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FÜR DIE FAMILIE | EHE

Wie gelingt ein liebevollerer Blick auf die Eigenarten des anderen?

Wie gelingt ein liebevollerer Blick auf die Eigenarten des anderen?
  •   Der eine ist eher spontan, der andere hat lieber einen genauen Plan.

  •   Der eine ist ruhig und zurückhaltend, der andere ist eher ein geselliger Typ.

 Gibt es am Ehepartner etwas, worüber man sich ständig ärgert? Sich darauf zu konzentrieren, kann der Ehe schaden. Die Bibel sagt dazu: „Wer ständig über eine Sache spricht, trennt gute Freunde“ (Sprüche 17:9).

 Statt zuzulassen, dass störende Eigenarten eine Ehe belasten, könnte man dahinter vielleicht etwas Positives entdecken.

In diesem Artikel:

 Ein liebevollerer Blick auf störende Eigenarten

 Hinter dem, was einen stört, könnte eine Eigenschaft stehen, die man sehr schätzt. Hier drei Beispiele:

 „Mein Mann braucht echt lange, um Dinge zu erledigen oder fertig zu werden, wenn wir irgendwohin wollen. Aber genau dieser Charakterzug lässt ihn geduldig sein – auch mit mir. Manchmal nervt mich diese Langsamkeit. Doch auf der anderen Seite gehört sie zu dem, was ich so sehr an ihm schätze“ (Chelsea).

 „Meine Frau muss alles bis ins kleinste Detail durchplanen. Sie braucht das Gefühl, alles unter Kontrolle zu haben. Das kann schon manchmal nerven. Andererseits ist sie dadurch nie unvorbereitet“ (Christopher).

 „Mein Mann kann hin und wieder schon so wirken, als würden ihn manche Dinge einfach nicht interessieren. Das ärgert mich. Andererseits ist seine Gelassenheit etwas, was mir von Anfang an gefallen hat. Ich bewundere ihn dafür, wie er in stressigen Situationen die Ruhe bewahrt“ (Danielle).

 Wie Chelsea, Christopher und Danielle festgestellt haben, sind die Stärken und Schwächen des Ehepartners häufig unterschiedliche Facetten von ein und derselben Eigenschaft. Die gute und die negative Seite der Eigenschaft gehören zusammen wie zwei Seiten einer Medaille. Man kann also nicht das eine ohne das andere haben.

 Natürlich hat nicht jede Eigenschaft eine positive Seite. Zum Beispiel spricht die Bibel davon, dass einige „leicht zornig“ werden (Sprüche 29:22). Dann sollte man alles daransetzen „jede Art bösartige Verbitterung …, Wut, Zorn, Geschrei, Beschimpfung und alles Verletzende“ abzulegen a (Epheser 4:31).

 Aber geht es einfach nur um eine Eigenart des Partners, ist der Rat der Bibel: „Ertragt einander weiterhin …, selbst wenn jemand Grund hat, sich … zu beklagen“ (Kolosser 3:13).

 Zusätzlich könnte man sich bemühen, die positive Seite dieser Eigenschaft zu sehen – vielleicht fand man gerade sie am Anfang anziehend. Ein Ehemann namens Joseph sagt: „Konzentriert man sich auf die negativen Seiten, ist es so, als würde man bei einem Diamanten nur die scharfen Kanten sehen und nicht seine Schönheit.“

 Fragen für ein Gespräch

 Zunächst beantwortet jeder die folgenden Fragen für sich selbst. Dann bespricht man die Antworten.

  •   Gibt es etwas, was mich an meinem Partner so sehr stört, dass es deswegen zum Streit kommt? Worum geht es dabei genau?

  •   Ist es gravierend oder einfach nur lästig?

  •   Hat diese Eigenschaft eine positive Seite? Wenn ja, welche? Und warum schätze ich genau diese an meinem Partner?