. Man muss halt seine Erfahrungen sammeln
[Kasten auf Seite 23]
FRAG DOCH MAL DEINE ELTERN
Jakobus schrieb: „Wir alle straucheln oft“ — das heißt, wir alle machen Fehler (Jakobus 3:2). Ob deine Eltern wohl auch gegen das Problem ankämpfen mussten, dass sie sich öfter mal den Mund verbrannt haben? Frag doch mal nach.
[Bild auf Seite 22]
„Hast du erst mal Zahnpasta aus der Tube gedrückt, kriegst du sie nicht wieder rein. So ähnlich ist es auch mit Worten. Hast du etwas Verletzendes gesagt, kannst du es nicht mehr rückgängig machen“ (James)
