24. MAI 2021
RUSSLAND
Bruder Albert Batschajew bleibt in Untersuchungshaft und unter Hausarrest treu
AKTUALISIERT | Russisches Gericht spricht Bruder Albert Batschajew schuldig
Am 6. Dezember 2021 verurteilte das Stadtgericht Tscherkessk der Republik Karatschai-Tscherkessien Bruder Albert Batschajew zu einer Bewährungsstrafe von sechs Jahren. Er wird zum jetzigen Zeitpunkt nicht inhaftiert.
Kurzbiografie
Albert Batschajew
Geburtsjahr: 1976 (Karatschajewsk)
Lebenslauf: Hat drei Schwestern und einen Bruder; an einer Militärakademie zum Anwalt ausgebildet; arbeitete als Ermittler in Kriminalfällen; Mutter verstorben; sorgt für seinen betagten Vater
Studierte die Bibel und war von ihrer Glaubwürdigkeit überzeugt; 2004 Taufe als Zeuge Jehovas; 2007 Heirat mit Schanna; zurzeit als Monteur für Türen tätig; aus gesundheitlichen Gründen körperlich eingeschränkt; Hobbys des Ehepaars: Fahrten und gelegentliche Spaziergänge in den nahe gelegenen Bergen, Zeit im Freien verbringen
Fallgeschichte
Am 16. Dezember 2019 durchsuchten Beamte des russischen Inlandsgeheimdienstes (FSB) knapp ein Dutzend Häuser in Tscherkessk. Daraufhin wurden viele Brüder festgenommen.
Am Tag nach der Razzia wurden alle bis auf Bruder Albert Batschajew wieder freigelassen. Gegen ihn wurde Untersuchungshaft für mindestens 72 Stunden angeordnet und er wurde beschuldigt, Gesang und Gebete zu Jehova organisiert zu haben. Seit Albert angeklagt wurde, stellen die Behörden auch seinen Freunden und Bekannten nach, wie diese berichten.
„Als sie mich in die Untersuchungshaftanstalt brachten und die schwere, knarrende Eisentür mit den rasselnden Ketten hinter mir zumachten, lief es mir eiskalt den Rücken runter“, erinnert sich Albert. „Ich dachte, da würde ich nie wieder rauskommen; ich würde dort sterben. Meine große Sorge war, was nun mit meiner Frau und den Brüdern passieren würde.“
Nach zwei Monaten wurde Alberts verbleibende Untersuchungshaft in Hausarrest umgewandelt. Eine Woche später kam er jedoch erneut in Untersuchungshaft, diesmal für sieben Wochen. Er berichtet: „Im Gefängnis, vor allem als ich total isoliert war, ist mir noch mehr bewusst geworden, wie wichtig es ist, regelmäßig den Glauben zu stärken und sich im Dienst für Jehova einzusetzen. Ich konnte davon zehren und das half mir, nicht schwach zu werden oder meinen Glauben, mein Durchhaltevermögen, meine Hoffnung oder meine Liebe zu Jehova und meinen Glaubensbrüdern zu verlieren.“
Obwohl es im Gefängnis nicht immer eine Bibel gibt, war es Albert möglich, eine zu bekommen. Er sagt: „Die Bibel war meine Rettungsleine. Sie hat mich davor bewahrt, zu verzweifeln oder meine Lieben allzu sehr zu vermissen.“ Albert konnte sich mehr denn je in die Lage biblischer Personen hineinversetzen, die Schweres durchmachten und in Gefangenschaft waren. „Sie waren noch nie so real, lebendig und greifbar für mich wie zu der Zeit, als ich im Gefängnis war“, erzählt er. „Jetzt kommt es mir so vor, als ob ich viele Freunde aus der Vergangenheit und der Gegenwart habe.“
Im April 2020 wurde Albert vorerst für zwei Monate in den Hausarrest entlassen. Dieser wurde jedoch vier Mal verlängert, zuletzt Ende März, und soll bis Ende Juni 2021 dauern.
Wir sind sicher, dass Jehova unserem Bruder Batschajew und allen anderen treuen Dienern Gottes, die Verfolgung durchmachen, weiterhin beistehen und Kraft geben wird (1. Chronika 29:12).