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7. JUNI 2017
ÄGYPTEN

„Ich wünschte, das ungerechte Verbot würde aufgehoben“

„Ich wünschte, das ungerechte Verbot würde aufgehoben“

Der 52-jährige Ehab Samir ist gebürtiger Ägypter und ein Zeuge Jehovas. Die ägyptische Regierung schränkt die Glaubensausübung von Jehovas Zeugen ein und die meisten von ihnen werden von Behörden behandelt „als wären sie Verbrecher“, bemerkt Ehab Samir. Darum tat es ihm gut, einen Web-Artikel zu lesen, der die Situation von Jehovas Zeugen offen und ehrlich beschrieb.

Der Artikel war überschrieben „Dr. Riham Atef über: Jehovas Zeugen“ und wurde am 19. August 2016 auf dem ägyptischen Nachrichtenportal Shbab Misr publiziert. Dr. Atef, Assistenzprofessorin an der Universität von Kairo und Journalistin hinterfragte in ihrem Artikel die öffentliche Meinung über Jehovas Zeugen in Ägypten. Sie hat sich gründlich mit Jehovas Zeugen beschäftigt und einige von ihnen kennt sie persönlich. Sie sagt: „Ich bin von ihren menschlichen Qualitäten und ihrem Respekt vor den Glaubensansichten anderer absolut überzeugt.“

„Sie fördern Liebe und Frieden“

Dr. Atef beschreibt ihre Zielgruppe als „Personen, die eigentlich nichts über Jehovas Zeugen wissen und Personen, die aufgrund unzutreffender Informationen eine Abneigung gegen sie entwickelt haben“. In ihrem Artikel werden einige grundlegende Glaubenslehren von Jehovas Zeugen aufgeführt und sie weist darauf hin, dass „viele Informationen auf der Website www.pr418.com zur Verfügung gestellt werden“.

Nach ihrer objektiven Einschätzung stellte Dr. Atef den krassen Unterschied zwischen dem heraus, was Jehovas Zeugen wirklich ausmacht und wie sie in Ägypten allgemein wahrgenommen werden. Sie stellte fest: „Sie sind verboten, aber ich kann den Grund dafür nicht nachvollziehen. Sie sind politisch neutral. ... Sie fördern Liebe und Frieden.“ Ihren Lesern stellt Dr. Atef dann die Fragen: „Sind das Gründe, sie zu verbieten? Oder beruht das Verbot darauf, dass ihre Bibelauslegung von der der Kirche abweicht?“

„Ich wünschte, das Verbot würde aufgehoben“

Ehab Samir hat sich so über diesen Artikel gefreut, dass er sich gedrängt fühlte, einen Dankesbrief an den Herausgeber zu verfassen. Er bemerkte: „Ich habe schon sehr viele Artikel über Jehovas Zeugen in den [ägyptischen] Medien gelesen und nur wenige klangen positiv. Dr. Atefs Mut und ihre Aufrichtigkeit rechne ich ihr hoch an.“ Der Dankesbrief wurde auf dem Nachrichtenportal am 11. Dezember 2016 veröffentlicht.

In seinem Brief drückt Ehab Samir seine Enttäuschung über die ungerechte Behandlung von Jehovas Zeugen aus. Den Grund dafür sieht er in Falschdarstellungen, die von Geistlichen in Umlauf gebracht werden. Er ist sich sicher, dass solche diffamierenden Berichte der eigentliche Grund für die schlechte Behandlung sind, die er auch selbst erleben musste. „Jemanden wirklich kennenlernen kann man nur, wenn man sich persönlich mit ihm auseinandersetzt. Deshalb möchte ich mich bei Dr. Riham Atef für ihren Artikel bedanken.“

Ehab Samir beendet seinen Brief mit den tiefempfundenen Worten: „Ich wünschte, das ungerechte Verbot von Jehovas Zeugen würde aufgehoben und wir könnten in unserem Land unserer Religionsausübung frei nachgehen.“

Aussicht auf Religionsfreiheit

Vor Jahrzehnten waren Jehovas Zeugen eine eingetragene Religion in Ägypten und konnten ihren Glauben ohne Einschränkungen ausleben. 1960 entzog man ihnen jedoch ihre rechtliche Anerkennung und nahm Jehovas Zeugen damit Privilegien, die mit Religionsfreiheit und Menschenrechten einhergehen, die aber verschiedenen christlichen Gemeinschaften in Ägypten eingeräumt werden.

Seitdem beweisen Jehovas Zeugen in Ägypten jeden Tag, dass sie starke und wertvolle Glieder der Gesellschaft sind oder, wie Dr. Atef attestierte, Menschen, die „Liebe und Frieden fördern“ und zwar unter allen Umständen. Viele andere schließen sich der Meinung von Ehab Samir an und wünschen sich ebenfalls, dass Jehovas Zeugen in Ägypten ihre Grundrechte zugesprochen werden und ihnen wieder Religionsfreiheit gewährt wird.