26. AUGUST 2021 | AKTUALISIERT: 12. JANUAR 2024
RUSSLAND

AKTUALISIERT – VERURTEILUNG AUFGEHOBEN | Drohende Freiheitsstrafe von 15 Jahren für Vater von zwei Kindern

ABSPIELEN

Am 11. Januar 2024 hob das Regionalgericht des Autonomen Kreises der Chanten und Mansen (Jugra) die Verurteilung von Bruder Andrei Sasonow auf. Sein Fall wird nun zur Wiederaufnahme des Verfahrens an das Stadtgericht Urai im Autonomen Kreis der Chanten und Mansen (Jugra) zurückverwiesen.

Rückblick

Am 24. Dezember 2021 verurteilte das Stadtgericht Urai im Autonomen Kreis der Chanten und Mansen (Jugra) Bruder Andrei Sasonow zu einer Geldstrafe von 500 000 Rubel (ungefähr 6000 Euro). Ihm hatte eine Freiheitsstrafe von 15 Jahren gedroht. Wir sind zwar enttäuscht darüber, dass unser Bruder schuldig gesprochen wurde, aber wir sind froh, dass er nicht inhaftiert wird
22. Juni 2020

Das Strafverfahren gegen Andrei beginnt
22. August 2019

Er wird aus dem Hausarrest entlassen und ihm werden vom Gericht Reisebeschränkungen und andere Einschränkungen auferlegt
26. Februar 2019

Wird in den Hausarrest entlassen
6. Februar 2019

Er wird vorläufig in Gewahrsam genommen. Zwei Tage später wird er in eine Untersuchungshaftanstalt verlegt, nachdem sein Arbeitsplatz und sein Fahrzeug durchsucht wurden
31. Januar 2019

Andrei wird angeklagt, „die Aktivitäten einer extremistischen Organisation organisiert und sich daran beteiligt zu haben“

Kurzbiografie

Andrei Sasonow

Geburtsjahr: 1980 (Moskau)

Lebenslauf: Arbeitet als Sachbearbeiter bei einem großen Heizungsunternehmen; Heirat mit der Englischlehrerin Wiktorija 2002; sie haben eine Tochter, Irina (Ira), und einen Sohn, Wjatscheslaw (Slawa)

Begann in den frühen 1990er-Jahren ein Bibelstudium mit Jehovas Zeugen; Taufe 1997

Was er selbst dazu sagt

Was war deine größte Herausforderung?

Das wahrscheinlich Schwierigste für mich war, von meiner Familie getrennt zu sein und zu merken, dass ich nichts tun konnte, um ihnen zu helfen. Ich habe mir große Sorgen darüber gemacht, wie meine Familie mit alldem zurechtkommt. Ich habe mir auch große Sorgen um die Brüder und Schwestern gemacht, weil nicht nur unser Haus durchsucht wurde.

Was hat dir geholfen, während deiner Untersuchungshaft positiv zu bleiben?

Ich habe gelernt, dass ich im Gefängnis keine Kontrolle darüber habe, was als Nächstes kommt. Manchmal wusste ich nicht mal, was im nächsten Moment passieren würde. Es konnte sein, dass sich die Tür zu meiner Zelle öffnet und sie mich irgendwohin bringen. Ich musste lernen, damit richtig umzugehen. Als die Dinge ihren Lauf nahmen, erinnerte ich mich an die Worte aus Römer 12:21: „Lass dich nicht vom Bösen besiegen, sondern besiege das Böse immer mit dem Guten.“ Ich habe in meinem Leben schon oft beobachtet, wie gut dieses Prinzip ist. Also habe ich beschlossen, mich immer freundlich zu verhalten – egal wie man mich behandelt. Ich habe versucht, zu allen freundlich und höflich zu sein und nicht auf diejenigen wütend zu sein, die für das verantwortlich waren, was mir passiert ist. Es ist schön zu sehen, wie sich Menschen verändern, wenn man sie freundlich behandelt, obwohl sie nicht damit rechnen. Das macht richtig Freude!

Schon bevor meine Familie von der Verfolgung betroffen war, habe ich zwei Lieder auswendig gelernt: „Gib nicht auf!“ und „Mach mich mutig!“. Diese beiden Lieder berühren mich ganz besonders. Während ich im Gefängnis war, habe ich sie immer wieder gesungen. Das hat mich gestärkt und mir die Kraft gegeben auszuhalten.

Welchen Rat würdest du jemandem geben, wie man sich im Voraus auf Verfolgung vorbereiten kann?

Tu alles, was du kannst, um Jehova näherzukommen – und zwar jetzt. Setz dich heute voll im Dienst für Jehova ein. … Je mehr du mit Dingen beschäftigt bist, die Jehova glücklich machen, umso weniger Zeit hast du für Ablenkungen, die deinen Glauben schwächen könnten.

Wir schätzen das gute Beispiel unserer Brüder und Schwestern in Russland während der Verfolgung. Wir vertrauen darauf, dass Jehova sie weiterhin „mutig und stark“ machen wird (Psalm 138:3).

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