Mit der Bibel zum Pow-Wow
Von Indianern denkt man oft, sie würden hauptsächlich in Reservaten in abgelegenen Gegenden der Vereinigten Staaten leben. Es überrascht vielleicht, dass über 70 Prozent von ihnen mittlerweile in Städten zu Hause sind. Zum Beispiel in der größten Stadt der USA: New York. Dort fand vom 5. bis 7. Juni 2015 das Volksfest „Gateway to Nations“ statt, ein sogenanntes Pow-Wow. a Als einige Zeugen Jehovas in New York davon hörten, wollten sie unbedingt dabei sein. Warum?
Jehovas Zeugen übersetzen biblische Literatur in Hunderte Sprachen — darunter auch viele Indianersprachen wie Dakota, Hopi, Mohawk, Navajo, Ottawa, Paskwawininiwug und Siksika. Um einiges davon zu präsentieren, waren sie mit ansprechenden Infoständen und Trolleys vor Ort. Unter anderem hatten sie das Faltblatt dabei You Can Trust the Creator! (in Deutsch nicht erhältlich).
Auch Audioaufnahmen und Videos gibt es in einigen der bereits erwähnten Sprachen, und zwar auf unserer offiziellen Website. Etliches davon konnten die Zeugen Jehovas den neugierigen Besuchern zeigen, die sonst hauptsächlich etwas in Englisch oder Spanisch zu sehen bekamen.
Viele Besucher beim „Gateway to Nations“ waren nicht nur von unserer Übersetzungsarbeit in so viele Indianersprachen beeindruckt, sondern auch von unserer Bibelarbeit in Städten und Reservaten. Beispielsweise bekam ein Mitarbeiter einen Einblick in unsere Arbeit und bat daraufhin um einen Bibelkurs. Er sagte: „Ich freue mich schon auf ihren Besuch und darauf, die Bibel näher kennenzulernen.“
Ein gehörloses indianisches Ehepaar besuchte einen unserer Stände. Dort konnte sich allerdings niemand mit ihnen verständigen. Dann kam aber eine Zeugin Jehovas, die die Gebärdensprache gelernt hatte, und konnte sich 30 Minuten mit beiden unterhalten. Sie half dem Ehepaar außerdem, einen Kongress von Jehovas Zeugen in ihrer Nähe ausfindig zu machen, auf dem das Programm in Amerikanischer Gebärdensprache abgehalten wird.
An den drei Tagen des Festes machten über 50 Zeugen Jehovas bei dem Bibelprojekt mit und die Besucher bekamen über 150 Exemplare der ausgestellten Literatur mit auf den Weg.
a Was versteht man heute unter einem Pow-Wow? Der Anthropologe William K. Powers schreibt dazu: „Es ist ein säkulares Ereignis, das hauptsächlich aus Gruppengesängen und gemeinsamen Tänzen besteht, an denen Männer, Frauen und Kinder teilnehmen“ (Ethnomusicology, September 1968, Seite 354).