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15. MAI 2024
ARGENTINIEN

Sonderausstellung in Argentinien über die Verfolgung von Jehovas Zeugen in der NS-Zeit

Sonderausstellung in Argentinien über die Verfolgung von Jehovas Zeugen in der NS-Zeit

Am 3. April 2024 wurde im Holocaust-Museum in Buenos Aires (Argentinien) eine Ausstellung mit dem Titel „Lila Winkel – eine Geschichte über Standhaftigkeit und Mut“ eröffnet. Die Ausstellung kann bis zum 4. August 2024 besucht werden.

Unter dem National­sozialismus wurden über 16 000 Zeugen Jehovas verfolgt, weil sie das NS-Regime nicht unterstützten. Etwa 4500 wurden in Konzentrations­lager gebracht, und etwa 1750 verloren ihr Leben. In den Lagern waren Zeugen Jehovas an einem lila Winkel zu erkennen, den sie auf ihrer Lagerkleidung tragen mussten.

Die dreiteilige Ausstellung verdeutlicht anhand von Geschichts­berichten sowie persönlichen Berichten, wie Zeugen Jehovas in von den National­sozialisten beherrschten Ländern ihre Integrität und Treue bewahrten. Es stehen Audioguides, ein Touchscreen und verschiedene Videos in Argentinischer Gebärdensprache, Englisch und Spanisch zur Verfügung. Darüber hinaus werden Besuchern Führungen angeboten.

Links: Bei den Führungen kommt ein Touchscreen zum Einsatz; Mitte: Ein Besucher fotografiert Häftlingskleidung; rechts: Zwei Besucherinnen mit Audioguides

Eine ins Spanische übersetzte Nachbildung einer Verpflichtungserklärung, die Freiheit in Aussicht stellte, wenn man seinem Glauben abschwor

Die Ausstellung zeigt auch die Nachbildung eines Dokuments, mit dem die National­sozialisten versuchten, Zeugen Jehovas von ihrem Glauben abzubringen. Unsere Glaubensbrüder und -schwestern wurden immer wieder unter Druck gesetzt, die Erklärung zu unterschreiben und damit zu bestätigen, dass sie ihrem Glauben abgeschworen hätten und keine Zeugen Jehovas mehr seien. Im Gegenzug versprach man ihnen die Freiheit. Nur sehr wenige unterschrieben. In der Ausstellung gibt es die Möglichkeit, sich selbst in diese Lage hineinzuversetzen: Besuchern wird die Erklärung vorgelegt, und sie werden eingeladen, darüber nachzudenken, wie viel Mut und Entschlossenheit es unsere Glaubensbrüder gekostet haben muss, dem Druck nicht nachzugeben. Bei vielen hinterlässt das einen tiefen Eindruck.

Professorin Isabel Burnstein, die zum Thema Holocaust forscht, sagte nach dem Besuch der Ausstellung: „Die Ausstellung regt zum Nachdenken an. Sie zeigt, dass Zeugen Jehovas sich von ihrer Überzeugung nicht abbringen ließen und sich dafür entschieden, zu tun, was sie für richtig hielten. In einer Welt, in der Werte scheinbar nichts mehr gelten, inspirieren uns ihre Geschichten, für hohe Ideale einzustehen.“

Einige der Brüder und Schwestern, die Besucher durch die Ausstellung führen

Seit der Eröffnung haben über 8400 Personen die Ausstellung besucht. Bruder Marcos Donadío, ein Sprecher von Jehovas Zeugen in Argentinien, sagt: „Wer Jehovas Zeugen noch nicht kennt, bekommt einen Einblick in unsere Geschichte und unsere Glaubens­ansichten. Wir freuen uns sehr über diese Ausstellung und hoffen, dass so viele Menschen wie möglich Gelegenheit haben, sie zu besuchen.“

Wir schätzen den Mut und die Integrität unserer treuen Brüder und Schwestern. Ihr Beispiel motiviert uns, alles zu tun, um bis zum Ende fest zu bleiben (1. Korinther 1:8).