JUNGE LEUTE FRAGEN
Cybermobbing – was tun, wenn ich im Internet gemobbt werde?
Das solltest du wissen
Durch das Internet ist es einfach, jemanden zu mobben. So „können auch die braven Kinder gemein sein, denn sie verstecken sich hinter einem Bildschirm und fühlen sich stark“, heißt es in dem Buch Cyber Safe.
Einige werden besonders schnell zur Zielscheibe. Das trifft vor allem auf jemanden zu, der eher zurückhaltend ist, wenig Selbstvertrauen hat oder als irgendwie anders wahrgenommen wird.
Cybermobbing hat gravierende Auswirkungen. Dadurch können Depressionen und Einsamkeit hervorgerufen werden. Manche Opfer von Cybermobbing haben sich sogar das Leben genommen.
Das kannst du tun
Frage dich zu allererst: „Ist das wirklich Mobbing?“ Manche sagen etwas, das wehtut, meinen es aber gar nicht so. Wenn so etwas passiert, dann kann dieser gute Rat aus der Bibel helfen:
„Fühl dich nicht schnell gekränkt, denn sich gekränkt zu fühlen kennzeichnet einen Unvernünftigen“ (Prediger 7:9, NW, 2013, Fußnote).
Wird jemand aber von einer anderen Person absichtlich belästigt, gedemütigt oder bedroht, dann ist das Mobbing.
Wirst du über das Internet gemobbt? Dann denk immer daran: Durch deine Reaktion kann sich die Situation verbessern oder verschlechtern. Du kannst Folgendes versuchen.
Ignoriere den Mobber. Die Bibel sagt: „Ein Mensch mit Erkenntnis hält sich beim Reden zurück und ein Mensch mit Unterscheidungsvermögen bleibt gelassen“ (Sprüche 17:27, NW, 2013).
Warum funktioniert dieser Rat? „Das Hauptziel von Mobbern ist, dass ihre Opfer die Nerven verlieren“, schreibt Nancy Willard in ihrem Buch Cyberbullying and Cyberthreats. „Wenn die Opfer die Nerven verlieren, überlassen sie dem Mobber die Kontrolle.“
Fazit: Manchmal ist keine Reaktion die beste Reaktion.
Widerstehe dem Drang, dich zu rächen. Die Bibel rät: „Vergeltet nicht Böses mit Bösem oder Beleidigung mit Beleidigung“ (1. Petrus 3:9, NW, 2013).
Warum funktioniert dieser Rat? „Wut zeugt von Schwäche und animiert zu noch mehr Mobbing“, heißt es in dem Buch Cyber-Safe Kids, Cyber-Savvy Teens. Wenn du dich rächst, könnte bei anderen der Eindruck entstehen, dass du genauso an dem Problem schuld bist wie der Mobber.
Fazit: Gieße kein Öl ins Feuer.
Werde aktiv. Die Bibel fordert uns auf: „Lass dich nicht vom Bösen besiegen“ (Römer 12:21). Du kannst etwas tun, um das Mobbing zu stoppen – ohne dadurch die Situation zu verschlechtern.
Zum Beispiel:
Blockiere die Nummer oder den Kontakt der Person, die dich mit ihren Nachrichten mobbt. „Was du nicht liest, kann dir auch nicht wehtun“, sagt das Buch Mean Behind the Screen.
Auch wenn du die Nachrichten nicht liest, speichere sie, um das Mobbing zu dokumentieren. Das können aggressive SMS, Chatnachrichten, E-Mails, Beiträge in einem Blog oder sozialen Netzwerk, Sprachnachrichten oder irgendwelche anderen Mitteilungen sein.
Sage dem Cybermobber, dass er aufhören soll. Schicke ihm eine klare, sachliche Nachricht wie zum Beispiel:
„Schick mir keine Nachrichten mehr.“
„Lösch das, was du über mich gepostet hast.“
„Wenn das nicht aufhört, werde ich weitere Schritte unternehmen, damit es aufhört.“
Stärke dein Selbstvertrauen. Konzentriere dich nicht auf deine Schwächen, sondern auf deine Stärken (2. Korinther 11:6). Genau wie alle anderen Mobber haben es auch Cybermobber auf die abgesehen, die anscheinend wehrlos sind.
Sprich mit einem Erwachsenen darüber und zwar als erstes mit deinen Eltern. Du kannst die Sache auch dem E-Mail-, App- oder Telefonanbieter oder der Website melden, die der Mobber benutzt hat. Wenn du besonders schlimm gemobbt wirst, kannst du mit deinen Eltern zusammen Folgendes machen: das Mobbing in der Schule melden, zur Polizei gehen oder sogar eine Rechtsberatung in Anspruch nehmen.
Fazit: Du kannst etwas unternehmen, damit das Cybermobbing aufhört oder dich wenigstens nicht mehr ganz so stark belastet.