20. MAI 2022 | AKTUALISIERT: 17. OKTOBER 2023
RUSSLAND

AKTUALISIERT – BRÜDER ZU HAFTSTRAFEN VERURTEILT | Familien, die dank der Hilfe Jehovas unter Verfolgung nicht aufgeben

ABSPIELEN

Am 13. Oktober 2023 verurteilte das Sowetskij-Bezirksgericht der Stadt Orjol unsere Glaubensbrüder Wladimir Melnik, Wladimir Piskarjow und Artur Putinzew jeweils zu einer Haftstrafe von sechs Jahren. Alle drei Brüder befinden sich bereits seit Dezember 2020 in Untersuchungshaft und bleiben inhaftiert.

Rückblick

8. Dezember 2020

Gegen Wladimir Melnik, Wladimir Piskarjow und Artur Putinzew wird ein Strafverfahren eröffnet
9. Dezember 2020

Polizeibeamte durchsuchen in Orjol die Wohnungen von acht Familien, die Zeugen Jehovas sind. Darunter befinden sich auch die Wohnungen der drei Brüder. Diese werden übergangsweise in eine Hafteinrichtung gebracht
11. Dezember 2020

Wladimir Melnik und Wladimir Piskarjow kommen in Untersuchungshaft
14. Dezember 2020

Artur Putinzew kommt in Untersuchungshaft
19. Januar 2021

Die Behörden werden darüber informiert, dass Wladimir Piskarjow unter ernsthaften gesundheitlichen Problemen leidet, aber eine ärztliche Behandlung und die Verabreichung von Medikamenten werden verweigert
21. Januar 2021

Es wird genehmigt, dass Wladimir Piskarjow Medikamente erhält. Diese werden ihm von seiner Frau gebracht. Eine ärztliche Behandlung wird jedoch immer noch verweigert
24. Juni 2021

Wladimir Piskarjow wird in einem Krankenhaus untersucht. Dabei wird festgestellt, dass er einen Schlaganfall erlitten hat. Trotz seines schlechten Gesundheitszustands wird er wieder in die Untersuchungshaftanstalt gebracht
29. Oktober 2021

Gegen die Brüder wird offiziell die Anklage erhoben, Aktivitäten einer extremistischen Organisation organisiert zu haben
31. Januar 2022

Die Gerichtsverhandlung beginnt

Kurzbiografie

Wladimir Melnik

Geburtsjahr: 1965 (Donezk, Ukraine)

Lebenslauf: Diente als Offizier beim Militär; war anschließend als Ingenieur tätig

1987 Heirat mit Irina; die beiden haben drei Töchter; ihr Sohn verstarb 1991

Wuchs in einer atheistischen Familie auf; seine Frau und er interessierten sich für die Bibel, nachdem sie sich mit dem Leben Jesu auseinandergesetzt hatten; 1992 Taufe

Was seine Frau Irina dazu sagt a

Wie hat sich Wladimir während seiner Inhaftierung bemüht, für andere da zu sein?

Wladimir versorgt mich und unsere Töchter [durch seine Briefe] immer wieder mit Ideen für das Familienstudium. Er schickt uns oft Gedichte, Geschichten, Veranschaulichungen, kleine Denksportaufgaben, Kreuzworträtsel und Zitate aus der Bibel.

Er konnte sogar ein Bibelstudium mit einem anderen Häftling durchführen. … Dieser junge Mann ist mittlerweile in eine andere Stadt verlegt worden. Wladimir hat uns erzählt, dass er dort mit seinen Mithäftlingen über die Bibel spricht und weitergibt, was er selbst gelernt hat.

Wladimir Piskarjow

Geburtsjahr: 1956 (Karpinsk, Oblast Swerdlowsk)

Lebenslauf: War als Ingenieur tätig; 1976 Heirat mit Tatjana; die beiden haben einen Sohn und eine Tochter; die Wahrheit über Jesus zu erfahren motivierte seine Frau und ihn mit Zeugen Jehovas die Bibel zu studieren; 1995 Taufe

Was seine Frau Tatjana dazu sagt b

Was hilft deinem Ehemann, während seiner Inhaftierung durchzuhalten?

Wladimir empfindet es als Geschenk von Jehova und als echte Kraftquelle, wenn er jemanden trifft, der viele Fragen hat. Er sagt selbst: „Es ist so wunderbar, im Werk des Herrn beschäftigt zu sein – sogar hier in Untersuchungshaft!“ Mein Mann singt außerdem oft unsere Königreichslieder, ganz egal, wo er sich befindet. Ganz besonders mag er das Lied „Wir harren weiter aus“. Es stärkt seinen Glauben und hilft ihm dabei, Jehova treu zu bleiben. Er hat mir in seinen Briefen bereits mehrfach folgende Worte aus diesem Lied geschrieben: „Wer ausharrt, der wird siegen in diesem großen Lauf. Weil wir Jehova lieben, wir glauben fest und geben niemals auf.“

Artur Putinzew

Geburtsjahr: 1970 (Tschita, Region Transbaikalien)

Lebenslauf: Der Älteste von sechs Geschwistern; arbeitete als Elektriker, Landwirt und Taxifahrer; 1993 Heirat mit Ljudmila; 2005 Taufe

Was seine Frau Ljudmila dazu sagt c

Kannst du dich an eine Situation erinnern, in der du Jehovas Hilfe besonders gespürt hast?

Als mein Ehemann verhaftet und ins Gefängnis gebracht wurde, nahmen die Ermittler alle unsere elektronischen Geräte mit, auch unsere Handys. Ich war dann ganz allein [und hatte keine Möglichkeit, irgendjemanden zu kontaktieren]. Ich war wie in Schockstarre und betete zu Jehova um Hilfe. Ich bat ihn, mir zu helfen, damit ich einen Weg finden kann, mich mit den Brüdern in Verbindung zu setzen, um ihnen zu erzählen, was passiert war. Das Auto, in dem Artur abtransportiert wurde, war gerade weg, da kamen schon die Brüder. Sie machten mir Mut und gaben mir ein Handy. Sie waren das ganze letzte Jahr für mich da und auch jetzt kümmern sie sich noch um mich. Ich weiß, dass Jehova unsere Gebete genau im richtigen Moment beantwortet und dass er meine Gefühle gut versteht.

Auch wenn diese Familien vorübergehend voneinander getrennt sind, tut es gut zu wissen, dass sie nichts von Jehovas Liebe und Schutz trennen konnte (Römer 8:38, 39).

a b c Weil sich Bruder Melnik, Bruder Piskarjow und Bruder Putinzew in Untersuchungshaft befanden, als dieser Artikel verfasst wurde, konnten sie sich nicht selbst dazu äußern.

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