Zurück zum Inhalt

Zum Inhaltsverzeichnis springen

Was haben Missionare und Heuschrecken gemeinsam?

Was haben Missionare und Heuschrecken gemeinsam?

124. Gilead-Abschlussfeier

Was haben Missionare und Heuschrecken gemeinsam?

ZWEIMAL im Jahr veranstaltet die Wachtturm-Bibelschule Gilead eine Abschlussfeier, zu der auch die ganze Bethelfamilie in den USA eingeladen ist. Am 8. März 2008 war es wieder so weit: Diesmal feierte die 124. Klasse ihren Abschluss. Die Gäste kamen aus über 30 Ländern. Nicht nur für die Studenten, sondern für alle 6 411 Anwesenden war es ein ganz besonderer Tag.

Stephen Lett, der zur leitenden Körperschaft gehört, hielt als Programmvorsitzender gleich den ersten Vortrag „Eifrig voran mit Jehovas ,Heuschrecken‘ “. In Offenbarung 9:1-4 wird die kleine Schar gesalbter Christen, die 1919 erneut für Jehova aktiv wurde, mit einem Heuschreckenschwarm verglichen, der plötzlich in Aktion trat. Bruder Lett machte den Studenten noch einmal bewusst, dass sie als „andere Schafe“ sich diesem „Heuschreckenschwarm“ angeschlossen haben und gemeinsam mit ihm ausziehen (Joh. 10:16).

Als Nächstes sprach Lon Schilling vom amerikanischen Zweigkomitee über das Thema „Ergänzt euch gegenseitig“. Er zog Aquila und Priscilla (oder Priska), ein Ehepaar aus dem ersten Jahrhundert, als gutes Beispiel heran (Röm. 16:3, 4). Den 28 Ehepaaren der 124. Gileadklasse legte Bruder Schilling ans Herz, immer fest zusammenzuhalten, damit sie in ihrem Missionardienst erfolgreich sein können. Aquila wird in der Bibel nie ohne seine Frau Priscilla erwähnt. Für den Apostel Paulus und die Versammlung gehörten die zwei einfach zusammen. Genauso sollten Missionare als Ehepaar Hand in Hand arbeiten, ihren Glauben gemeinsam ausleben und alles, was im Ausland auf sie einstürmt, gemeinsam bewältigen und sich so gegenseitig ergänzen (1. Mo. 2:18).

Dann folgte der Vortrag „Lasst euch von Jehovas Güte motivieren“. Wie Guy Pierce von der leitenden Körperschaft erklärte, bedeutet gut oder gütig zu sein viel mehr, als nur nichts Schlechtes zu tun. Wer gütig ist, tut anderen Gutes. Jehovas Güte übertrifft alles (Sach. 9:16, 17). Seine Güte und Liebe kann uns immer wieder dazu motivieren, anderen Gutes zu tun. Bruder Pierce lobte die Studenten abschließend: „Ihr habt schon viel Gutes getan. Und wir sind sicher, dass ihr euch auch weiter von Gottes Güte motivieren lasst und anderen Gutes tun werdet, ganz gleich, wo Jehova euch in der Zukunft haben möchte.“

Dann kam Michael Burnett an die Reihe, ein ehemaliger Missionar, der vor Kurzem zum Gileadunterweiser ernannt wurde. Er sprach über das Thema „Tragt es als Stirnband“. Die Israeliten sollten einst als Erinnerung daran, wie Jehova sie durch ein Wunder aus Ägypten befreit hatte, ‚ein Stirnband zwischen ihren Augen tragen‘ (2. Mo. 13:16). Bruder Burnett gab den Studenten mit auf den Weg, sich immer wieder an den umfangreichen Unterrichtsstoff zu erinnern, ihn quasi als Stirnband zu tragen. Er betonte, dass es wichtig ist, demütig und bescheiden zu sein und sich an biblische Grundsätze zu halten, wenn es vielleicht einmal zu Missverständnissen kommt, sei es mit Missionaren oder mit anderen (Mat. 5:23, 24).

Mark Noumair, ein langjähriger Gileadunterweiser, hielt dann den Vortrag „Was für ein Lied wird man über dich singen?“. Früher war es Brauch, einen Sieg über den Feind in einem Lied zu besingen. In einem Siegeslied der Israeliten wurde der Stamm Sebulon gepriesen, weil er sich gern aufgeopfert hatte, während sich die Stämme Ruben, Dan und Ascher geschont hatten (Ri. 5:16-18). Wer sich für das Werk Gottes eifrig einsetzt und immer treu zu Jehovas Organisation hält, der genießt bei Jehova einen sehr guten Ruf und gibt anderen Christen ein gutes Beispiel. Seine Taten werden sozusagen besungen und kommen anderen in der Versammlung zu Gehör. An diesem „Lied“ möchten sie sich dann gern orientieren.

Die Studenten der 124. Klasse haben im Rahmen ihrer Ausbildung insgesamt rund 3 000 Stunden im Predigtdienst verbracht. Davon erzählten sie nun Sam Roberson, der in der Abteilung für theokratische Schulen mitarbeitet, und einige Erlebnisse spielten sie auch nach. Das Ganze stand unter dem Motto „Sich vom heiligen Geist leiten lassen“ und war wirklich ermunternd. Danach interviewte Patrick LaFranca vom amerikanischen Zweigkomitee einige Gileadabsolventen, die in verschiedenen Ländern tätig sind. Die praktischen Tipps dieser Brüder wurden von den Studenten dankbar aufgenommen.

Den Schlussvortrag hielt Anthony Morris, der zur leitenden Körperschaft gehört. Sein Thema war „Denkt daran: Was man heute sieht, ist nur vorübergehend“. Die Bibel rät, sich auf die künftigen Segnungen zu konzentrieren, die von Jehova kommen werden, statt auf das, was man vielleicht gerade durchmacht (2. Kor. 4:16-18). Armut, Ungerechtigkeit, Bedrückung, Krankheit und Tod — so sieht heute die Realität aus. Und Missionare werden mit einigen dieser traurigen Lebensumstände eventuell persönlich konfrontiert. Der Gedanke, dass all das nur vorübergehend ist, wird einem helfen, sich nicht aus der Bahn werfen zu lassen und zuversichtlich zu bleiben.

Zum Abschluss des Programms saßen dann alle Absolventen auf der Bühne. Bruder Lett machte ihnen unter anderem mit folgenden Worten Mut: „Mit Jehova an unserer Seite können wir alles durchstehen und ihm die Treue halten.“ Er riet den neuen Missionaren dringend, es den Heuschrecken gleichzutun, sich also voller Elan unbeirrt für Jehova einzusetzen und immer eifrig, loyal und gehorsam zu bleiben.

[Kasten auf Seite 30]

KLASSENÜBERSICHT

Anzahl der Herkunftsländer: 7

Anzahl der Bestimmungsländer: 16

Anzahl der Studenten: 56

Durchschnittsalter: 33,8

Jahre in der Wahrheit (Durchschnitt): 18,2

Jahre im Vollzeitdienst (Durchschnitt): 13,8

[Bild auf Seite 31]

Absolventen der 124. Klasse der Wachtturm-Bibelschule Gilead

In der Namenliste sind die Reihen von vorn nach hinten nummeriert und die Namen von links nach rechts aufgeführt.

(1) Nicholson, T.; Main, H.; Senge, Y.; Snape, L.; Vanegas, C.; Pou, L. (2) Santana, S.; Oh, K.; Lemaitre, C.; Williams, N.; Alexander, L. (3) Woods, B.; Stainton, L.; Huntley, E.; Alvarez, G.; Cruz, J.; Bennett, J. (4) Williamson, A.; González, N.; Zuroski, J.; Degandt, I.; May, J.; Diemmi, C.; Tavener, L. (5) Lemaitre, W.; Harris, A.; Wells, C.; Rodgers, S.; Durrant, M.; Senge, J. (6) Huntley, T.; Vanegas, A.; Pou, A.; Santana, M.; Bennett, V.; Tavener, D.; Oh, M. (7) Zuroski, M.; Rodgers, G.; Diemmi, D.; Nicholson, L.; Alvarez, C.; Snape, J. (8) Harris, M.; González, P.; Main, S.; Woods, S.; Stainton, B.; Williamson, D.; Durrant, J. (9) Cruz, P.; Degandt, B.; Williams, D.; Wells, S.; Alexander, D.; May, M.

[Bild auf Seite 32]

Die Gileadschule befindet sich im Wachtturm-Schulungszentrum