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Von links nach rechts: Sergei und Ana Melnik, Waleri und Marina Rogosin, Igor und Jewgenija Jegosarjan

26. FEBRUAR 2021
RUSSLAND

AKTUALISIERT | Nach sieben Monaten in Untersuchungshaft erwarten drei Brüder ihr Urteil

AKTUALISIERT | Nach sieben Monaten in Untersuchungshaft erwarten drei Brüder ihr Urteil

Am 18. März 2022 hat das Regionalgericht Wolgograd das im Fall der Brüder Sergei Melnik, Waleri Rogosin und Igor Jegosarjan eingelegte Rechtsmittel zurückgewiesen. Die drei Glaubensbrüder bleiben in Haft.

Am 23. September 2021 hat das Traktorosawodski-Bezirksgericht Wolgograd alle drei Brüder verurteilt. Bruder Jegosarjan und Bruder Melnik wurden jeweils zu einer sechsjährigen Freiheitsstrafe verurteilt. Bruder Rogosin wurde zu einer Freiheitsstrafe von sechs Jahren und fünf Monaten verurteilt.

Kurzbiografien

Sergei Melnik

  • Geburtsjahr: 1972 (Wolgograd, Oblast Wolgograd)

  • Lebenslauf: Abschluss an einer technischen Berufsschule als Fahrzeugmechaniker; arbeitet zurzeit als Dachdecker; 1993 Heirat mit Ana; sie haben drei Söhne großgezogen; Hobbys der Familie: Wanderungen, in der Natur Zeit zusammen verbringen

    Ana begann ein Bibelstudium mit Zeugen Jehovas. Als Sergei die positiven Veränderungen bei Ana bemerkte, begann auch er zu studieren. 1999 ließ er sich taufen.

Waleri Rogosin

  • Geburtsjahr: 1962 (Krasnokamsk, Region Perm)

  • Lebenslauf: 12 Jahre lang Pilot beim Militär, danach Arbeit als Konstrukteur; 1984 Heirat mit Marina; zwei gemeinsame Söhne

    Er begann in den frühen 1990er-Jahren ein Bibelstudium; 1998 Taufe

Igor Jegosarjan

  • Geburtsjahr: 1965 (Wolgograd, Oblast Wolgograd)

  • Lebenslauf: Schuhmacher und Elektriker; seit jungen Jahren musikbegeistert; spielt Gitarre; 2002 Heirat mit Jewgenija; ein gemeinsamer Sohn

    Lernte die gute Botschaft von Gottes Königreich durch seine Mutter kennen; von der Logik und Einfachheit der biblischen Wahrheit beeindruckt; 1992 Taufe

Fallgeschichte

Am 16. Mai 2019 durchsuchten Beamte der Polizei und des Inlands­geheimdienstes (FSB) 7 Wohnungen in der russischen Oblast Wolgograd. Zwei Tage später ordnete das zentrale Bezirksgericht gegen die Brüder Melnik, Rogosin und Jegosarjan Untersuchungs­haft an. Sie waren sieben Monate lang inhaftiert.

Obwohl die Brüder wieder bei ihren Familien sind, ist die Zeit bis zur Urteils­verkündung nicht leicht für sie. Zum Beispiel wurde Waleri auf die Liste des Finanzüberwachungsdienstes der Russischen Föderation gesetzt. „Sie haben meine Bankkonten gesperrt“, sagt Waleri, „und es ist mir verboten, das Telefon und das Internet zu benutzen. Ich habe meine Arbeit verloren, weil diese zwei Kommunikations­mittel dafür erforderlich waren.“ Er und seine Frau sind nun gezwungen, ihre Renten für ihren Lebensunterhalt aufzuwenden. Sie mussten ihr Leben bereits sehr vereinfachen.

Sergei und Igor haben ebenfalls gerichtliche Auflagen, die ihre Arbeitssuche erschweren. Sergeis Arbeitszeit wird oft von Gerichtsterminen beeinträchtigt. Er erzählt: „Ich bin Dachdecker von Beruf. Jetzt kann ich nur noch kleine Aufträge annehmen, damit ich einen Auftrag in den Pausen zwischen den Gerichtsterminen erledigen kann.“

Igor kämpft mit einer Krankheit und hat oft Arzttermine. Er berichtet: „Wegen der Vorwürfe gegen mich ist es mir unmöglich, Arbeit zu finden.“ In Bezug auf seine schlechte Gesundheit und die finanziellen Schwierigkeiten sagt er weiter: „Jehova hat uns eine große, geistige Familie geschenkt, die uns in dieser schweren Zeit nicht im Stich gelassen hat.“

Offensichtlich haben unsere Brüder und ihre Familien wegen der gerichtlichen Auflagen ernsthafte finanzielle Probleme. Wir sind dennoch sicher, dass alle unsere Brüder und Schwestern in Russland den Prüfungen weiterhin standhalten werden, weil sie wissen, dass Jehova sie auch in Zukunft versorgen wird (Matthäus 6:33).