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Obere Reihe (von links): Juri Geraskow, Maxim Chalturin, Wladimir Korobeinikow und Andrzej Oniszczuk. Untere Reihe: Andrei Suworkow, Jewgeni Suworkow und Wladimir Wasiljew

22. APRIL 2021
RUSSLAND

AKTUALISIERT – RECHTSMITTEL ZURÜCKGEWIESEN | Gebet und Bibelstudium geben Brüdern Kraft für monatelange Untersuchungshaft und Hausarrest

AKTUALISIERT – RECHTSMITTEL ZURÜCKGEWIESEN | Gebet und Bibelstudium geben Brüdern Kraft für monatelange Untersuchungshaft und Hausarrest

Am 4. Oktober 2022 wies das Regionalgericht Kirow das Rechtsmittel im Fall unserer Glaubensbrüder Maxim Chalturin, Wladimir Korobeinikow, Andrzej Oniszczuk, Andrei Suworkow, Jewgeni Suworkow und Wladimir Wasiljew zurück. Sie werden zum jetzigen Zeitpunkt nicht inhaftiert.

Am 3. Juni 2022 verurteilte das Perwomaiski-Bezirksgericht Kirow Maxim Chalturin, Wladimir Korobeinikow, Andrzej Oniszczuk, Andrei Suworkow, Jewgeni Suworkow und Wladimir Wasiljew zu Bewährungsstrafen zwischen zweieinhalb und sechseinhalb Jahren. Bruder Juri Geraskow wurde ebenfalls schuldig gesprochen, obwohl er vor dem Abschluss des Gerichts­verfahrens bereits verstorben war.

Kurzbiografien

Juri Geraskow

  • Geburtsjahr: 1956 (Aserbaidschan)

  • Todestag: 24. April 2020

  • Lebenslauf: Hobbys als Jugendlicher: Fußball, Fotografie; arbeitete für die Philharmonie; wanderte aufgrund der politischen Situation in Aserbaidschan 1993 nach Russland aus; 2011 Heirat mit Alewtina und Taufe als Zeuge Jehovas; sie gingen als Ehepaar gern gemeinsam spazieren und Freunde besuchen

Maxim Chalturin

  • Geburtsjahr: 1974 (Kirow, Oblast Kirow)

  • Lebenslauf: Hat von Kindheit an gern gelesen; seit 1993 Interesse an der Bibel; 1995 Taufe als Zeuge Jehovas; kümmert sich um seine betagten Eltern, die einer anderen Religion angehören, aber seinen Glauben befürworten

Wladimir Korobeinikow

  • Geburtsjahr: 1952 (Insel Dikson, Region Krasnojarsk)

  • Lebenslauf: Vater war Polarmeerforscher; Hobby in der Kindheit: Modellbau; arbeitete als Installateur und Maschinenschlosser; heute im Ruhestand; Hobby: Angeln

    Begann gemeinsam mit seiner Frau Olga Anfang der 90er-Jahre ein Bibelstudium mit Zeugen Jehovas; war besonders von biblischen Prophezeiungen beeindruckt; Taufe 1996; sie haben einen erwachsenen Sohn und eine Tochter; die Familie hat von biblischen Grundsätzen sehr profitiert

Andrzej Oniszczuk

  • Geburtsjahr: 1968 (Białystok, Polen)

  • Lebenslauf: Hobbys als Jugendlicher: Fußballspielen, Gewichtheben; Taufe 1990; Umzug nach Kirow 1997; mag russische Literatur; 2002 Heirat mit Anna; gemeinsame Hobbys: Aktivitäten im Freien, Pilzesammeln, Fußballspielen

Andrei Suworkow

  • Geburtsjahr: 1993 (Kirow, Oblast Kirow)

  • Lebenslauf: Seine Mutter erzog ihn von klein auf in der Wahrheit; interessierte sich als Kind für Wissenschaften und hatte Freude an Volleyball und anderen Sportarten; 2007 Taufe als Zeuge Jehovas; leistete Zivildienst in einer Einrichtung für Drogenabhängige; 2016 Heirat mit Swetlana; gemeinsames Hobby: verschiedene Sportarten

Jewgeni Suworkow

  • Geburtsjahr: 1978 (Kumjony, Oblast Kirow)

  • Lebenslauf: Hobbys in der Kindheit: Schach, Hockeyspielen, Musikhören; arbeitet als Elektroinstallateur; begann im Alter von 16 Jahren ein Bibelstudium mit Zeugen Jehovas; Taufe 1995; verweigerte mit 18 den Wehrdienst; seinem Antrag auf zivilen Ersatzdienst wurde nach sechs Gerichts­verhandlungen stattgegeben; 2000 Heirat mit Swetlana; er half ihr dabei, ihren Sohn Andrei (siehe oben) aufzuziehen

Wladimir Wasiljew

  • Geburtsjahr: 1956 (Perm)

  • Lebenslauf: Spielte als Kind gern Fußball; arbeitete als Installateur und Fahrer; jetzt im Ruhestand; begann gemeinsam mit seiner Frau Nadeschda Anfang der 90er-Jahre ein Bibelstudium mit Zeugen Jehovas; Taufe 1994

Fallgeschichte

Am 9. Oktober 2018 durchsuchten Beamte 14 Wohnungen von Zeugen Jehovas in Kirow. Daraufhin wurden unsere Glaubensbrüder Maxim Chalturin, Wladimir Korobeinikow, Andrzej Oniszczuk, Andrei Suworkow und Jewgeni Suworkow festgenommen und anschließend in eine Untersuchungs­haftanstalt gebracht. Im Januar und Juli 2019 wurden Wladimir Wasiljew und Juri Geraskow ebenfalls angeklagt.

Wladimir Korobeinikow wurde nach über zwei Monaten Haft in den Hausarrest entlassen, damit er sich um seine kranke Frau und Tochter kümmern konnte. Maxim und Andrei verbrachten mehr als drei Monate in Untersuchungs­haft und Jewgeni etwa fünf Monate. Andrzej war 327 Tage inhaftiert. Einige der Brüder wurden aus der Haft in den Hausarrest entlassen. Inzwischen stehen sie nicht mehr unter Hausarrest, dürfen jedoch ihren Wohnort nicht verlassen.

Während der Untersuchungs­haft war es für die Brüder nicht leicht, von ihren Familien getrennt zu sein. Doch sie vertrauten darauf, dass Jehova für ihre Angehörigen sorgen würde.

Wladimir Korobeinikows Frau Olga ist behindert. Er erklärt: „Am schlimmsten war für mich der Gedanke, dass meine hilflose Frau zu Hause allein war.“ Wie er außerdem berichtet, wurde ihr Handy bei der Durchsuchung beschlagnahmt. Das beunruhigte Wladimir, bis eine Glaubens­schwester ihm in einem Brief versicherte, dass sich die Brüder um seine Frau kümmerten. Olga schrieb ihm später einen sehr ermunternden Brief, in dem sie ihm bestätigte, dass es ihr gut ging.

Die Brüder haben viele zusätzliche Schwierigkeiten, weil ihre Bewegungs­freiheit eingeschränkt ist und sie als „Extremisten“ gelten. Sie können beispielsweise nur schwer eine seriöse Arbeit finden. Außerdem haben sie keinen Zugriff auf ihre Bankkonten.

Jewgeni sagt trotz allem: „Jehova sorgt im Überfluss für alles, was wir brauchen. Wie den Israeliten in der Wildnis fehlt es uns an nichts. Wir erleben richtig, wie Jehovas Familie uns in materieller und emotioneller Hinsicht unterstützt und uns hilft, im Glauben stark zu bleiben.“

Wie die Brüder berichten, haben ihnen das Gebet, das persönliche Studium und das Bibellesen geholfen, standhaft und mutig zu sein. Wladimir Wasiljew erklärt beispielsweise: „Die Bibel zeigt uns, dass Jehova alles im Griff hat. Das stärkt unseren Glauben und unser Vertrauen auf ihn.“

Obwohl unsere lieben Brüder und ihre Familien wegen des Strafverfahrens Härten erdulden, setzen sie zweifellos auch künftig ihr Vertrauen auf Jehova. Sie harren weiterhin aus in der Gewissheit, dass „ein Mensch“ ihnen keinen dauerhaften Schaden zufügen kann (Psalm 56:4).