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Ursprünge religiöser Verfolgung

Ursprünge religiöser Verfolgung

Ursprünge religiöser Verfolgung

DIE Geschichte der religiösen Verfolgung geht nach den Worten Jesu bis auf Adams Sohn Kain zurück (1. Mose 4:3-8; Matthäus 23:34, 35). Kain tötete seinen Bruder Abel auf Veranlassung Satans, des Teufels. Die mit Abels Tod verbundene Streitfrage drehte sich um die unerschütterliche Anbetung Jehovas. Hiob, ein Mann Gottes, dessen Name „Gegenstand der Feindseligkeit“, „Angefeindeter“ bedeutet, wurde mit der Zeit die Zielscheibe einer von Satan veranlassten gemeinen Verfolgung. Hiobs Frau und drei Freunde waren wissentlich oder unwissentlich lediglich Werkzeuge dieses Erzfeindes Gottes und der Menschheit (Hiob 1:8 bis 2:9; 19:22, 28).

Gelegentlich hatten Männer, die von Gott besonders beauftragt waren, unter den Herrschern von Juda und Israel viel zu leiden. König Saul machte zum Beispiel hauptsächlich David zur Zielscheibe seines Hasses. Während der Regierung Ahabs und Isebels mussten viele Propheten Jehovas fliehen und sich versteckt halten oder wurden getötet. König Manasse vergoss unschuldiges Blut „in sehr großer Menge“ (2. Könige 21:16). König Jojakim tötete Urija, einen Mann, „der im Namen Jehovas prophezeite“ (Jeremia 26:20-23). Jeremia wurde von Regierungsbeamten heftig verfolgt. Jehova ließ manchmal zu, dass sein Volk Israel wegen seiner Untreue von anderen Völkern bedrängt, ja sogar ins Exil geführt wurde.

In anderen Fällen kam es durch Regierungsverordnungen zur Verfolgung derer, die ihre Lauterkeit gegenüber Jehova bewahrten, wie das bei den drei Hebräern der Fall war, die in den brennenden Feuerofen geworfen wurden, und bei Daniel, den man den Löwen vorwarf (Daniel 3:13-20; 6:4-17). Unter der Regierung des persischen Königs Ahasverus kam es auf Veranlassung des bösen Haman, des Agagiters, zu einer Bedrohung und Verfolgung der Juden im Allgemeinen und Mordechais im Besonderen (Esther 3:1-12; 5:14).

Verfolgung kann auch von früheren Bekannten oder von Freunden und Nachbarn ausgehen (Jeremia 1:1; 11:21; 1. Petrus 4:4). Nach den Worten Jesu würden mitunter nahe Blutsverwandte, die eigenen Hausgenossen, fanatische Verfolger derer werden, die an ihn glauben (Matthäus 10:21, 35, 36).

Die Hauptanstifter religiöser Verfolgung waren jedoch die Befürworter der falschen Religion. Das zeigte sich im Fall Jeremias, und beim Apostel Paulus war es genauso (Jeremia 26:11; Apostelgeschichte 13:6-8; 19:23-29). Über Jesus lesen wir: „Die Oberpriester und die Pharisäer [versammelten] den Sanhedrin ... Kaiphas, der in jenem Jahr Hoher Priester war, sagte zu ihnen: ‚... ihr bedenkt nicht, dass es zu eurem Nutzen ist, dass ein einziger Mensch zugunsten des Volkes sterbe und nicht die ganze Nation vernichtet werde.‘ ... Darum hielten sie von jenem Tag an Rat, um ihn [Jesus] zu töten“ (Johannes 11:47-53). Bevor Jesus Christus schließlich am Marterpfahl starb, wurde er von gemeinen Menschen — Gefolgsleuten der geistlichen Führer, die entschlossen waren, ihn zu beseitigen — auf verschiedene Art misshandelt (Matthäus 26:67; 27:1, 2, 26-31, 38-44).