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Schwester Anastasija Gusewa und ihr Ehemann Konstantin

2. APRIL 2021
RUSSLAND

Drohende Freiheitsstrafe für Schwester Anastasija Gusewa wegen ihres Glaubens

Drohende Freiheitsstrafe für Schwester Anastasija Gusewa wegen ihres Glaubens

AKTUALISIERT | Russisches Gericht weist Rechtsmittel zurück

Das Gericht der Jüdischen Autonomen Oblast wies am 2. Dezember 2021 das Rechtsmittel im Fall von Schwester Anastasija Gusewa zurück. Ihre ursprüngliche Strafe bleibt rechtskräftig. Sie muss zum jetzigen Zeitpunkt nicht ins Gefängnis.

Das Bezirksgericht Birobidschan der Jüdischen Autonomen Oblast hat am 19. August 2021 seine Entscheidung im Fall von Schwester Gusewa bekannt gegeben und eine Bewährungsstrafe von 30 Monaten verhängt.

Kurzbiografie

Anastasija Gusewa

  • Geburtsjahr: 1979 (Birobidschan)

  • Lebenslauf: Bei ihrer alleinerziehenden Mutter aufgewachsen, zusammen mit zwei Brüdern; hat als Kind gern gelesen, Sport getrieben und klassische Tänze gelernt; fand im Alter von zehn Jahren bei ihrer Großmutter eine Bibel, das motivierte sie, mehr über Gott zu erfahren; gemeinsam mit ihrer Mutter studierte sie mit Zeugen Jehovas die Bibel; beide wurden 1995 getauft; 2001 Heirat mit Konstantin

Fallgeschichte

Im Mai 2018 führten russische Beamten eine Razzia in der Wohnung von Anastasija und Konstantin durch. Im Juli 2019 wurde Konstantin wegen „Extremismus“ angeklagt, im Februar 2020 folgte dieselbe Anklage gegen Anastasija. In der Jüdischen Autonomen Oblast kam es zu 19 Verfahren, bei denen insgesamt 23 Zeugen Jehovas angeklagt wurden.

Das Strafverfahren ist eine große Belastung im Leben von Anastasija und Konstantin. Da ihnen vorgeworfen wird, „Extremisten“ zu sein, waren sie gezwungen, ihre Arbeit in einer Musikschule zu kündigen. Konstantin wurde im Februar 2021 zu einer Bewährungsstrafe von zweieinhalb Jahren verurteilt.

Anastasija beschreibt, was ihr geholfen hat, die Situation zu ertragen: „Es ist besser, davon auszugehen, dass du verfolgt werden wirst, und in deiner Vorstellung zu üben, wie du dich in schwierigen Situationen verhalten wirst. Wenn man zum Beispiel den Bericht über Jesu letzten Tag auf der Erde liest, wird klar, dass er darüber nachgedacht hatte, wie er sich bei seiner Verhaftung verhalten würde, ... wann er sprechen und wann er schweigen würde und was er sagen würde, wenn er spricht.“

Wie Anastasija sagt, haben die Worte in Römer 8:38, 39 jetzt eine besondere Bedeutung für sie. Sie erklärt: „In diesen Worten steckt ein Grund zur Freude. Die zwei mächtigsten Personen im gesamten Universum lieben mich, und niemand kann etwas gegen diese Liebe tun. Diese Tatsache macht mir Mut und hilft mir auszuharren.“