20. NOVEMBER 2013
ARMENIEN
Armenien entlässt alle Zeugen Jehovas aus der Haft
JEREWAN (Armenien): Am 12. November 2013 entließ Armenien die letzten 14 Zeugen Jehovas aus der Haft, die noch wegen Wehrdienstverweigerung im Gefängnis saßen. Seit dem 8. Oktober 2013 sind also insgesamt 28 Zeugen Jehovas, die den Wehrdienst aus Gewissensgründen verweigert haben, aus dem Gefängnis freigekommen. Damit zeichnet sich ein Wandel in Armeniens Haltung ab. Bislang wurde dort das Recht auf Wehrdienstverweigerung nicht anerkannt — was in den vergangenen zwei Jahrzehnten dazu geführt hat, dass über 450 junge Zeugen Jehovas ins Gefängnis kamen. Nun ist in Armenien zum ersten Mal seit 1993 kein Zeuge Jehovas mehr inhaftiert, weil er aus Gewissensgründen den Wehrdienst verweigert hat.
Bereits am 8./9. Oktober entließ Armenien 8 Zeugen Jehovas aus der Haft, nachdem die Haftstrafen im Zuge eines Straferlasses um 6 Monate verkürzt wurden. Die ersten, denen die Gesetzesnovelle vom 8. Juni 2013 zugutekam, waren 6 Zeugen Jehovas, die am 24. Oktober auf freien Fuß gesetzt wurden. Durch diese Neuerung im Zivildienstgesetz Armeniens steht Wehrdienstverweigerern statt der Haft nun die Möglichkeit eines Zivildienstes offen, der nicht unter der Dienstaufsicht des Militärs steht.
Über 90 Zeugen Jehovas haben einen entsprechenden Antrag gestellt. Am 23. Oktober und 12. November 2013 hat die Zivildienstkommission des Landes die Anträge von 71 dieser jungen Männer geprüft und bewilligt. Wie die Kommission erklärte, wird sie auch die verbleibenden Antragsteller in Kürze anhören.
David A. Semonian, ein Sprecher von Jehovas Zeugen in der Weltzentrale New York, erklärte: „Wir freuen uns sehr, dass die armenische Regierung die jungen Männer aus der Haft entlassen hat und diese langjährige Problematik nun offensichtlich gelöst ist.“
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