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Bruder Anatoli Wilitkewitsch mit seiner Frau Aljona

7. APRIL 2021
RUSSLAND

Bruder Anatoli Wilitkewitsch bleibt standhaft, während er das Gerichtsurteil erwartet

Bruder Anatoli Wilitkewitsch bleibt standhaft, während er das Gerichtsurteil erwartet

AKTUALISIERT | Russisches Gericht weist Rechtsmittel zurück

Am 16. Dezember 2021 wies der Oberste Gerichtshof der Republik Baschkortostan das Rechtsmittel im Fall von Bruder Anatoli Wilitkewitsch zurück. Seine ursprüngliche Strafe bleibt bestehen. Er muss zum jetzigen Zeitpunkt nicht ins Gefängnis.

Am 27. September 2021 hat das Leninski-Bezirksgericht Ufa Anatoli zu einer Bewährungsstrafe von zwei Jahren verurteilt.

Kurzbiografie

Anatoli Wilitkewitsch

  • Geburtsjahr: 1986 (Region Chabarowsk)

  • Lebenslauf: Arbeitet als Tischler; 2008 Heirat mit Aljona; Hobbys des Ehepaars: Zelten, Wandern

    Seine Eltern förderten in ihm die Liebe zum Schöpfer, als er noch sehr jung war; ihm gefiel besonders das biblische Versprechen, dass zwischen Mensch und Tier eines Tages Frieden herrschen wird; Taufe 1997 mit 11 Jahren

Fallgeschichte

Bruder Anatoli Wilitkewitsch wurde am 8. August 2018 auf die Liste der Personen gesetzt, die in Russland unter Terrorismusverdacht stehen. Wie Bruder Dennis Christensen gehörte Anatoli zu den ersten Zeugen Jehovas, die in Untersuchungs­haft kamen, nachdem das Oberste Gericht der Russischen Föderation im April 2017 Jehovas Zeugen verboten hatte.

Ermittlungsbeamte installierten in Anatolis und Aljonas Wohnung versteckte Überwachungs­kameras. Anatoli wurde bei der „Straftat“ gefilmt, biblische Gespräche mit Freunden zu moderieren. Er wird jetzt beschuldigt, die Aktivitäten einer „extremistischen“ Organisation koordiniert zu haben.

Als Anatoli von der Polizei abgeführt wurde, sagte einer der Beamten zu Aljona gehässig, sie solle sich „einen neuen Mann suchen“. Anatoli berichtet, dass er während der Vernehmung „unter starkem psychischen Druck stand. Sie sagten, wenn ich nicht gestehen würde, dann hätte das für meine Frau und alle, die bei den Zusammenkünften in unserer Wohnung waren, schlimme Konsequenzen. Mehrmals wurde mir gedroht, meine Frau würde auch ins Gefängnis kommen. In diesen Momenten habe ich zu Jehova gebetet, dass er mir hilft, innerlich ruhig zu bleiben.“

Anatoli verbrachte über zwei Monate in Untersuchungs­haft, stand fast neun Monate unter Hausarrest und unterliegt seit mehr als anderthalb Jahren Reise­beschränkungen. Während der Haft rief er sich biblische Personen in den Sinn, die auch Verfolgung erlebten, und machte sich dazu Notizen. Er sagt: „Ich habe daran gedacht, dass Jehova sie zwar nicht vor Schwierigkeiten bewahrt, aber sie trotzdem nie verlassen hat. Das hat mir viel Kraft gegeben und die Gewissheit, dass Jehova mir genauso beistehen würde. Es kam vor allem darauf an, treu zu bleiben.“ Die Briefe seiner Frau machten ihm auch viel Mut. „In einem ihrer ersten Briefe schickte mir Aljona Fotos mit lieben Freunden und Angehörigen“, erzählt Anatoli. „Ich habe sie mir jeden Abend angeschaut und versucht, mich an etwas Interessantes zu erinnern, was ich mit den Personen erlebt hatte. Es war dann so, als ob sie direkt bei mir waren.“

Die beispielhafte Treue von Anatoli und Aljona macht uns allen Mut. Es ist sehr schön zu sehen, wie unsere Brüder und Schwestern in Russland trotz schwerer Verfolgung einen starken Glauben bewahren. Wir danken Jehova, dass er unsere Gebete für sie erhört (2. Korinther 1:11).