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Ein „Pim“ bestätigt die Geschichtlichkeit der Bibel

Ein „Pim“ bestätigt die Geschichtlichkeit der Bibel

Ein „Pim“ bestätigt die Geschichtlichkeit der Bibel

DAS Wort „Pim“ kommt nur einmal in der Bibel vor. In den Tagen König Sauls mussten sich die Israeliten ihre Metallwerkzeuge bei den Schmieden der Philister schärfen lassen. „Der Preis für das Schärfen belief sich auf einen Pim für die Pflugscharen und für die Hacken und für die Dreizackwerkzeuge und für die Äxte und für das Feststecken des Ochsenstachels“, heißt es in der Bibel (1. Samuel 13:21).

Was war aber ein Pim? Bis 1907 blieb die Bedeutung dieses Wortes im Dunkeln. Damals wurde in der antiken Stadt Geser der erste Pim-Gewichtsstein ausgegraben. Für diejenigen, die vor dieser Zeit die Bibel übersetzten, war es nicht leicht, das Wort „Pim“ richtig wiederzugeben. Beispielsweise heißt es in der Lutherbibel von 1882 in 1. Samuel 13:21: „Die Schneiden an den Sensen und Hauen und Gabeln und Beilen waren abgearbeitet, und die Stacheln stumpf geworden.“

Heute weiß man, dass ein Pim eine Maßeinheit war, die durchschnittlich 7,82 Gramm wog. Das sind ungefähr zwei Drittel eines Schekels (die grundlegende hebräische Gewichtseinheit). Die Israeliten mussten den Philistern für das Schärfen ihrer Werkzeuge einen Pim Silberstückchen zahlen. Nach dem Sturz des Königreichs Juda und seiner Hauptstadt Jerusalem im Jahr 607 v. u. Z. wurde das Schekel-Gewichtssystem nicht mehr verwendet. Warum bestätigt dann das Pim-Maß die Geschichtlichkeit der Hebräischen Schriften?

Einige Gelehrte vertreten die Ansicht, dass die Hebräischen Schriften (wozu auch 1. Samuel gehört) erst in der hellenistisch-römischen Zeit verfasst wurden — nicht früher als im zweiten oder ersten Jahrhundert v. u. Z. Es wird Folgendes behauptet: „Sie sind . . . ,legendär‘, kaum oder überhaupt nicht geeignet, ein ,biblisches‘ oder ,altes‘ Israel zu rekonstruieren; dabei handelt es sich einfach um eine neuere von Juden und Christen verfasste literarische Darstellung.“

William G. Dever, Professor für Archäologie und Anthropologie im Nahen Osten, schrieb über das in 1. Samuel 13:21 erwähnte Pim-Maß: „[Es] kann nicht einfach von Schreibern der hellenistisch-römischen Zeit ,erfunden‘ worden sein — einer Zeit, in der diese Gewichtseinheiten schon einige Jahrhunderte verschwunden und vergessen waren. Tatsache ist, dass man dieses kleine Wort im biblischen Text . . . erst Anfang des 20. Jahrhunderts verstehen konnte, als man bei Ausgrabungen zum ersten Mal auf Gegenstände stieß, auf denen in Hebräisch pîm stand.“ Der Professor schreibt weiter: „Wie wäre dieser Bericht in die Hebräischen Schriften gekommen, wenn die biblischen Geschichten ,Märchen‘ aus der hellenistisch-römischen Zeit wären? Man könnte jetzt natürlich einwenden, dass die Erwähnung des pîm ,nur ein Detail ist‘. Das ist schon richtig, aber ,Geschichte steckt im Detail‘.“

[Bild auf Seite 29]

Ein Pim-Gewichtsstein wog ungefähr zwei Drittel eines Schekels