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Kindererziehung heute — eine schwierige Aufgabe

Kindererziehung heute — eine schwierige Aufgabe

Kindererziehung heute — eine schwierige Aufgabe

ES IST spät am Abend und der Besitzer eines Restaurants will gerade abschließen und heimgehen. Da kommen zwei Frauen und ein Kind herein und bestellen etwas zu essen. Der Besitzer ist todmüde, und am liebsten würde er den Frauen sagen, dass er bereits geschlossen hat. Doch er beschließt, sie zu bedienen. Die zwei Frauen essen und plaudern. Inzwischen läuft das Kind im Restaurant umher, wirft Kekse auf den Boden und trampelt darauf herum. Die Mutter lächelt, statt etwas dagegen zu tun. Als die Gäste endlich gehen, muss der erschöpfte Besitzer alles wieder sauber machen.

Dieser aus dem Leben gegriffene Vorfall macht deutlich, dass es heute in vielen Familien um die Kindererziehung nicht gut bestellt ist. Dafür gibt es unterschiedliche Gründe. Einige Eltern überlassen die Kinder großzügig sich selbst, weil sie denken, Kinder sollten möglichst frei aufwachsen. Andere sind zu beschäftigt. Daher finden sie nicht die nötige Zeit, sich mit den Kindern zu befassen und sie richtig zu erziehen. Manche halten die Schulbildung ihrer Kinder für das Wichtigste. Solange sie gute Noten nach Hause bringen und der Weiterbildung nichts im Weg steht, lassen die Eltern ihnen also fast völlig freie Hand.

Etliche sagen jedoch, Eltern und die Gesellschaft im Allgemeinen müssten ihre Wertvorstellungen ändern. Sie argumentieren, Kinder seien in alle möglichen Straftaten verwickelt und die Gewalt an den Schulen nehme täglich zu. Der Direktor einer südkoreanischen Mittelschule in Seoul unterstrich daher, wie vorrangig die Charakterbildung sein sollte. Er sagte: „Erst muss die Persönlichkeit geformt werden, danach kann man Wissen vermitteln.“

Bei vielen Eltern, die möchten, dass ihre Kinder eine akademische Ausbildung erhalten und es in ihrem Leben zu etwas bringen, stoßen solche Warnungen jedoch auf taube Ohren. Wer selbst Vater oder Mutter ist, muss sich fragen: Was für ein Mensch soll mein Kind werden? Will ich, dass aus ihm ein verantwortungsbewusster Erwachsener mit sittlichen Werten wird? Jemand, der rücksichtsvoll, anpassungsfähig und optimistisch ist? Wer sich das wünscht, sollte den nächsten Artikel lesen.