15. APRIL 2021
RUSSLAND
70-jährige Schwester Ljudmila Ponomarenko bleibt im laufenden Strafverfahren stark
Urteilsverkündung
Das Leninski-Bezirksgericht Rostow am Don wird in Kürze seine Entscheidung im Fall von Schwester Ljudmila Ponomarenko bekannt geben. a
Kurzbiografie
Ljudmila Ponomarenko
Geburtsjahr: 1950 (Ola, Oblast Magadan)
Lebenslauf: Hat bis zur Rente als Betriebselektrikerin gearbeitet; hat zwei Töchter und zwei Enkelkinder; liest und häkelt gerne; pflegt ihren schwer kranken Ehemann
Den Namen des Schöpfers kennenzulernen hat sie tief bewegt; Gottes Wille für die Erde und die Menschen berührte ihr Herz; 1998 Taufe als Zeugin Jehovas
Fallgeschichte
Am 6. Juni 2019 wurde ein Strafverfahren gegen Schwester Ljudmila Ponomarenko eingeleitet. Zu ihren angeblichen Straftaten gehört, dass sie einer „extremistischen“ Organisation einen Ort für religiöse Zusammenkünfte zur Verfügung gestellt und sich mit anderen über die Bibel unterhalten hat.
Ljudmila rechnete damit, so wie andere Brüder und Schwestern in Russland verfolgt zu werden. Sie sagt: „Als sie damit angefangen haben, unsere Brüder und Schwestern in Moskau und Taganrog zu verfolgen, war mir klar, dass sich diese Verfolgung schließlich auf uns alle ausweiten würde.“
Aufgrund der Einschränkungen wegen Covid-19 konnten ihre Glaubensbrüder bei der Gerichtsverhandlung nicht dabei sein. Über diese Situation sagt Ljudmila: „Ich habe mir Sorgen gemacht und hatte Angst davor, allein im Gerichtssaal zu sein. Deswegen habe ich mir angewöhnt, auf dem Weg zum Gericht leise Königreichslieder zu singen und zu Jehova zu beten. Das hat mir so viel Kraft gegeben. Ich bin vor Gericht nicht nervös und die Zeit im Gerichtssaal geht immer schnell vorbei.“
Ljudmila erklärt, wie sich diese Situation auf ihren Ehemann und ihre zwei Töchter auswirkt, die keine Zeugen Jehovas sind: „Es ist für [sie] schwer zu verstehen, warum ich angeklagt werde. Sie machen sich große Sorgen um mich, weil sie sehen, wie sich mein Gesundheitszustand aufgrund der Verfolgung verschlechtert hat. Aber im Laufe der Zeit ist ihnen klar geworden, wie absurd [das Ganze] ist und [ihre Unterstützung] hilft mir durchzuhalten.“
Verfolgt zu werden hat ihren Eifer nicht gedämpft. Sie sagt: „Mein Herz ist voller Freude, weil ich keinen Grund habe, mich vor dem zu fürchten, was gerade passiert und gemäß biblischen Prophezeiungen bald noch passieren wird. Meine Freundschaft mit Jehova wird immer enger. Meine Gebete sind intensiver, länger und persönlicher geworden.“
Mit Sicherheit wird Schwester Ponomarenko weiter Jehovas Geist erhalten und den Segen verspüren, „sich im Schatten des Allmächtigen“ zu befinden (Psalm 91:1).
a Das Datum der Urteilsverkündung wird nicht immer im Voraus bekannt gegeben.