22. MAI 2023
RUSSLAND

„Angst ist eine Reaktion, aber Mut ist eine Entscheidung“

ABSPIELEN

Am 24. März 2023 verkündete das Schelesnodoroschny-Bezirksgericht der Region Krasnojarsk seine Entscheidung im Fall von Schwester Natalja Woropajewa. Sie wurde zu einer Geldstrafe von 360 000 Rubel (ungefähr 4200 Euro) verurteilt.

Kurzbiografie

Natalja Woropajewa

Geburtsjahr: 1971 (Krasnojarsk)

Lebenslauf: Arbeitet als Friseurin

Fragte sich, warum es so viel Leid in der Welt gibt, wenn Gott existiert; Jehovas Zeugen zeigten ihr, wie die Bibel ihre Fragen beantwortet; ließ sich 1996 taufen

Was sie selbst sagt

Wie haben dich die Brüder und Schwestern unterstützt?

In seinen abschließenden Worten vor Gericht sagte Bruder Felix Machammadijew: „Ein Leben ohne Freunde wäre wie das Leben in einer Welt ohne Sonnenlicht.“ Ich sehe das genauso. Meine Freunde haben mir die ganze Zeit über Licht und Wärme gespendet. In der Zeit als gegen mich ermittelt wurde, bin ich gestürzt und habe mir das Bein gebrochen. Ich musste operiert werden und danach zwei Monate lang einen Gips tragen. Meine Brüder und Schwestern haben mich gefahren, für mich eingekauft, für mich gekocht und alles getan, was sie konnten, um mir beizustehen und mir praktische Hilfe zu leisten. Und über 100 von ihnen kamen zur Urteilsverkündung, um mich zu unterstützen. Meine Freunde sind wirklich ein Geschenk von Jehova und dafür bin ich ihm sehr dankbar. Was sie für mich tun, erinnert mich immer wieder daran, dass nichts Jehova davon abhalten kann, mir seine Liebe zu zeigen.

Welches Fazit ziehst du aus deinen Erlebnissen?

Mir ist etwas klar geworden: Angst ist eine Reaktion, aber Mut ist eine Entscheidung. Und mein Mut wächst, wenn ich weiß, dass ich Jehovas Anerkennung habe. Ich vertiefe weiter meine Freundschaft zu ihm und lese täglich in der Bibel und kann so deutlich seine Hand in meinem Leben sehen. Das überzeugt mich, dass Jehova immer an meiner Seite sein wird.

Wie Natalja, so wollen auch wir „voller Zuversicht sagen: ‚Jehova ist mein Helfer, ich werde mich nicht fürchten. Was kann ein Mensch mir antun?‘“ (Hebräer 13:6).

Rückblick

November 2017 bis November 2020

Natalja wird überwacht und ihre Wohnung wird durchsucht; sie wird im Rahmen der Ermittlungen gegen Bruder Andrei Stupnikow befragt.
5. September 2022

Das Ermittlungsverfahren wird eingeleitet
6. September 2022

Ihr werden Reisebeschränkungen auferlegt
20. Oktober 2022

Gegen sie wird Anklage erhoben
27. Februar 2023

Das Gerichtsverfahren beginnt
24. März 2023

Verurteilung zu einer Geldstrafe von 360 000 Rubel (ungefähr 4200 Euro)

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