STUDIENARTIKEL 25
Stütz dich bei Belastungen auf Jehova
Ich stehe unter großer Belastung (1. SAM. 1:15)
LIED 30 Mein Vater, mein Gott und Freund
VORSCHAU *
1. Warum sollten wir uns die Warnung von Jesus zu Herzen nehmen?
JESUS sagte in einer Prophezeiung über die letzten Tage: „Passt . . . auf euch auf, damit euer Herz niemals durch . . . die Sorgen des Lebens schwer beladen wird“ (Luk. 21:34). Warum sollten wir uns diese Warnung zu Herzen nehmen? Weil wir wie jeder andere heute mit Belastungen zu kämpfen haben.
2. Mit welchen Belastungen haben unsere Brüder und Schwestern zu kämpfen?
2 Manchmal kommt mehreres gleichzeitig auf uns zu. Hier zwei Beispiele: Ein Bruder namens John *, der an multipler Sklerose leidet, war völlig am Boden, als ihn seine Frau nach 19 Jahren verließ. Dann wandten sich seine zwei Töchter von Jehova ab. Bob und Linda standen vor anderen Problemen. Sie verloren beide ihre Arbeit und dann ihr Zuhause. Dazu kam noch, dass bei Linda eine Autoimmunkrankheit festgestellt wurde und eine Herzkrankheit, die zum Tod führen kann.
3. Was wissen wir gemäß Philipper 4:6, 7 sicher?
3 Wir können sicher sein: Unser Schöpfer und liebevoller Vater Jehova weiß, wie uns Belastungen zusetzen, und er will uns helfen. (Lies Philipper 4:6, 7.) Die Bibel enthält viele Berichte, die zeigen, was seine Diener durchgemacht haben. Sie erklärt auch, wie Jehova ihnen jeweils geholfen hat. Sehen wir uns einige Beispiele an.
ELIA – „EIN MENSCH MIT GEFÜHLEN, WIE AUCH WIR SIE HABEN“
4. Vor welchen Herausforderungen stand Elia, und worauf konnte er sich verlassen?
4 Elia diente Jehova in schwierigen Zeiten und er stand vor großen Herausforderungen. König Ahab, einer der untreuen Könige Israels, heiratete Isebel, eine böse Frau, die Baal anbetete. Unter dem Einfluss der beiden breitete sich der Baalskult im Land aus und sie ließen viele Propheten Jehovas töten. Elia konnte entkommen. Auch überlebte er mit Jehovas Hilfe eine schwere Hungersnot (1. Kö. 17:2-4, 14-16). Außerdem konnte er mit Jehovas Unterstützung den Propheten und Anbetern Baals entgegentreten, und er spornte die Israeliten an, Jehova zu dienen (1. Kö. 18:21-24, 36-38). Elia hatte eine Menge Beweise dafür, dass ihm Jehova in diesen belastenden Zeiten zur Seite stand.
5, 6. Wie war Elia gemäß 1. Könige 19:1-4 zumute, und wie zeigte Jehova ihm seine Liebe?
5 Lies 1. Könige 19:1-4. Als Königin Isebel drohte, Elia zu töten, bekam er Angst. Er floh in die Gegend von Beerscheba. Elia war so mutlos, dass er nur noch sterben wollte. Wie kam das? Er war ein unvollkommener Mensch „mit Gefühlen, wie auch wir sie haben“ (Jak. 5:17). Vielleicht war ihm der Druck zu viel und er war körperlich zu erschöpft. Elia scheint gedacht zu haben, dass sein Kampf für die wahre Anbetung vergeblich war, dass sich in Israel nichts gebessert hatte und außer ihm niemand mehr Jehova diente (1. Kö. 18:3, 4, 13; 19:10, 14). Die Reaktion des treuen Propheten überrascht uns vielleicht. Doch Jehova verstand ihn.
6 Jehova machte Elia keine Vorwürfe, weil er seine Gefühle aussprach, sondern sorgte dafür, dass er wieder zu Kräften kam (1. Kö. 19:5-7). Später half er ihm liebevoll, umzudenken, indem er ihm seine beeindruckende Kraft demonstrierte. Dann sagte Jehova zu Elia, dass es in Israel noch 7 000 Männer gab, die Baal nicht anbeteten (1. Kö. 19:11-18). So zeigte Jehova ihm ganz konkret, dass er ihn liebte.
WIE JEHOVA UNS HILFT
7. Was ist beruhigend zu wissen?
7 Stehst du gerade unter großer Belastung? Dann ist es bestimmt beruhigend, zu wissen, dass Jehova verstand, was in Elia vorging, und dass er auch weiß, womit wir emotional zu kämpfen haben! Er kennt unsere Grenzen und weiß sogar, wie wir denken und fühlen (Ps. 103:14; 139:3, 4). Wenn wir uns wie Elia auf Jehova stützen, wird er uns bei belastenden Problemen helfen (Ps. 55:22).
8. Wie hilft dir Jehova unter Belastungen?
8 Stress und Belastung können dazu führen, dass man negativ denkt und entmutigt ist. Wenn das der Fall ist, denk daran, dass Jehova dir unter Belastungen hilft. Wie tut er das? Er lädt dich ein, deine Sorgen bei ihm abzuladen. Und er wird auf deine Hilferufe reagieren (Ps. 5:3; 1. Pet. 5:7). Vertraue ihm also deine Probleme immer wieder an. Er wird nicht wie bei Elia direkt mit dir sprechen, sondern durch sein Wort, die Bibel, und seine Organisation. Die Berichte in der Bibel können dir Trost und Hoffnung geben, und deine Brüder und Schwestern können dir Mut machen (Röm. 15:4; Heb. 10:24, 25).
9. Wie kann uns jemand, dem wir vertrauen, helfen?
9 Als Jehova Elia anwies, Elisa Verantwortung zu übertragen, gab er ihm einen dringend benötigten Weggefährten an die Seite, der ihm bestimmt auch bei emotionalen Belastungen half. Wenn wir uns heute bei jemandem aussprechen, dem wir vertrauen, kann derjenige auch uns bei Belastungen helfen (2. Kö. 2:2; Spr. 17:17). Falls du niemand hast, dem du dich anvertrauen kannst, bitte Jehova, dass er dir hilft, einen reifen Christen zu finden, der dir eine emotionale Stütze ist.
10. Warum gibt uns das, was Elia erlebte, Hoffnung, und wie hilft uns das Versprechen in Jesaja 40:28, 29?
10 Jehova half Elia, mit Belastungen zurechtzukommen und ihm viele Jahre treu zu dienen. Was Elia erlebte, gibt uns Hoffnung. Manchmal machen wir schwere Zeiten durch und sind körperlich und emotional ausgelaugt. Doch wenn wir uns auf Jehova stützen, gibt er uns die Kraft, ihm weiter zu dienen. (Lies Jesaja 40:28, 29.)
HANNA, DAVID UND „ASAPH“ STÜTZTEN SICH AUF JEHOVA
11-13. Wie wirkten sich Belastungen auf drei Diener Gottes in alter Zeit aus?
11 Andere Personen in der Bibel standen ebenfalls unter großer Belastung. Hanna zum Beispiel hatte keine Kinder, was damals eine Schande war. Außerdem setzte ihr die andere Frau ihres Mannes massiv zu (1. Sam. 1:2, 6). Hanna war so verzweifelt, dass sie weinte und nichts mehr aß (1. Sam. 1:7, 10).
Ps. 40:12). Sein geliebter Sohn Absalom lehnte sich gegen ihn auf, was letztlich zu Absaloms Tod führte (2. Sam. 15:13, 14; 18:33). Und er wurde von einem seiner engsten Vertrauten betrogen (2. Sam. 16:23 bis 17:2; Ps. 55:12-14). Viele seiner Psalmen zeigen, wie entmutigt er war, aber auch, wie fest er auf Jehova vertraute (Ps. 38:5-10; 94:17-19).
12 Auch König David machte harte Zeiten durch. Zum Beispiel plagten ihn Schuldgefühle wegen der Fehler, die er begangen hatte (13 In späterer Zeit lebte ein Psalmist, der wahrscheinlich ein Nachkomme des Leviten Asaph war und im „großartigen Heiligtum Gottes“ diente. Dieser Mann wurde neidisch auf den Lebensstil der Bösen. Das belastete ihn emotional und machte ihn unglücklich und unzufrieden. Er begann sogar daran zu zweifeln, dass es sich lohnt, Gott zu dienen (Ps. 73:2-5, 7, 12-14, 16, 17, 21).
14, 15. Was lernen wir aus den drei genannten Beispielen?
14 Diese drei Anbeter Jehovas stützten sich auf ihren Gott und vertrauten auf seine Hilfe. Sie sprachen in innigen Gebeten mit ihm über ihre Ängste und Sorgen. Sie sagten ihm ganz offen, was sie belastete. Und sie versäumten es nicht, zu dem Ort zu gehen, wo Jehova angebetet wurde (1. Sam. 1:9, 10; Ps. 55:22; 73:17; 122:1).
15 Jehova reagierte in allen drei Fällen mitfühlend. Hanna fand inneren Frieden (1. Sam. 1:18). David schrieb: „Viele Härten macht der Gerechte durch, aber aus ihnen allen befreit ihn Jehova“ (Ps. 34:19). Und der Psalmist sagte später über Jehova, er habe seine rechte Hand festgehalten und ihn liebevoll geführt. Er sang: „Für mich . . . ist es gut, Gottes Nähe zu suchen. Ich habe den Souveränen Herrn Jehova zu meiner Zuflucht gemacht“ (Ps. 73:23, 24, 28). Was lernen wir aus diesen Beispielen? Es werden Zeiten kommen, in denen uns Probleme schwer belasten. Doch wir können damit fertigwerden, wenn wir darüber nachdenken, wie Jehova anderen geholfen hat, wenn wir uns im Gebet auf ihn stützen und wenn wir tun, was er sagt (Ps. 143:1, 4-8).
STÜTZ DICH AUF JEHOVA, ER WIRD DIR HELFEN
16, 17. (a) Warum sollten wir uns nicht absondern? (b) Wie bekommen wir wieder Kraft?
16 Aus den drei Beispielen lernen wir noch etwas Wichtiges: Wir dürfen uns nicht von Jehova und seinem Volk absondern (Spr. 18:1). Nancy, die eine schwere Zeit durchmachte, als ihr Mann sie verließ, sagte: „Es gab viele Tage, an denen ich einfach niemand sehen oder sprechen wollte. Aber je mehr ich mich abkapselte, desto trauriger wurde ich.“ Das änderte sich erst, als Nancy nach Möglichkeiten Ausschau hielt, für andere da zu sein. Sie sagt: „Ich hörte zu, wenn andere über ihre Probleme sprachen, und merkte: Je mehr Mitgefühl ich für andere empfand, desto weniger bemitleidete ich mich selbst.“
17 Auch die Versammlung gibt uns Kraft. Wenn wir in den Zusammenkünften sind, geben wir Jehova weitere Möglichkeiten, unser „Helfer und Tröster“ zu sein (Ps. 86:17). Dort stärkt er uns durch seinen heiligen Geist, sein Wort und sein Volk. Und wir können uns „durch unseren Glauben gegenseitig Mut machen“ (Röm. 1:11, 12). Eine Schwester namens Sophia erzählt: „Jehova und die Brüder halfen mir, weiterzumachen. Am wichtigsten waren für mich die Zusammenkünfte. Ich finde: Je mehr ich mich im Dienst und in der Versammlung einbringe, desto besser komme ich mit Stress und Sorgen klar.“
18. Was kann uns Jehova geben, wenn wir entmutigt sind?
18 Sind wir entmutigt, sollten wir daran denken: Jehova verspricht uns nicht nur, dass in Zukunft alles besser wird, sondern er reicht uns auch heute bei Belastungen die Hand. Er gibt uns „sowohl den Wunsch als auch die Kraft“, Entmutigung und Hoffnungslosigkeit zu überwinden (Phil. 2:13).
19. Welche Zusicherung steht in Römer 8:37-39?
19 Lies Römer 8:37-39. Der Apostel Paulus versichert uns, dass uns nichts von Gottes Liebe trennen kann. Wie können wir Brüdern und Schwestern beistehen, die schwere Zeiten durchmachen? Der nächste Artikel zeigt, wie wir uns an Jehova ein Beispiel nehmen und unseren Brüdern und Schwestern mitfühlend unter die Arme greifen können.
LIED 44 Gebet eines Niedergedrückten
^ Abs. 5 Zu großer oder andauernder Stress kann uns körperlich und emotional schaden. Wie kann Jehova uns helfen? Wir werden uns ansehen, wie Jehova Elia bei Stress und Belastung half. Anhand von weiteren biblischen Beispielen wird gezeigt, was wir tun müssen, damit Jehova uns hilft.
^ Abs. 2 Namen wurden geändert.