Der Schiffshalter ist eine Art Saugfisch. Er kann sich an anderen Meeresbewohnern festsaugen und sich problemlos wieder lösen, ohne den anderen zu verletzen. Wissenschaftler sind von diesen Fähigkeiten fasziniert.

 Erstaunlich: Der Schiffshalter kann sich an Rochen, Haien, Schildkröten, Walen und anderen Meeresbewohnern ansaugen, unabhängig von der Beschaffenheit ihrer Haut oder Schale. So lässt er sich durch das Meer transportieren und genießt den Schutz vor Fressfeinden. Er ernährt sich von Parasiten und Nahrungsresten seines „Gastgebers“. Wissenschaftler erforschen die Saugscheibe des Schiffshalters, um zu verstehen, wie der Fisch zwar sanft, aber dennoch fest auf unterschiedlichen Oberflächen haften kann.

 Schiffshalter an einem Walhai

 Die ovale Saugscheibe des Schiffshalters befindet sich oberhalb seines Kopfes. Der Rand dieser Scheibe besteht aus einer wulstigen Lippe und wirkt wie ein Dichtungsring, mit dem sich der Fisch fest ansaugen kann. Auf dieser Saugfläche befinden sich mehrere Reihen mit Lamellen, auf denen wiederum winzige, feste Dornen vorhanden sind. Sobald sich die Lamellen aufrichten, berühren die Dornen die Haut oder den Panzer des anderen Meerestieres und dadurch entsteht eine Reibung. Die Kombination aus Saugwirkung und Reibung sorgt für eine feste Verbindung, unabhängig von der Geschwindigkeit oder den plötzlichen Richtungswechseln des „Meerestaxis“.

 Inspiriert von der Saugscheibe des Schiffshalters haben Forscher ein ovales Gerät entwickelt, das imstande ist, auf einer Vielzahl von Oberflächen zu haften. Es hält einer Zugkraft stand, die das Hundertfache seines Eigengewichts betragen kann.

 Das Prinzip, das sich hinter dem Saugnapf des Schiffshalters verbirgt, hat viele Anwendungsmöglichkeiten. Mit dieser Technologie wäre es möglich, Peilsender an Meerestieren anzubringen. Außerdem könnte sie in der Tiefseeforschung Anwendung finden und Lampen oder Werkzeuge könnten unter Wasser an Brücken oder Schiffen befestigt werden.

 Was soll man glauben? Ist der Saugnapf des Schiffshalters durch Zufall entstanden? Oder steckt ein Erfinder dahinter?