4. JANUAR 2023 | AKTUALISIERT 17. NOVEMBER 2023
RUSSLAND

AKTUALISIERT – SCHWESTER VERURTEILT | Selbst unter Verfolgung entschlossen, anderen zu helfen

ABSPIELEN

Am 15. November 2023 verurteilte das Kusnezki-Bezirksgericht Nowokusnezk unsere Glaubensschwester Tatjana Suschilnikowa zu einer Bewährungsstrafe von vier Jahren. Sie wird zum jetzigen Zeitpunkt nicht inhaftiert.

Kurzbiografie

Tatjana Suschilnikowa

Geburtsjahr: 1959 (Korkino, Oblast Tscheljabinsk)

Lebenslauf: Arbeitete als Fachkraft für Arbeitssicherheit und als Vorarbeiterin in einer Fabrik; 1979 Heirat mit Sergei; sie haben zwei Töchter großgezogen

Kam durch eine Verwandte mit Zeugen Jehovas in Kontakt; begann gemeinsam mit ihrem Mann die Bibel zu studieren; beide waren von der Liebe unter Jehovas Zeugen beeindruckt und ließen sich 1996 taufen

Was sie selbst sagt

Wie hat das Beispiel anderer dir Mut gemacht?

Die Artikel über unsere Brüder und Schwestern, die festgenommen und angeklagt wurden, haben mir geholfen. Durch solche Berichte war ich darauf vorbereitet, was mich erwarten könnte. Daher geriet ich nicht in Angst oder Panik, als es mich traf. Mich beeindrucken auch die Brüder und Schwestern, die ins Gefängnis gekommen sind. Obwohl sie selbst mit Umständen zu kämpfen haben, die sie entmutigen könnten, schreiben sie noch Briefe an die Brüder draußen, um sie aufzubauen.

Mein Mann Sergei hat mir auch ein gutes Beispiel gegeben. Als er angeklagt wurde, blieb er immer zuversichtlich und entschlossen. Und er ließ sich nicht von der Angst davor lähmen, was alles passieren könnte. Er dachte zuerst an seine Glaubensbrüder und suchte nach Gelegenheiten, ihnen Mut zu machen. Ich habe mir fest vorgenommen, allen in meinem Umfeld so gut wie möglich zu helfen. Dadurch bin ich mit nützlichen Dingen beschäftigt und konzentriere mich nicht so sehr auf meine eigenen Probleme.

Wie Tatjana werden auch wir durch das Beispiel der „großen Wolke von Zeugen“ gestärkt, die mit Jehovas Hilfe unter Verfolgung ausharren (Hebräer 12:1).

Rückblick

8. Juni 2021

Bewaffnete Beamte des russischen Inlandsgeheimdienstes (FSB) durchsuchen drei Wohnungen von Zeugen Jehovas in Nowokusnezk; Tatjana und ihr Mann Sergei werden drei Stunden lang vernommen
20. Juni 2022

Gegen Tatjana wird ein Strafverfahren eingeleitet; ihr wird vorgeworfen, Gespräche über Religion geführt und an religiösen Zusammenkünften teilgenommen zu haben
22. Juli 2022

Gegen Tatjana wird Anklage erhoben
27. September 2022

Das Gerichtsverfahren beginnt; wegen Verfahrensfehlern verweist das Gericht den Fall an die Staatsanwaltschaft zurück
16. November 2022

Das Verfahren wird wieder aufgenommen

Dazu auch:

NACHRICHTEN

Wegen ihres Glaubens in Haft – in Russland

In Russland sind Zeugen Jehovas wegen ihres Glaubens in Haft. Hier findet man ihre Geschichten und eine Übersicht aller derzeit Inhaftierten.

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