Zurück zum Inhalt

Zum Inhaltsverzeichnis springen

„Siehe! Das ist unser Gott“

„Siehe! Das ist unser Gott“

„Siehe! Das ist unser Gott“

Der Stoff der beiden vorliegenden Studienartikel stützt sich auf das Buch Komm Jehova doch näher, das 2002 und 2003 weltweit auf den Bezirkskongressen freigegeben wurde. (Siehe den Artikel „Es hat ein dringend empfundenes Herzensbedürfnis gestillt“ auf Seite 20.)

„Siehe! Das ist unser Gott. Wir haben auf ihn gehofft, und er wird uns retten. Das ist Jehova“ (JESAJA 25:9).

1, 2. (a) Wie bezeichnete Jehova den Patriarchen Abraham, und was fragen wir uns deshalb vielleicht? (b) Wie versichert uns die Bibel, dass eine enge Beziehung zu Gott möglich ist?

‘MEIN Freund’. So bezeichnete Jehova, der Schöpfer des Himmels und der Erde, den Patriarchen Abraham (Jesaja 41:8). Stell dir das vor: Ein Mensch aus Fleisch und Blut darf ein Freund des Souveränen Herrn des Universums sein! Vielleicht fragst du dich: Kann ich Gott je so nahe sein?

2 Die Bibel versichert uns, dass eine enge Beziehung zu Gott wirklich möglich ist. Abraham durfte ihm so nahe sein, weil er ‘Glauben in Jehova setzte’ (Jakobus 2:23). Auch heute pflegt Jehova ‘trauten Umgang mit den Rechtschaffenen’ (Sprüche 3:32). In Jakobus 4:8 fordert uns die Bibel auf: „Naht euch Gott, und er wird sich euch nahen.“ Wenn wir also auf Jehova zugehen, wird er darauf eingehen. Ja, er wird sich uns nähern. Ist mit diesen inspirierten Worten aber gemeint, dass wir sündigen, unvollkommenen Menschen den ersten Schritt tun müssen? Bestimmt nicht. Eine vertraute Gemeinschaft mit Jehova ist nur deshalb möglich, weil unser liebender Gott zwei wichtige Schritte unternommen hat (Psalm 25:14).

3. Welche beiden Schritte hat Jehova unternommen, damit wir seine Freunde sein können?

3 Als Erstes sorgte Jehova dafür, dass Jesus „seine Seele als ein Lösegeld im Austausch gegen viele“ gab (Matthäus 20:28). Dieses Loskaufsopfer ermöglicht es uns, Gott nah zu sein. Die Bibel sagt: „Was uns betrifft, so lieben wir, weil er uns zuerst geliebt hat“ (1. Johannes 4:19). Dadurch, dass Gott „uns zuerst geliebt hat“, schuf er die Grundlage für eine Freundschaft mit ihm. Der zweite Schritt besteht darin, dass Jehova sich uns offenbart hat. Gute Freunde fühlen sich zueinander hingezogen, weil sie sich kennen und ihre charakteristischen Eigenschaften bewundern und schätzen. Überlegen wir einmal, was das bedeutet. Wäre Jehova ein verborgener, verschlossener Gott, könnten wir ihm niemals nah sein. Doch es liegt ihm fern, sich zu verbergen. Jehova möchte, dass wir ihn kennen lernen (Jesaja 45:19). In seinem Wort, der Bibel, offenbart er sich in Begriffen, die für uns verständlich sind. Daran erkennen wir, dass er uns liebt, aber nicht nur das, sondern er wünscht auch, dass wir ihn als unseren himmlischen Vater kennen lernen und lieben.

4. Was wird uns bewusst, wenn wir Jehovas Eigenschaften besser kennen lernen?

4 Wohl die meisten haben schon einmal beobachtet, wie ein kleines Kind freudestrahlend auf seinen Vater zeigt und voller Stolz zu jemandem sagt: „Das ist mein Papa!“ Gottes Anbeter haben allen Grund, für Jehova ganz ähnlich zu empfinden. In der Bibel wird eine Zeit vorausgesagt, in der gläubige Menschen ausrufen: „Siehe! Das ist unser Gott“ (Jesaja 25:8, 9). Je mehr Einblick wir in die Eigenschaften Jehovas gewinnen, umso stärker wird uns bewusst, dass wir den besten Vater und vertrautesten Freund haben, den wir uns vorstellen können. Ja, je besser wir die Eigenschaften Jehovas begreifen, umso mehr Gründe finden wir, ihm näher zu kommen. Sehen wir uns deshalb einmal an, wie Jehovas Macht, Gerechtigkeit, Weisheit und Liebe — seine Haupteigenschaften — in der Bibel hervortreten. In dem vorliegenden Artikel werden wir die ersten drei Eigenschaften betrachten.

„Erhaben an Macht“

5. Warum wird zu Recht nur Jehova der „Allmächtige“ genannt, und wozu gebraucht er seine überwältigende Macht?

5 Jehova ist „erhaben an Macht“ (Hiob 37:23). In Jeremia 10:6 heißt es: „In keiner Hinsicht ist irgendjemand dir gleich, o Jehova. Du bist groß, und dein Name ist groß an Macht.“ Im Gegensatz zu allen Geschöpfen hat Jehova grenzenlose Macht. Deswegen wird auch nur er der „Allmächtige“ genannt (Offenbarung 15:3). Jehova gebraucht seine überwältigende Macht, um zu erschaffen, zu vernichten, zu beschützen und wiederherzustellen. Wir wollen nur zwei Beispiele dafür herausgreifen: seine schöpferische Macht und seine schützende Macht.

6, 7. Wie machtvoll ist die Sonne, und welche wichtige Tatsache bezeugt sie?

6 Was fühlst du auf deiner Haut, wenn du an einem strahlenden Sommertag draußen bist? Die Wärme der Sonne. In Wirklichkeit spürst du aber die Auswirkungen der schöpferischen Macht Jehovas. Wie machtvoll ist die Sonne? In ihrem Kern herrscht eine Temperatur von circa 15 Millionen Grad Celsius. Würde man dem Kern der Sonne ein stecknadelkopfgroßes Stück entnehmen und es auf die Erde bringen, könnte man sich nicht einmal in 140 Kilometer Entfernung von dieser winzigen Wärmequelle gefahrlos aufhalten. Jede Sekunde gibt die Sonne eine Energiemenge ab, die der Explosion vieler Hunderte Millionen von Atombomben entspricht. Die Erde umkreist diesen gewaltigen thermonuklearen Ofen genau in der richtigen Entfernung. Wäre sie der Sonne zu nah, würde das Wasser der Erde verdampfen; wäre sie zu weit weg, würde alles Wasser gefrieren. Beide Extreme würden das Leben auf unserem Planeten komplett auslöschen.

7 Für die meisten Menschen ist die Sonne, obschon lebenswichtig, etwas ganz Selbstverständliches. Dabei übersehen sie, dass uns die Sonne einiges zu sagen hat. In Psalm 74:16 heißt es über Jehova: „Du ... bereitetest den Lichtkörper, ja die Sonne.“ Die Sonne ehrt Jehova, den, „der Himmel und Erde gemacht hat“ (Psalm 146:6). Und sie ist nur eines der Schöpfungswerke, durch die wir etwas über Jehovas enorme Macht erfahren. Je mehr wir über Jehovas Schöpfermacht lernen, umso tiefer wird unsere Ehrfurcht vor ihm.

8, 9. (a) Welches ergreifende Wortbild veranschaulicht Jehovas Bereitschaft, seine Anbeter zu beschützen und für sie zu sorgen? (b) Wie sorgte ein Hirte in biblischer Zeit für seine Schafe, und was lehrt uns das über unseren großen Hirten?

8 Jehova gebraucht seine gewaltige Macht auch, um seine Diener zu beschützen und für sie zu sorgen. Die Bibel sichert uns den fürsorglichen Schutz Jehovas mit anschaulichen, ergreifenden Wortbildern zu. Betrachten wir beispielsweise Jesaja 40:11. Jehova vergleicht sich dort mit einem Hirten und sein Volk mit Schafen. Wir lesen: „Wie ein Hirt wird er seine eigene Herde hüten. Mit seinem Arm wird er die Lämmer zusammenbringen; und in seinem Busen wird er sie tragen. Die Säugenden wird er fürsorglich geleiten.“ Kannst du dir das, was in diesem Vers geschildert wird, bildlich vorstellen?

9 Kaum ein Tier ist so hilflos wie das Hausschaf. In biblischer Zeit brauchte ein Hirte Mut, um seine Herde vor Wölfen, Bären und Löwen zu schützen (1. Samuel 17:34-36; Johannes 10:10-13). Es gab aber auch Momente, da kam es beim Schutz und bei der Fürsorge für die Schafe auf Behutsamkeit an. Angenommen, ein Schaf brachte weitab von der Herde ein Junges zur Welt. Wie sorgte der Hirte dafür, dass das wehrlose neugeborene Lamm in Sicherheit war? Er trug es unter Umständen tagelang „in seinem Busen“ — in den Falten seines Obergewands. Wie kam das kleine Lamm aber an den „Busen“ des Hirten? Vielleicht lief es zu ihm hin und stupste ihn sogar ans Bein. Doch es war der Hirte, der sich bücken, seine Arme ausstrecken, es hochheben und behutsam an seiner Brust bergen musste. Was für ein ansprechendes Bild für die Bereitschaft unseres großen Hirten, seine Diener zu beschützen und für sie zu sorgen!

10. Welchen Schutz bietet uns Jehova heute, und warum ist dieser Schutz so besonders wichtig?

10 Jehova hat uns seinen Schutz aber nicht nur zugesagt. In biblischer Zeit bewies er durch Wunder, dass er imstande ist, „Menschen von Gottergebenheit aus der Prüfung zu befreien“ (2. Petrus 2:9). Und wie ist es heute? Uns ist klar, dass er seine Macht nicht einsetzt, um uns schon jetzt vor allem Unglück zu bewahren. Er bietet uns jedoch einen weit wichtigeren Schutz, nämlich geistigen Schutz. Unser liebevoller Gott schützt uns vor geistigem Schaden, indem er uns mit allem ausstattet, was wir brauchen, um Prüfungen durchzustehen und unsere wertvolle Beziehung zu ihm aufrechtzuerhalten. Zum Beispiel heißt es in Lukas 11:13: „Wenn nun ihr, obwohl ihr böse seid, euren Kindern gute Gaben zu geben wisst, wie viel mehr wird der Vater im Himmel denen heiligen Geist geben, die ihn bitten!“ Diese gewaltige Kraft kann bewirken, dass wir jeder Prüfung und jedem Problem gewachsen sind (2. Korinther 4:7). So bewahrt Jehova unser Leben nicht nur für einige wenige Jahre, sondern für die Ewigkeit. Mit dieser Aussicht können wir alles Leid, das uns im gegenwärtigen System trifft, als „von kurzer Dauer und leicht“ ansehen (2. Korinther 4:17). Fühlen wir uns nicht zu einem Gott hingezogen, der seine Macht so liebevoll für uns einsetzt?

„Jehova liebt das Recht“

11, 12. (a) Warum zieht uns Jehovas Gerechtigkeit zu ihm? (b) Wie dachte David über Jehovas Gerechtigkeit, und wie können uns diese inspirierten Worte trösten?

11 Jehova verhält sich richtig und fair — und das beständig und ohne Parteilichkeit. Die göttliche Gerechtigkeit ist keine kalte Eigenschaft, die uns abstößt, sondern ein gewinnendes Wesensmerkmal, das uns zu Jehova zieht. In der Bibel kommt die anziehende Seite dieser Eigenschaft deutlich zum Ausdruck. Sehen wir uns drei Bereiche an, in denen Jehova Gerechtigkeit übt.

12 Jehovas Gerechtigkeit veranlasst ihn erstens, seinen Dienern gegenüber treu und loyal zu sein. Der Psalmist David erfuhr diese Facette der Gerechtigkeit Jehovas an sich selbst. Zu welchem Schluss kam David durch eigene Erfahrung und durch sein Studium der Handlungsweise Gottes? Er erklärte: „Jehova liebt das Recht, und er wird seine Loyalgesinnten nicht verlassen. Auf unabsehbare Zeit werden sie bestimmt behütet werden“ (Psalm 37:28). Was für eine tröstende Zusicherung! Unser Gott wird Personen, die ihm gegenüber loyal sind, nicht im Stich lassen, auch nicht für einen Augenblick. Wir können daher auf seine Nähe und liebevolle Fürsorge zählen. Seine Gerechtigkeit ist die Garantie dafür (Sprüche 2:7, 8).

13. Wie wird Jehovas Sorge für die Benachteiligten am Gesetz für Israel deutlich?

13 Zweitens nimmt die göttliche Gerechtigkeit die Nöte Leidender wahr. Jehovas Sorge für die Benachteiligten wird an dem Gesetz, das er Israel gab, deutlich. Darin war beispielsweise die Versorgung von Waisen und Witwen geregelt (5. Mose 24:17-21). In dem Bewusstsein, wie schwer es solche Familien oft hatten, machte sich Jehova zu ihrem väterlichen Richter und Beschützer (5. Mose 10:17, 18). Jehova warnte die Israeliten davor, wehrlose Frauen und Kinder zu schikanieren, denn er werde ihr Schreien hören. „Mein Zorn wird tatsächlich entbrennen“, sagte er gemäß 2. Mose 22:22-24. Zorn ist zwar kein hervorstechendes Verhaltensmerkmal Jehovas, aber vorsätzliche Ungerechtigkeit, vor allem gegenüber Verletzlichen, ruft bei ihm gerechte Entrüstung hervor (Psalm 103:6).

14. Was ist ein wirklich bemerkenswerter Beweis der Unparteilichkeit Jehovas?

14 Drittens sichert uns die Bibel in 5. Mose 10:17 zu, dass Jehova „niemand parteiisch behandelt noch eine Bestechung annimmt“. Im Unterschied zu vielen mächtigen und einflussreichen Menschen lässt sich Jehova von Reichtum oder von Äußerlichkeiten nicht beeindrucken. Er ist unvoreingenommen und unparteiisch. Ein wirklich bemerkenswerter Beweis für seine Unparteilichkeit ist Folgendes: Die Möglichkeit, ein wahrer Anbeter Gottes mit der Aussicht auf endloses Leben zu werden, ist nicht einer Elite vorbehalten. Vielmehr heißt es in Apostelgeschichte 10:34, 35, „dass Gott nicht parteiisch ist, sondern dass für ihn in jeder Nation der Mensch, der ihn fürchtet und Gerechtigkeit wirkt, annehmbar ist“. Das gilt für jeden, ganz unabhängig von seiner Gesellschaftsschicht, Hautfarbe oder Nationalität. Ist das nicht wahre Gerechtigkeit? Ja, die Gerechtigkeit Jehovas besser zu verstehen bringt uns ihm näher.

‘O Tiefe der Weisheit Gottes!’

15. Was ist Weisheit, und wie offenbart Jehova Weisheit?

15 Der Apostel Paulus fühlte sich zu dem Ausruf bewogen, den wir in Römer 11:33 finden: ‘O Tiefe der Weisheit und der Erkenntnis Gottes!’ Wenn wir über die verschiedenen Aspekte der unendlichen Weisheit Jehovas nachdenken, sind wir ebenfalls tief beeindruckt. Wie lässt sich Weisheit definieren? Sie vereinigt Erkenntnis, Urteilsfähigkeit und Verständnis in sich und setzt sie in die Praxis um. Da Jehova aus seinem reichen Wissensschatz und seinem tiefen Verständnis schöpfen kann, trifft er stets die bestmöglichen Entscheidungen, die er dann auch auf die denkbar beste Art und Weise umsetzt.

16, 17. Wie bezeugen Jehovas Schöpfungswerke seine unermessliche Weisheit? Nenne ein Beispiel.

16 Was zeugt denn zum Beispiel von Jehovas unermesslicher Weisheit? In Psalm 104:24 lesen wir: „Wie viele sind deiner Werke, o Jehova! Sie alle hast du in Weisheit gemacht. Die Erde ist voll deiner Erzeugnisse.“ Je mehr wir über die Schöpfungswerke Jehovas lernen, umso mehr werden wir über die Weisheit Jehovas staunen. Wissenschaftler haben durch die Schöpfung Jehovas viele Kenntnisse gewonnen. Es gibt einen ganzen Technologiezweig, der Konstruktionen aus der Natur nachzuahmen versucht — die Biomimetik.

17 Ein Spinnennetz ist in unseren Augen vielleicht bewundernswert schön. Es ist wirklich eine geniale Konstruktion. Die zarten Spinnenfäden sind im Verhältnis oft stärker als Stahl und reißfester als die Fasern einer kugelsicheren Weste. Was bedeutet das konkret? Stellen wir uns ein maßstabsgetreu vergrößertes Spinngewebe von den Ausmaßen eines Fischernetzes vor. Es wäre so stark, dass es ein Passagierflugzeug mitten im Flug abfangen könnte! Ja, Jehova hat alles „in Weisheit gemacht“.

18. Wieso zeigt sich Jehovas Weisheit darin, dass er Menschen als Schreiber seines Wortes, der Bibel, zu Hilfe nahm?

18 Das größte Zeugnis der Weisheit Jehovas ist sein Wort, die Bibel. Ihre weisen Ratschläge zeigen uns wirklich den besten Lebensweg auf (Jesaja 48:17). Doch auch die Art und Weise, wie die Bibel geschrieben ist, zeugt von der unvergleichlichen Weisheit Jehovas. Wieso? In seiner Weisheit ließ Jehova die Bibel von Menschen niederschreiben. Ob Gottes inspiriertes Wort wohl die gleiche Anziehungskraft hätte, wenn er stattdessen Engel dazu gebraucht hätte? Sicher könnten die Engel Jehova aus ihrem erhabenen Blickwinkel schildern und ihrer Ergebenheit ihm gegenüber Ausdruck verleihen. Aber wären wir überhaupt in der Lage, die Dinge aus der Perspektive vollkommener Geistgeschöpfe zu sehen, die uns an Wissen, Erfahrung und Stärke weit überlegen sind? (Hebräer 2:6, 7).

19. Wieso wirkt die Bibel dadurch, dass sie von Menschen geschrieben wurde, zusätzlich warm und ansprechend? Nenne ein Beispiel.

19 Gerade weil die Bibel von Menschen niedergeschrieben wurde, wirkt sie ausgesprochen warm und ansprechend. Die Schreiber waren Menschen mit Gefühlen, wie wir sie haben. Ihre Unvollkommenheit bescherte ihnen ähnliche Prüfungen und Belastungen wie uns. Manchmal schilderten sie ihre eigenen Gefühle und Kämpfe in der Ichform (2. Korinther 12:7-10). Daher schrieben sie Worte, die ein Engel niemals hätte äußern können. Bezeichnend dafür sind die Worte Davids in Psalm 51. Laut der Überschrift komponierte David diesen Psalm, nachdem er schwer gesündigt hatte. Er schüttete darin sein Herz aus, äußerte tiefes Bedauern und bat Gott um Vergebung. In Vers 2 und 3 lesen wir: „Wasch mich gründlich von meinem Vergehen, und reinige mich auch von meiner Sünde. Denn meine Übertretungen erkenne ich selbst, und meine Sünde ist beständig vor mir.“ Auch Vers 5 ist beachtenswert: „Siehe! In Vergehen wurde ich unter Geburtsschmerzen hervorgebracht, und in Sünde empfing mich meine Mutter.“ Und in Vers 17 heißt es: „Die Schlachtopfer für Gott sind ein zerbrochener Geist; ein gebrochenes und zerschlagenes Herz wirst du, o Gott, nicht verachten.“ Spürt man nicht geradezu die Verzweiflung des Schreibers? Wer außer einem unvollkommenen Menschen könnte solche Gefühle äußern?

20, 21. (a) Warum kann gesagt werden, dass die Bibel, obwohl von Menschen niedergeschrieben, die Weisheit Jehovas enthält? (b) Womit beschäftigt sich der folgende Artikel?

20 Dadurch dass Jehova unvollkommene Menschen gebrauchte, gab er uns genau das an die Hand, was wir benötigen — Aufzeichnungen, die „von Gott inspiriert“ sind und zugleich das menschliche Element enthalten (2. Timotheus 3:16). Ja, die Schreiber wurden vom heiligen Geist geleitet. Das, was sie schrieben, ist deshalb die Weisheit Jehovas, nicht ihre eigene. Diese Weisheit ist absolut vertrauenswürdig. Sie ist unserer eigenen Weisheit dermaßen überlegen, dass Gott uns liebevoll auffordert: „Vertraue auf Jehova mit deinem ganzen Herzen, und stütze dich nicht auf deinen eigenen Verstand. Beachte ihn auf all deinen Wegen, und er selbst wird deine Pfade gerade machen“ (Sprüche 3:5, 6). Wenn wir diesen klugen Rat beachten, werden wir unserem unendlich weisen Gott immer näher kommen.

21 Die gewinnendste und schönste aller Eigenschaften Jehovas ist die Liebe. Wie Jehova seine Liebe bewiesen hat, wird im folgenden Artikel behandelt.

Kannst du dich erinnern?

Welche Schritte hat Jehova unternommen, um uns eine vertraute Gemeinschaft mit ihm zu ermöglichen?

Nenne Beispiele für Jehovas schöpferische Macht und für seine schützende Macht.

Wie übt Jehova Gerechtigkeit?

Wie ist Jehovas Weisheit sowohl in seinen Schöpfungswerken als auch an der Bibel zu sehen?

[Studienfragen]

[Bild auf Seite 10]

Jehova sorgt behutsam für seine Schafe wie ein Hirt, der ein Lamm an seinem Busen trägt

[Bild auf Seite 13]

Die Art und Weise, wie die Bibel geschrieben ist, zeugt von der Weisheit Jehovas