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EURO 2012: Mehr als Sport

EURO 2012: Mehr als Sport

EURO 2012: Mehr als Sport

WER ein gutes Fußballspiel zu schätzen weiß — ob als Zuschauer oder sogar als Spieler —, hat die EURO 2012 wahrscheinlich fest im Kalender stehen. Nach Planung des Europäischen Fußballverbands UEFA findet das Eröffnungsmatch am 8. Juni in Warschau statt, das Endspiel am 1. Juli in Kiew. Was ist an der EURO 2012 anders? Was lief dabei im Vorfeld?

„Gemeinsam Geschichte schreiben“

Die Fußball-Europameisterschaften werden seit 1960 alle vier Jahre ausgetragen. Bisher wurden sie von Belgien, Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Italien, Jugoslawien, den Niederlanden, Österreich, Portugal, Schweden, der Schweiz und Spanien ausgerichtet.

Dieses Jahr sind Polen und die Ukraine die gemeinsamen Gastgeber der Endrunde. Die polnischen Austragungsorte sind Breslau, Danzig, Posen und Warschau. In der Ukraine finden die Spiele in Charkow, Donezk, Kiew und Lwiw statt.

Nach Angaben der UEFA ist dies „das dritte Mal, dass die Endrunde von zwei Ländern gemeinsam veranstaltet wird (2000 waren es Belgien/Niederlande und 2008 Österreich/Schweiz)“. Dennoch ist die EURO 2012 ein historisches Ereignis. Warum? Die diesjährige Endrunde ist nicht allein der Höhepunkt intensiver Zusammenarbeit zwischen den beiden Gastgeberstaaten und den Organisatoren des Turniers, sie ist auch die erste überhaupt, die in Mittel- und Osteuropa ausgetragen wird. Daher das Motto: „Gemeinsam Geschichte schreiben“.

Vorbereitungen

Eine der wichtigsten Etappen in der Vorbereitungsphase ist, für geeignete Spielstätten zu sorgen. Posen und Charkow haben vorhandene Stadien renoviert, die anderen sechs Gastgeberstädte gleich komplett neue Stadien gebaut. Insgesamt werden sie schätzungsweise 358 000 Zuschauern Platz bieten.

Wo so viele Zuschauer erwartet werden, wird Sicherheit ganz großgeschrieben. Die Gastgeber haben Tausende von Sicherheitskräften speziell für die EM geschult. Nach Angaben der polnischen Presseagentur PAP umfasste das Training „Sicherheitsübungen auf 140 Veranstaltungen . . . etwa Kontrolle und Lenkung großer Menschenmengen, das Einrichten von Sicherheitszonen und die Abstimmung mit ausländischen Sicherheitsteams“ (Science & Scholarship in Poland).

Warum ist das alles nötig? Die Behörden wissen nur zu gut, dass große Sportereignisse mögliche Ziele für Terroranschläge sind und dass randalierende Zuschauer sich selbst und andere gefährden können. Frühere Erfahrungen mit Gewalt und Hooligans sprechen eine deutliche Sprache.

Ausgeglichen bleiben

Leider geht die Begeisterung vieler Sportfans manchmal ins Extreme. „Wenn meine Mannschaft schlecht abschneidet, macht mich das absolut fertig“, erzählt ein Fan, für den Fußball alles ist. „Ganz ehrlich: Wenn ein Atomkrieg käme, wäre meine größte Sorge, dass am nächsten Wochenende die Spiele ausfallen könnten.“

Da klingt das, was das Buch der Bücher über Freizeit und Entspannung sagt, schon wesentlich vernünftiger. So alt die Bibel auch ist: Sie gibt wertvolle Orientierung — auch für die Freizeitgestaltung. Zum Beispiel spricht sie davon, dass es „eine Zeit zum Lachen . . . und eine Zeit zum Herumhüpfen“ gibt (Prediger 3:1-4). Sie empfiehlt aber auch, Extreme zu meiden (1. Timotheus 3:2, 11). Und zur Frage, worum sich unser Leben drehen sollte, rät sie ganz offen: „Ihr sollt im Stande sein zu erkennen, worauf es ankommt“ (Philipper 1:10, Begegnung fürs Leben).

[Kasten/Bild auf Seite 25]

RAUCHVERBOT BEI DER EURO 2012

Wie am 20. Oktober 2011 offiziell angekündigt, ist bei der UEFA EURO 2012 in sämtlichen Stadien der Konsum und Verkauf von Tabakwaren sowie jegliche Werbung dafür verboten. Der Grund? „Eine tabakfreie EURO 2012 ist ein Zeichen des Respekts für die Gesundheit unserer Zuschauer und aller übrigen Beteiligten“, so UEFA-Präsident Michel Platini. Unterstützt wird das Verbot von der EU-Gesundheitskommissarin Androulla Vassiliou. Sie appellierte an die Gastgeberstädte, die rauchfreien Zonen über die Stadien hinaus auszudehnen, etwa auf Restaurants und Nahverkehrsmittel. „Im Fussball und im Sport im Allgemeinen geht es um Gesundheit und Leistungsfähigkeit“, erklärte Frau Vassiliou. „Rauchen ist das genaue Gegenteil davon und gehört dort einfach nicht hin.“

[Karte auf Seite 24]

(Genaue Textanordnung in der gedruckten Ausgabe)

POLEN

WARSCHAU

Danzig

Posen

Breslau

UKRAINE

KIEW

Lwiw

Charkow

Donezk

[Bild auf Seite 24]

Das EM-Endspiel 2008 bestritten Deutschland und Spanien im Wiener Ernst-Happel-Stadion

[Bild auf Seite 25]

Das Olympiastadion in Kiew (Ukraine)

[Bildnachweis auf Seite 25]

Pages 24 and 25, both photos: Getty Images