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Bruder Jegor Baranow und Schwester Darja Dulowa

8. SEPTEMBER 2020
RUSSLAND

Bruder Baranow und Schwester Dulowa beweisen in jungen Jahren Glauben und Mut

Bruder Baranow und Schwester Dulowa beweisen in jungen Jahren Glauben und Mut

Zwei jugendliche Zeugen Jehovas in Russland, Bruder Jegor Baranow und Schwester Darja Dulowa, lassen sich trotz ihrer drohenden Verurteilung und möglicherweise langen Freiheitsstrafen nicht entmutigen.

Bruder Baranow, der sich derzeit in Untersuchungshaft befindet, ist erst 19 Jahre alt. Schwester Dulowa war erst 18 Jahre alt, als ihre Wohnung gestürmt und durchsucht wurde. Die beiden sind die jüngsten von mehr als 380 Brüdern und Schwestern in Russland, die wegen ihres Glaubens strafrechtlich verfolgt werden.

Bruder Baranow ist seit dem 27. Mai 2020 inhaftiert. Schwester Dulowa wartet in zwei verschiedenen Verfahren auf die Gerichtsentscheidungen. Trotz ihrer andauernden Schwierigkeiten sind beide fest entschlossen, Jehova treu zu bleiben.

Die Wohnung, in der Bruder Baranow mit seiner Mutter lebte, wurde am 27. Mai von bewaffneten Agenten des russischen Inlandsgeheimdienstes (FSB) durchsucht. Danach ordnete Richter Alexei Schatilow Untersuchungshaft gegen unseren Bruder an, weil er angeblich „einer der Anführer“ der Zeugen Jehovas in der Region sei.

Während der beängstigenden Razzia betete Bruder Baranow zu Jehova und daraufhin konnte er sich beruhigen. Er berichtet: „Bei der Durchsuchung bemerkte einer der Beamten, dass ich mich verhielt, als hätte ich sie erwartet.“

Bruder Baranow erzählt auch, welchen Gedanken er sich ständig in Erinnerung ruft: „Wenn Jehova diese Situation zulässt, dann heißt das, ich kann sie ertragen.“ Und er erklärt: „Intensive Gebete um Gottes Beistand und heiligen Geist haben mir geholfen, keine Angst zu haben. Außerdem habe ich die Gewissheit, dass ich kein Verbrecher bin. Mein Gewissen ist rein; ich werde wegen meines Glaubens verfolgt.“

Bruder Baranow hat bestätigt, dass er sich in der Haftanstalt nicht in Gefahr sieht. Die anderen Häftlinge sind nicht gewalttätig und begegnen ihm mit Respekt. Sie behandeln ihn wie einen kleinen Bruder. „Ihnen ist klar, dass ich nicht hier sein sollte“, sagt Bruder Baranow.

Am 1. August 2018 stürmten Beamte die Wohnung, in der Schwester Dulowa mit ihrer Mutter lebt. Schwester Dulowa erzählt, dass die Erfahrung der Hausdurchsuchung und die darauffolgende Festnahme sie zwar emotional belasten, ihren Glauben aber keinesfalls schwächen. „Ich bin fest entschlossen, Jehova treu zu bleiben“, sagt sie. „Ich werde Jehova bis zum Ende dienen, egal, was passiert.“

Schwester Dulowas Gerichtsverfahren begann im September 2019 vor dem Stadtgericht Karpinsk der Oblast Swerdlowsk. Während einer der letzten Verhandlungen erklärte Schwester Dulowa dem Gericht, dass es normal sei, die Freude über etwas Schönes im Leben mit anderen Menschen zu teilen. Sie sagte: „Zum Beispiel weiß ich, dass Gott bald auf der Erde ein Paradies schaffen wird und dass es bald nur noch Freudentränen geben wird. Sollte mich diese gute Nachricht denn nicht veranlassen, meinen Mitmenschen davon zu erzählen?“

Obwohl sie sich so logisch und mutig verteidigte, wurde sie am 27. Januar 2020 verurteilt. Das Gericht ordnete eine einjährige Bewährungsstrafe an. Die Verteidigung legte gegen diese Entscheidung Rechtsmittel ein.

Am 6. August 2020 hob das Regionalgericht Swerdlowsk die Verurteilung von Schwester Dulowa auf. Das Verfahren wurde zur erneuten Prüfung durch einen anderen Richter an das Stadtgericht Karpinsk zurückverwiesen. Der Verhandlungstermin steht noch nicht fest. Während Schwester Dulowa auf den Ausgang dieses Verfahrens wartet, muss sie sich in einem zweiten Strafverfahren verteidigen, das gegen sie, ihre Mutter und drei weitere Zeugen Jehovas anhängig ist.

Bruder Baranow und Schwester Dulowa haben aus ihren Schwierigkeiten viel gelernt.

Schwester Dulowa erzählt, was ihr geholfen hat: „Stärke deinen Glauben, indem du in der Bibel liest, dich auf die Zusammenkünfte vorbereitest und unsere Königreichslieder lernst. Beschäftige dich intensiv mit biblischen Gedanken, die dir helfen können, deine Sorgen und die Angst vor dem Unbekannten zu zerstreuen.“

Bruder Baranow stellt fest: „Um unter solchen Bedingungen durchzuhalten, brauchst du ein enges Verhältnis zu Gott. Verschwende deine Zeit nicht. Stärke jetzt deine Freundschaft mit Jehova Gott.“

Viele biblische Berichte zeigen, wie Jehova treuen jungen Leuten geholfen hat, mutig zu sein. Wir wissen daher, dass unsere lieben Jugendlichen, die in Russland und anderen Teilen der Welt verfolgt werden, immer seine Unterstützung haben werden (1. Samuel 1:20; 16:18; 2. Könige 5:1-3; Daniel 1:14-17; 3:17-27).