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Der Große Lehrer — unser Vorbild

Der Große Lehrer — unser Vorbild

Der Große Lehrer — unser Vorbild

„Geht daher hin, und macht Jünger . . ., und lehrt sie, alles zu halten, was ich euch geboten habe“ (MATTHÄUS 28:19, 20).

1, 2. (a) Inwiefern sind wir alle in gewissem Sinne Lehrer? (b) Welch einzigartige Aufgabe haben wir als wahre Christen, was das Lehren angeht?

SIND wir Lehrer? In gewissem Sinne sind wir alle Lehrer. Jedes Mal, wenn wir jemandem, der sich verlaufen hat, den richtigen Weg weisen, wenn wir einem Arbeitskollegen eine bestimmte Tätigkeit zeigen oder wenn wir einem Kind beibringen, wie man die Schuhe bindet, lehren wir eigentlich. Anderen auf solche Weise Hilfe zu leisten befriedigt uns. Ist es nicht so?

2 Was das Lehren angeht, haben wahre Christen eine einzigartige Aufgabe. Wir sind beauftragt worden, ‘Jünger zu machen und sie zu lehren’ (Matthäus 28:19, 20). Auch innerhalb der Versammlung haben wir Gelegenheit, zu lehren. Befähigte Männer sind ernannt worden, als „Hirten und Lehrer“ zu dienen, um die Versammlung zu erbauen (Epheser 4:11-13). Im täglichen Leben sollen reife Frauen für jüngere Frauen „Lehrerinnen des Guten“ sein (Titus 2:3-5). Jedem von uns wird nahe gelegt, Glaubensbrüder zu ermuntern, und dieser Aufforderung können wir dadurch nachkommen, dass wir andere mit der Bibel erbauen (1. Thessalonicher 5:11). Welch ehrenvolle Aufgabe, ein Lehrer des Wortes Gottes zu sein und anderen geistige Werte zu vermitteln, aus denen sich ein echter Langzeitnutzen ergibt!

3. Wie können wir wirkungsvollere Lehrer werden?

3 Wie können wir wirkungsvollere Lehrer werden? In erster Linie dadurch, dass wir uns an Jesus ein Beispiel nehmen. „Aber wie soll mir das gelingen?“, fragt sich vielleicht der eine oder andere. „Jesus war schließlich vollkommen.“ Es stimmt zwar, dass wir keine vollkommenen Lehrer sein können. Wir können jedoch ungeachtet unserer Fähigkeiten unser Bestes tun und uns bemühen, wie Jesus zu lehren. Untersuchen wir einmal, wie wir uns vier seiner Methoden zunutze machen können. Es geht dabei um Einfachheit, wirkungsvolle Fragen, logische Argumentation und passende Veranschaulichungen.

Einfachheit

4, 5. (a) Warum zeichnet sich die biblische Wahrheit hauptsächlich durch Einfachheit aus? (b) Warum müssen wir auf die Wortwahl achten, wenn wir mit Einfachheit lehren möchten?

4 Die Grundwahrheiten des Wortes Gottes sind nicht kompliziert. In einem Gebet sagte Jesus: „Ich preise dich öffentlich, Vater, . . . weil du diese Dinge vor den Weisen und Intellektuellen verborgen und sie Unmündigen geoffenbart hast“ (Matthäus 11:25). Jehova ließ seine Vorsätze Menschen offenbaren, die ein aufrichtiges und demütiges Herz hatten (1. Korinther 1:26-28). Die biblische Wahrheit zeichnet sich daher hauptsächlich durch Einfachheit aus.

5 Wie können wir mit Einfachheit lehren, wenn wir ein Heimbibelstudium leiten oder bei Interessierten Rückbesuche machen? Nun, was haben wir von dem Großen Lehrer gelernt? Da viele Zuhörer Jesu „ungelehrte und gewöhnliche Menschen“ waren, gebrauchte er bei seinen Erklärungen eine einfache Sprache, die sie verstehen konnten (Apostelgeschichte 4:13). Mit Einfachheit zu lehren erfordert daher vor allem, auf die Wortwahl zu achten. Man muss keine hochtönenden Worte oder Redewendungen verwenden, um die Wahrheit des Wortes Gottes für andere überzeugender klingen zu lassen. Durch „übertriebene Redekunst“ könnten Menschen eingeschüchtert werden, besonders wenn sie nicht sehr gebildet sind (1. Korinther 2:1, 2). Jesu Beispiel zeigt, dass die Wahrheit durch sorgfältig gewählte, einfache Worte auf kraftvolle Weise vermittelt werden kann.

6. Wie können wir es vermeiden, einen Studierenden mit Informationen zu überhäufen?

6 Beim Lehren auf Einfachheit zu achten heißt auch, Menschen, mit denen wir die Bibel studieren, nicht mit Informationen zu überhäufen. Jesus berücksichtigte die Grenzen seiner Jünger (Johannes 16:12). Wir müssen ebenfalls auf einen Studierenden Rücksicht nehmen. Wenn wir zum Beispiel ein Studium anhand des Buches Erkenntnis, die zu ewigem Leben führt durchführen, brauchen wir nicht auf jede Einzelheit einzugehen. * Aber es ist auch nicht nötig, den Stoff im Eiltempo zu behandeln, als käme es darauf an, eine bestimmte Menge zu betrachten. Stattdessen sollten wir das Studium den Bedürfnissen und der Aufnahmefähigkeit des Studierenden anpassen. Wir möchten ihm helfen, ein Jünger Christi und ein Anbeter Jehovas zu werden. Deshalb sollten wir uns so viel Zeit nehmen, wie nötig ist, damit der Betreffende alles, was er kennen lernt, genau versteht. Dann kann ihm die Wahrheit zu Herzen gehen, sodass er sich veranlasst fühlt, entsprechend zu handeln (Römer 12:2).

7. Welche Anregungen können uns helfen, mit Einfachheit zu lehren, wenn wir in der Versammlung einen Vortrag halten?

7 Wie wird ein Vortrag, den wir in der Versammlung halten, zu einer „leicht verständlichen Rede“, besonders dann, wenn Neue anwesend sind? (1. Korinther 14:9). Berücksichtigen wir folgende drei hilfreiche Anregungen. Erstens sollten wir jeden nicht geläufigen Ausdruck, auf den wir nicht verzichten können, erklären. Unser Verständnis des Wortes Gottes bringt einen ganz speziellen Wortschatz mit sich. Daher sollten wir die Bedeutung bestimmter Ausdrücke, wie zum Beispiel „der treue und verständige Sklave“, „andere Schafe“ und „Babylon die Große“, mit einfachen Worten erklären. Zweitens sollten wir Weitschweifigkeit vermeiden. Durch viele und zu komplizierte Wörter verliert man die Aufmerksamkeit der Zuhörer. Klarheit erreicht man dadurch, dass man unnötige Wörter und Sätze weglässt. Drittens sollten wir nicht zu viel Stoff behandeln wollen. Durch unsere Nachforschungen sind wir vielleicht auf viele interessante Einzelheiten gestoßen. Doch am besten gliedert man den Stoff in ganz wenige Hauptpunkte und verwendet nur den Aufschluss, der diese Punkte stützt und in der vorgesehenen Zeit klar und deutlich behandelt werden kann.

Wirkungsvolle Fragen

8, 9. Wie können wir eine Frage aufwerfen, die auf die Interessen unseres Gegenübers abgestimmt ist? Nenne Beispiele.

8 Denken wir daran, dass Jesus äußerst geschickt Fragen stellte und so erfuhr, was seine Jünger dachten. Auch regte er dadurch ihr Denken an und schulte es. Durch seine Fragen sprach er zudem behutsam ihr Herz an (Matthäus 16:13, 15; Johannes 11:26). Wie können wir uns an ihm ein Beispiel nehmen und wirkungsvollen Gebrauch von Fragen machen?

9 Im Predigtdienst von Haus zu Haus können wir durch Fragen das Interesse wecken und so den Weg für ein Gespräch über Gottes Königreich ebnen. Woher wissen wir, welche Frage für unser Gegenüber von Interesse sein könnte? Durch gutes Beobachten. Achten wir, wenn wir uns einem Haus nähern, auf die unmittelbare Umgebung. Deutet vielleicht Spielzeug darauf hin, dass Kinder im Haus sind? Wenn ja, könnten wir sagen: „Haben Sie sich schon einmal gefragt, wie die Welt aussehen wird, wenn Ihre Kinder erwachsen sein werden?“ (Psalm 37:10, 11). Sind an der Eingangstür eventuell mehrere Schlösser zu sehen, oder ist eine Alarmanlage installiert? Dann könnten wir fragen: „Glauben Sie, dass man sich einmal zu Hause und auf der Straße sicher fühlen kann?“ (Micha 4:3, 4). Gibt es eine Rollstuhlrampe, dann könnten wir fragen: „Wird es einmal eine Zeit geben, in der sich jeder guter Gesundheit erfreut?“ (Jesaja 33:24). In dem Buch Unterredungen anhand der Schriften * sind viele derartige Anregungen zu finden.

10. Wie können wir durch Fragen die Gedanken und Empfindungen aus dem Herzen des Studierenden „herausschöpfen“, doch woran sollten wir denken?

10 Wie können wir bei Bibelstudien guten Gebrauch von Fragen machen? Im Gegensatz zu Jesus sind wir nicht in der Lage, ins Herz eines Menschen zu schauen. Es ist jedoch möglich, durch gut durchdachte Fragen die Gedanken und Empfindungen aus dem Herzen des Studierenden ‘herauszuschöpfen’ (Sprüche 20:5). Angenommen, wir betrachten im Erkenntnis-Buch das Kapitel „Warum es glücklich macht, ein gottgefälliges Leben zu führen“. Darin wird erläutert, wie Gott über Unehrlichkeit, Hurerei und andere Dinge denkt. Der Studierende beantwortet womöglich die gedruckten Fragen völlig richtig. Stimmt er aber auch mit dem Gelernten überein? Wir könnten ihn fragen: „Erscheint Ihnen Jehovas Standpunkt zu diesen Angelegenheiten vernünftig?“ „Wie können Sie diese biblischen Grundsätze in Ihrem Leben anwenden?“ Denken wir allerdings immer daran, respektvoll zu sein und die Würde des Studierenden zu wahren. Wir dürfen ihn nicht durch Fragen in Verlegenheit bringen oder beschämen (Sprüche 12:18).

11. Welche Möglichkeiten bieten sich öffentlichen Rednern, wirkungsvoll Fragen zu verwenden?

11 Öffentliche Redner können ebenfalls wirkungsvoll Fragen verwenden. Durch rhetorische Fragen (man erwartet darauf keine Antwort von den Zuhörern) wird den Anwesenden geholfen, etwas zu durchdenken. Jesus stellte gelegentlich solche Fragen (Matthäus 11:7-9). Nach den einleitenden Worten könnte ein Redner in Frageform die Hauptpunkte erwähnen, auf die er eingehen wird. Er könnte sagen: „Im heutigen Vortrag werden wir die Antworten auf folgende Fragen besprechen: . . .“ Bei der abschließenden Wiederholung der Hauptpunkte kann er dann auf diese Fragen zurückkommen.

12. Führe ein Beispiel dafür an, wie ein Ältester durch Fragen einem Glaubensbruder helfen kann, aus Gottes Wort Trost zu schöpfen.

12 Älteste können bei der Hirtentätigkeit einer ‘bekümmerten Seele’ durch Fragen helfen, aus Jehovas Wort Trost zu schöpfen (1. Thessalonicher 5:14). Zum Beispiel könnte ein Ältester jemanden, der sich niedergeschlagen fühlt, auf Psalm 34:18 aufmerksam machen, wo es heißt: „Jehova ist nahe denen, die gebrochenen Herzens sind; und die zerschlagenen Geistes sind, rettet er.“ Damit der Betreffende den persönlichen Bezug zu diesen Worten erkennt, könnte der Älteste ihn fragen: „Wem ist Jehova nahe? Fühlst du dich manchmal so, als hättest du ein ‘gebrochenes Herz’ und einen ‘zerschlagenen Geist’? Wenn die Bibel sagt, Jehova sei solchen Menschen nahe, heißt das dann nicht, dass er dir nahe ist?“ Eine solche liebevolle Zusicherung kann den Geist eines Mutlosen wiederbeleben (Jesaja 57:15).

Logische Argumentation

13, 14. (a) Wie könnten wir bei jemandem argumentieren, der sagt, er glaube nicht an einen Gott, den man nicht sehen könne? (b) Warum sollten wir nicht erwarten, jeden überzeugen zu können?

13 Im Predigtdienst möchten wir durch vernünftige, überzeugende Argumente das Herz der Menschen ansprechen (Apostelgeschichte 19:8; 28:23, 24). Heißt das, wir müssten es lernen, mit geistreicher Logik zu argumentieren, damit sich Menschen von der Wahrheit des Wortes Gottes überzeugen lassen? Nein. Unsere Argumentation muss nicht kompliziert sein, damit sie vernünftig ist. Einfach dargelegte logische Argumente sind oft sehr wirksam. Sehen wir uns ein Beispiel dafür an.

14 Was könnten wir erwidern, wenn jemand sagt, an einen unsichtbaren Gott könne er nicht glauben? Wir könnten mit dem Gesetz von Ursache und Wirkung argumentieren. Wenn wir eine Wirkung beobachten, gehen wir davon aus, dass es eine Ursache dafür gibt. Wir könnten also sagen: „Falls Sie in eine einsame Gegend kommen und dort ein gut gebautes Haus vorfinden, in dem Nahrungsmittel lagern (eine Wirkung), würden Sie ohne weiteres annehmen, dass jemand (eine Ursache) dieses Haus gebaut und die Speisekammer gefüllt hat. Genauso ergeht es uns, wenn wir die Planung in der Natur sehen und die Fülle von Nahrung in der ‚Vorratskammer‘ der Erde (eine Wirkung). Ist es nicht vernünftig, ebenfalls davon auszugehen, dass dies auf jemand (eine Ursache) zurückzuführen ist?“ Dieser Gedanke kommt recht deutlich in der einfachen biblischen Argumentation zum Ausdruck: „Natürlich wird jedes Haus von jemandem errichtet, doch der, der alle Dinge errichtet hat, ist Gott“ (Hebräer 3:4). Doch selbst wenn unsere Argumentation noch so vernünftig ist, werden wir nicht jeden überzeugen. Die Bibel erinnert uns daran, dass nur diejenigen gläubig werden, die „richtig eingestellt“ sind (Apostelgeschichte 13:48; 2. Thessalonicher 3:2).

15. Wie können wir durch Gegenüberstellungen Jehovas Eigenschaften und seine Handlungsweise hervorheben, und welche zwei Beispiele zeigen, wie wir von dieser Art zu argumentieren Gebrauch machen können?

15 Sowohl im Predigtdienst als auch in der Versammlung können wir beim Lehren durch logische Argumentation Jehovas Eigenschaften und seine Handlungsweise hervorheben. Jesus griff bei seiner Beweisführung gelegentlich auf Gegenüberstellungen oder Vergleiche zurück — eine besonders wirkungsvolle Methode (Lukas 11:13; 12:24). Durch diese Art der Argumentation kann man jemandem etwas tief einprägen. Um die Unsinnigkeit der Höllenlehre zu verdeutlichen, könnte man sagen: „Kein Vater, der sein Kind liebt, käme auf die Idee, es dadurch zu bestrafen, dass er die Hand des Kindes ins Feuer hält. Für unseren liebevollen himmlischen Vater muss die Vorstellung vom Höllenfeuer noch abstoßender sein!“ (Jeremia 7:31). Möchten wir den Gedanken veranschaulichen, dass sich Jehova um jeden einzelnen seiner Diener kümmert, so könnten wir sagen: „Wenn Jehova jeden einzelnen der Milliarden Sterne mit Namen kennt, wie viel mehr muss er dann doch an Menschen interessiert sein, die ihn lieben und die mit dem kostbaren Blut seines Sohnes erkauft worden sind!“ (Jesaja 40:26; Apostelgeschichte 20:28). Durch solche überzeugenden Argumente gelingt es uns wahrscheinlich, das Herz anzusprechen.

Passende Veranschaulichungen

16. Warum sind Veranschaulichungen eine wertvolle Hilfe beim Lehren?

16 Durch wirkungsvolle Veranschaulichungen wird das, was wir lehren, für andere ansprechender. Warum sind Veranschaulichungen eine solch wertvolle Hilfe beim Lehren? Ein Pädagoge sagte: „Abstraktes Denken [Denken, das nicht durch Beispiele unterstützt wird] gehört zu den schwierigsten Leistungen, die der Mensch vollbringt.“ Durch Veranschaulichungen prägen sich unserem Sinn bedeutungsvolle Bilder ein, wodurch wir neue Gedanken besser erfassen. Jesus machte meisterhaften Gebrauch von Veranschaulichungen (Markus 4:33, 34). Betrachten wir einmal, wie wir uns seine Lehrmethode zunutze machen können.

17. Durch welche vier Faktoren wird eine Veranschaulichung wirkungsvoll?

17 Was macht eine Veranschaulichung wirkungsvoll? Erstens sollte sie den Zuhörern angepasst und Lebenssituationen entnommen sein, mit denen sie etwas anfangen können. Bekanntlich griff Jesus in vielen seiner Veranschaulichungen Situationen aus dem Alltagsleben seiner Zuhörer auf. Zweitens sollte eine Veranschaulichung vernünftigerweise mit der Situation vergleichbar sein, für die sie herangezogen wird. Ist der Vergleich überzogen, so lenkt die Veranschaulichung die Zuhörer womöglich nur ab. Drittens sollte eine Veranschaulichung nicht mit unnötigen Einzelheiten überladen sein. Denken wir daran, dass Jesus zwar notwendige Details erwähnte, aber auf Unwesentliches verzichtete. Viertens sollten wir, wenn wir eine Veranschaulichung anführen, darauf achten, dass der Bezug klar ist. Sonst mögen einige nicht verstehen, worauf es ankommt.

18. Wie kommen wir auf passende Veranschaulichungen?

18 Wie kommen wir auf passende Veranschaulichungen? Wir brauchen uns keine langen, weitschweifigen Geschichten auszudenken. Sehr wirkungsvoll sind gewöhnlich kurze Veranschaulichungen. Denken wir uns einfach ein Beispiel aus, das den entsprechenden Gedanken unterstützt. Nehmen wir an, wir möchten über Gottes Vergebung sprechen und den Gedanken aus Apostelgeschichte 3:19 veranschaulichen, wo davon die Rede ist, dass Jehova unsere Vergehungen ‘auslöscht’ oder wegwischt. Das an sich ist schon eine sehr anschauliche Redefigur. Doch womit ließe sich der Gedanke, um den es hier geht, noch veranschaulichen? Vielleicht mit einem Tafelschwamm. Wir könnten sagen: „Wenn Jehova unsere Sünden vergibt, wischt er sie wie mit einem Schwamm weg.“ Bei einer solch einfachen Veranschaulichung wird man den Gedanken wohl kaum missverstehen.

19, 20. (a) Wo können wir gute Veranschaulichungen finden? (b) Welche Beispiele für wirkungsvolle Veranschaulichungen können wir aus unserer Literatur anführen? (Siehe auch den Kasten.)

19 Wo finden wir passende Veranschaulichungen, wie zum Beispiel Begebenheiten aus dem täglichen Leben? Greifen wir auf unsere eigenen Erfahrungen zurück oder auf die unterschiedlichsten Erfahrungen von Glaubensbrüdern. Veranschaulichungen können auch aus vielen anderen Bereichen stammen: Lebewesen, Gegenständliches (zum Beispiel aus dem Haushalt) oder ein aktuelles lokales Ereignis. Beim Suchen nach Veranschaulichungen kommt es darauf an, dass wir im Alltag aufmerksam sind und auf Situationen in unserer Umgebung achten (Apostelgeschichte 17:22, 23). In einem Nachschlagewerk über öffentliches Reden heißt es: „Ein Redner, der das Leben der Menschen und ihre verschiedenen Beschäftigungen beobachtet, sich mit allen möglichen Menschen unterhält, sich die Dinge genau ansieht und so lange Fragen stellt, bis er etwas versteht, sammelt eine Menge Material, das er für Veranschaulichungen gut gebrauchen kann.“

20 Es gibt noch eine weitere reiche Quelle einprägsamer Veranschaulichungen: die Zeitschriften Der Wachtturm und Erwachet! sowie andere von Jehovas Zeugen herausgegebene Veröffentlichungen. Wenn wir beachten, wie in diesen Publikationen Veranschaulichungen eingesetzt werden, können wir viel daraus lernen. * Nehmen wir als Beispiel die Veranschaulichung im Erkenntnis-Buch, Kapitel 17, Absatz 11. Dort werden die unterschiedlichen Persönlichkeiten in der Versammlung mit den unterschiedlichen Fahrzeugen verglichen, die mit uns auf der Straße unterwegs sind. Wieso ist diese Veranschaulichung wirkungsvoll? Beachten wir, dass sie eine Situation aus dem Alltag aufgreift, man erkennt die enge Beziehung zum Kerngedanken, und damit versteht man, worauf es ankommt. Wir können beim Lehren auf bereits veröffentlichte Veranschaulichungen zurückgreifen, die wir dann noch auf die Person abstimmen, mit der wir die Bibel studieren, oder auf den Vortrag, den wir zu halten haben.

21. Welchen Lohn empfängt ein wirkungsvoller Lehrer des Wortes Gottes?

21 Wer wirkungsvoll lehrt, wird reich belohnt. Beim Lehren teilen wir mit anderen; wir verausgaben uns für sie, um ihnen zu helfen. Solches Geben bereitet Freude, denn die Bibel sagt: „Beglückender ist Geben als Empfangen“ (Apostelgeschichte 20:35). Für einen Lehrer des Wortes Gottes besteht die Freude darin, zu wissen, dass er etwas von echtem und dauerhaftem Wert vermittelt: die Wahrheit über Jehova. Außerdem ist es ein befriedigender Gedanke, dass wir uns an Jesus Christus, dem Großen Lehrer, ein Beispiel nehmen.

[Fußnoten]

^ Abs. 6 Herausgegeben von Jehovas Zeugen.

^ Abs. 9 Herausgegeben von Jehovas Zeugen. Siehe den Teil „Einleitungen für den Predigtdienst“, Seite 9—15.

^ Abs. 20 Beispiele sind im Index der Wachtturm-Publikationen 1986—2000 unter dem Stichwort „Veranschaulichungen“ zu finden (in mehreren Sprachen von Jehovas Zeugen herausgegeben).

Können wir uns noch daran erinnern?

• Wie können wir mit Einfachheit lehren, sei es, dass wir ein Heimbibelstudium leiten oder in der Versammlung einen Vortrag halten?

• Wie können wir beim Predigen von Haus zu Haus wirkungsvoll Fragen verwenden?

• Wie können wir durch logische Argumentation die Eigenschaften und die Handlungsweise Jehovas hervorheben?

• Wo können wir passende Veranschaulichungen finden?

[Studienfragen]

[Kasten/Bild auf Seite 23]

Erinnerst du dich an folgende Veranschaulichungen?

Nachstehend werden kurz einige Veranschaulichungen aufgeführt. Warum nicht in den Quellen nachschlagen, um zu sehen, wie der jeweilige Gedanke durch die Veranschaulichung unterstrichen wird?

• Für jemand, der eine gute Ehe führen möchte, kommt es wie für einen Trapezkünstler oder einen Paarläufer im Eiskunstlauf auf einen guten Partner an (Der Wachtturm, 15. Mai 2001, Seite 16).

• Empfindungen zum Ausdruck zu bringen lässt sich mit dem Werfen eines Balls vergleichen. Man kann ihn sanft zuwerfen oder mit solch einer Wucht, dass der Partner verletzt wird (Erwachet!, 8. Januar 2001, Seite 10).

• Zu lernen, Liebe zum Ausdruck zu bringen, gleicht dem Erlernen einer anderen Sprache (Der Wachtturm, 15. Februar 1999, Seite 18, 22, 23).

• Die Vererbung der Sünde kann man mit dem vergleichen, was in einem Computer mit Dateien geschieht, die von einem Virus befallen sind (Gibt es einen Schöpfer, der an uns interessiert ist?, Seite 156).

• Dämonen bezwecken mit dem Spiritismus das Gleiche wie ein Jäger mit einem Köder. Sie locken Beute an (Erkenntnis, die zu ewigem Leben führt, Seite 111).

• Was Jesus getan hat, um die Nachkommen Adams zu retten, kann damit verglichen werden, dass ein reicher Wohltäter die (durch einen unehrlichen Direktor verursachten) Schulden einer Firma bezahlt und die Fabrik zum Nutzen der Arbeitnehmer wieder eröffnet (Der Wachtturm, 15. Februar 1991, Seite 13).

• Kunstliebhaber unternehmen größte Anstrengungen, ein schwer beschädigtes Meisterwerk zu restaurieren. Ähnlich verhält sich Jehova, indem er über unsere Unvollkommenheiten hinausblickt, das Gute in uns sieht und uns letztendlich zu der Vollkommenheit zurückbringt, die Adam verlor (Der Wachtturm, 15. Februar 1990, Seite 22).

[Bilder auf Seite 20]

Wahre Christen sind Lehrer des Wortes Gottes

[Bild auf Seite 21]

Älteste können Glaubensbrüdern durch Fragen helfen, Trost aus Gottes Wort zu schöpfen