10. JULI 2023
RUSSLAND

Drei Schwestern in Komsomolsk am Amur verurteilt

ABSPIELEN

Am 23. März 2023 verurteilte das Zentrale Bezirksgericht Komsomolsk am Amur unsere Glaubensschwestern Tatjana Bondarenko, Jelena Nesterowa und Tatjana Swoboda zu einer Bewährungsstrafe von je fünf Jahren. Sie werden vorerst nicht inhaftiert.

Kurzbiografien

Tatjana Bondarenko

Geburtsjahr: 1960 (Komsomolsk am Amur, Region Chabarowsk)

Lebenslauf: Bediente in einer Fabrik eine Getreidemühle und war später als Reinigungskraft tätig

1992 Heirat mit Wladimir; die beiden haben drei Söhne

Nachdem Tatjana von Gottes Vorhaben für die Menschheit und von seinem Versprechen, die Erde zu einem Paradies zu machen, gehört hatte, begann sie die Bibel zu studieren; Taufe 2005

Was sie selbst sagt

Wie hast du Jehovas Hilfe während dieser schweren Zeit verspürt?

Mein Mann ist kein Zeuge Jehovas. Als unsere Wohnung durchsucht wurde, war er im Krankenhaus. Er hat versucht mich anzurufen, um mir zu sagen, dass die Ärzte ihn an diesem Tag entlassen wollten. Aber da die Beamten mein Handy beschlagnahmt hatten, konnte er mich nicht erreichen. Erst nach der Durchsuchung, viel später am Abend, war es mir möglich, ein neues Handy zu besorgen. Endlich konnte ich ihn anrufen und erklären, was passiert war. Das alles war wirklich nervenaufreibend. Mir wurde jedoch bewusst, wie wichtig es war, Jehova um inneren Frieden zu bitten. Und er hat mein Gebet erhört. Als mein Mann und ich am Abend schließlich nach Hause kamen, war er so lieb und hat mir geholfen, unser Haus nach der Durchsuchung wieder aufzuräumen. Dieses Erlebnis hat mein Vertrauen zu Jehova noch mehr gestärkt.

Jelena Nesterowa

Geburtsjahr: 1967 (Komsomolsk am Amur)

Lebenslauf: Arbeitete als Buchhalterin

Sie hatte zwei Töchter, eine von ihnen verstarb im Jahr 1998

Kam durch ihren Anwalt, der ein Zeuge Jehovas war, mit Jehovas Zeugen in Kontakt; sie war beeindruckt von der Ehrlichkeit und dass alle Fragen anhand der Bibel beantwortet wurden; Taufe 1997

Was sie selbst sagt

Was hast du in dieser schwierigen Situation gelernt?

Wir haben oft den Rat erhalten, gehorsam zu sein. Mir ist jetzt noch deutlicher bewusst geworden, wie vorteilhaft es ist, sich daran zu halten. Schon kurz nachdem ich angeklagt worden war, hat mir ein Bruder empfohlen, direkt mit der Vorbereitung meiner abschließenden Stellungnahme zu beginnen. Aber die abschließende Stellungnahme kommt erst kurz vor Ende des Gerichtsverfahrens und ich dachte mir: „Das Verfahren hat doch noch gar nicht begonnen.“ Ich habe über die Sache gebetet und dann eine Entscheidung getroffen: Ich habe angefangen mir aufzuschreiben, was ich sagen wollte. Dann ging mit dem Gerichtsverfahren alles so schnell. Hätte ich nicht rechtzeitig begonnen mich vorzubereiten, wäre ich nicht in der Lage gewesen, vor Gericht ein gutes Zeugnis zu geben. Daraus habe ich gelernt, dass es immer gut ist, auf den Rat der Brüder zu hören, selbst wenn ich den Grund nicht ganz nachvollziehen kann.

Wir bitten Jehova darum, dass er diese Schwestern segnet und ihnen Kraft gibt, während sie ihm unter Prüfungen treu bleiben (Ruth 2:12).

Rückblick

21. September 2021

Gegen Tatjana Swoboda wird ein Strafverfahren eingeleitet
18. Oktober 2021

Gegen Tatjana Bondarenko und Jelena Nesterowa wird ebenfalls ermittelt
20. Oktober 2021

Ihre Wohnungen werden durchsucht
28. August 2022

Das Strafverfahren wird eröffnet
28. Dezember 2022

Das Gerichtsverfahren beginnt
23. März 2023

Die Schwestern werden jeweils zu einer fünfjährigen Bewährungsstrafe verurteilt

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