GESPRÄCH VON MENSCH ZU MENSCH
Glauben Jehovas Zeugen an Jesus?
Schalten wir uns einmal in eine typische Unterhaltung ein. Ein Zeuge Jehovas, den wir Anton T. nennen wollen, beginnt gerade mit Herrn L. ein Gespräch.
GLAUBE AN JESUS ABSOLUT NOTWENDIG
Anton T.: Guten Tag, Herr L. Ist ja schön, dass ich Sie wieder antreffe.
Tim L.: Guten Tag.
Anton T.: Ich bringe Ihnen die neuesten Ausgaben von unseren Zeitschriften Wachtturm und Erwachet!. Es sind wieder sehr interessante Artikel drin.
Tim L.: Danke. Übrigens, gut, dass Sie kommen. Ich wollte Sie nämlich was fragen.
Anton T.: Gern. Worum geht’s denn?
Tim L.: Neulich habe ich mich mit einem Kollegen unterhalten und ihm erzählt, dass ich Ihre Hefte gern lese. Er riet mir davon ab mit der Begründung, dass Zeugen Jehovas nicht an Jesus glauben. Stimmt das? Ich hab ihm gesagt, dass ich mal nachfrage, wenn Sie wiederkommen.
Anton T.: Es freut mich, dass Sie sich direkt an der Quelle informieren. Wenn man wissen möchte, was jemand glaubt, fragt man ihn doch am besten selbst.
Tim L.: Das denke ich auch.
Anton T.: Also, Jehovas Zeugen glauben durchaus an Jesus. Wir halten den Glauben an ihn sogar für absolut notwendig, um gerettet zu werden.
Tim L.: Das habe ich mir schon gedacht. Aber als mein Kollege meinte, Sie würden nicht an Jesus glauben, bin ich doch neugierig geworden. Über das Thema haben wir uns eigentlich noch nie unterhalten.
Anton T.: Vielleicht können wir uns zusammen einige Bibeltexte ansehen, die zeigen, wie wichtig es ist, Glauben an Jesus auszuüben. Es sind Verse, die Jehovas Zeugen oft in ihren Gesprächen über die Bibel gebrauchen.
Tim L.: Können wir machen.
Anton T.: Am besten wir nehmen gleich mal einen Text, wo Jesus selbst zu Wort kommt, und zwar Johannes 14:6. Jesus sagte in einem Gespräch zu einem seiner Apostel: „Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben. Niemand kommt zum Vater außer durch mich.“ Was ist denn nach dieser Aussage die einzige Möglichkeit, zum Vater zu kommen?
Tim L.: Es geht nur durch Jesus.
Anton T.: Richtig. Und das glauben Jehovas Zeugen ganz fest. Deswegen beten wir zu Gott immer nur im Namen Jesu.
Tim L.: Gut zu wissen.
Anton T.: Ein zweiter Text, den wir uns ansehen könnten, ist Johannes 3:16. Er ist so wichtig, dass man ihn auch das Evangelium in Kurzform nennt. Wenn man alles, was über das Leben und die Tätigkeit Jesu aufgeschrieben wurde, auf einen Vers reduzieren wollte, käme dieser heraus. Möchten Sie ihn einmal vorlesen?
Tim L.: Gut. Da steht: „Denn so sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen einziggezeugten Sohn gab, damit jeder, der Glauben an ihn ausübt, nicht vernichtet werde, sondern ewiges Leben habe.“
Anton T.: Danke. Vielleicht kommt Ihnen das bekannt vor.
Tim L.: Ja, ich glaube, das hab ich schon mal gehört.
Anton T.: Wenn man sich die Stelle genau ansieht, fällt etwas auf. Hier sagt Jesus, dass wir ewig leben können, weil Gott uns liebt. Aber was müssen wir dafür tun?
Tim L.: Glauben ausüben.
Anton T.: Ja, und zwar Glauben an den einziggezeugten Sohn, Jesus Christus. Diesen Gedanken — nämlich dass wir durch Glauben an Jesus ewiges Leben haben können — finden Sie auf Seite 2 der Zeitschrift, die ich Ihnen mitgebracht habe. Da heißt es über die Zielsetzung des Wachtturms: „Er fördert den Glauben an Jesus Christus, der für uns gestorben ist, damit wir ewig leben können, und der heute als König im Himmel regiert.“
Tim L.: Da steht es ja schwarz auf weiß, dass Jehovas Zeugen an Jesus glauben — direkt in Ihrer Zeitschrift.
Anton T.: Genau.
Tim L.: Wieso behaupten die Leute dann das Gegenteil?
Anton T.: Dafür gibt es wahrscheinlich mehrere Gründe. Manchmal sagen sie das einfach, weil sie es von anderen gehört haben. Und zum Teil verbreiten auch Pfarrer solche falschen Informationen.
Tim L.: Mir fällt gerade ein — es könnte ja auch daran liegen, dass Sie sich Zeugen Jehovas nennen und nicht Zeugen Jesu.
Anton T.: Das kann natürlich auch sein.
Tim L.: Warum reden Sie eigentlich so viel über Jehova?
„ICH HABE IHNEN DEINEN NAMEN BEKANNT GEGEBEN“
Anton T.: Wir finden es wichtig, Gottes Namen, Jehova, zu gebrauchen, so wie es auch sein Sohn Jesus getan hat. Er sagte in einem Gebet zu seinem Vater einmal etwas Interessantes. Es steht in Johannes 17:26. Hätten Sie noch mal Lust zu lesen?
Tim L.: Klar. „Ich habe ihnen deinen Namen bekannt gegeben und werde ihn bekannt geben, damit die Liebe, mit der du mich geliebt hast, in ihnen sei und ich in Gemeinschaft mit ihnen.“
Anton T.: Danke schön. Was meinen Sie, warum hat Jesus Gottes Namen bekannt gemacht?
Tim L.: Hm. Keine Ahnung.
Der Glaube an Jesus ist absolut notwendig, um gerettet zu werden
Anton T.: Sehen wir uns dazu noch einen anderen Vers an. Ich denke an Apostelgeschichte 2:21. Da wird gesagt: „Jeder, der den Namen Jehovas anruft, wird gerettet werden.“ Wenn die Rettung davon abhängt, dass man den Namen Jehovas anruft, hat Jesus das sicher gewusst, meinen Sie nicht auch?
Tim L.: Ich denke schon.
Anton T.: Jesus lag also deswegen so viel daran, dass seine Nachfolger Gottes Namen kennen und gebrauchen, weil das eine Voraussetzung für ihre Rettung ist. Und es ist einer der Hauptgründe, warum wir so viel über Jehova sprechen. Wir finden es wichtig, Gottes Namen bekannt zu machen, und helfen gern auch anderen, diesen Namen anzurufen.
Tim L.: Aber man weiß doch auch, dass man über Gott redet, wenn man seinen Namen nicht kennt oder direkt gebraucht.
Anton T.: Das mag sein. Doch dadurch, dass Gott uns seinen Namen nennt, macht er es uns leichter, ihm näherzukommen.
Tim L.: Wie meinen Sie das?
Anton T.: Nehmen wir ein anderes Beispiel. Den Namen von Moses müssten wir eigentlich nicht wissen. Es würde reichen, wenn wir ihn als den Mann kennen, der das Rote Meer geteilt und die Zehn Gebote erhalten hat. Oder Noah. Er hätte auch als der Mann in die Geschichte eingehen können, der die Arche gebaut und seine Familie und die Tiere gerettet hat. Und sogar bei Jesus Christus hätte es genügt, wenn er als der bekannt geworden wäre, der vom Himmel kam und für unsere Sünden starb, finden Sie nicht?
Tim L.: Ja, wahrscheinlich.
Anton T.: Trotzdem hat Gott ihre Namen für uns aufschreiben lassen. Eigennamen geben den Bibelberichten eine ganz besondere Note. Dass wir Moses, Noah oder Jesus mit Namen kennen, macht sie realer für uns, auch wenn wir sie nie persönlich kennengelernt haben.
Tim L.: So habe ich das noch nie gesehen, aber es klingt logisch.
Anton T.: Das ist also noch ein Grund, warum Jehovas Zeugen Gottes Namen so oft gebrauchen. Wir möchten anderen helfen, an Jehova Gott zu glauben, ihn als reale Person zu sehen, der sie näherkommen können. Gleichzeitig betonen wir immer sehr, welche Rolle Jesus bei unserer Rettung spielt. Vielleicht darf ich das noch kurz mit einem Bibeltext untermauern.
Tim L.: Gern.
Anton T.: Gerade eben haben wir ja Johannes 14:6 gelesen, wo Jesus sagte, dass er „der Weg und die Wahrheit und das Leben“ ist. Gehen wir jetzt ein paar Verse zurück zu Johannes 14:1. Würden Sie vorlesen, was Jesus am Schluss des Verses sagt?
Tim L.: Da steht: „Übt Glauben aus an Gott, übt auch Glauben aus an mich.“
Anton T.: Vielen Dank. Was würden Sie sagen? Heißt echter Glaube, dass man entweder nur an Jesus oder nur an Jehova glaubt?
Tim L.: Nein. An beide.
Anton T.: Richtig. Und Sie stimmen mir sicher zu, dass es nicht genügt, nur zu sagen, dass man an Gott und Jesus glaubt. Der Glaube muss auf jeden Fall in unserem Leben sichtbar werden.
Tim L.: Absolut.
Anton T.: Aber wie zeigt es sich eigentlich, dass jemand wirklich an Gott und Jesus glaubt? Vielleicht wäre das ein Thema fürs nächste Mal. *
Tim L.: Gute Idee.
Gibt es etwas, was Sie schon lange einmal über die Bibel wissen wollten? Würde es Sie interessieren, was Jehovas Zeugen glauben oder wie sie organisiert sind? Sprechen Sie den nächsten Zeugen Jehovas doch einfach darauf an. Er wird Ihnen gern Auskunft geben.
^ Abs. 58 Mehr dazu in dem Buch Was lehrt die Bibel wirklich? (herausgegeben von Jehovas Zeugen), Kapitel 12.