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Untere Etage der „Wirtunsowasnicht“-Ausstellung im Zentrum für Humanistische Bildung

28. APRIL 2022
ISRAEL

Ausstellung über die NS-Verfolgung von Jehovas Zeugen

Ausstellung über die NS-Verfolgung von Jehovas Zeugen

Am 7. März 2022 wurde in Israel eine Ausstellung über die mutige Haltung von Jehovas Zeugen angesichts der Verfolgung durch das NS-Regime eröffnet. Die Ausstellung ist bis März 2023 im Zentrum für Humanistische Bildung im Haus der Ghettokämpfer, einem Museum in Westgaliläa, in Arabisch, Englisch und Hebräisch zu sehen. In Zusammenarbeit mit dem Museumsteam brachten über 50 Brüder und Schwestern aus der ganzen Welt ihre Fachkenntnisse aus den Bereichen Geschichtsforschung, Grafikdesign und Übersetzung ein, um die Ausstellung vorzubereiten.

Die interaktive Ausstellung trägt den Titel „Wirtunsowasnicht“. Diesen Spitznamen erhielt der Zeuge Jehovas Joachim Alfermann während seiner Verfolgung durch die National­sozialisten. a Trotz großem Druck, Schlägen und Einzelhaft verweigerte Joachim die militärische Ausbildung mit den Worten „Wir tun so was nicht“. Da er sich weigerte, eine Waffe zu tragen, kam er später ins Konzentrations­lager. Die Kuratorin Yaara Galor merkte an: „Nicht nur die Juden wurden aus unterschiedlichen Gründen ermordet, sondern auch Millionen anderer Menschen. … Jede dieser Gruppen hat ihre ganz eigene Geschichte.“

Eingang des Zentrums für Humanistische Bildung

Dr. Gideon Greif, ein Experte für Auschwitz und den Holocaust, äußerte sich in seiner Eröffnungsrede über Zeugen Jehovas, die sich weigerten eine Erklärung zu unterschreiben, mit der sie ihrem Glauben abgeschworen hätten: „[Zeugen Jehovas] hätten ganz leicht freikommen können – das Unterschreiben dauerte nur eine Minute. Daran sieht man: Selbst in den dunkelsten Kapiteln der Menschheits­geschichte gibt es Gruppen, denen es gelingt, eine hohe Moral sowie Reinheit in Wort und Tat zu bewahren. Deshalb verdienen Jehovas Zeugen, dass wir über sie sprechen, ihrer gedenken, etwas über sie lernen und auch lehren.“

Eine Schwester aus dem Zweigbüro in Israel, die bei der Eröffnung anwesend war, sagte: „Ich hatte Tränen in den Augen bei dem Gedanken, dass wir hier in Israel so eine Ausstellung in einem öffentlichen Museum haben … Es war ein unvergesslicher Moment, als Museumsangestellte von der Bühne aus den Namen ‚Zeugen Jehovas‘ auf Hebräisch benutzt haben. Diese Veranstaltung hat dem Namen Jehovas ganz bestimmt Ehre gemacht.“

Bruder David Simozrag vom Zweigbüro in Israel spricht bei der Ausstellungseröffnung

Diese Ausstellung wird den Besuchern sicher den Mut und Glauben unserer Brüder und Schwestern im national­sozialistischen Deutschland vor Augen führen. Ihr Vorbild im Glauben kann auch heute Diener Jehovas motivieren, weiterhin den „Wettlauf mit Ausharren [zu] laufen“ (Hebräer 12:1).