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Schwester Walentina Suworowa mit ihrem Ehemann Wladimir

9. MÄRZ 2021
RUSSLAND

Drohende Verurteilung für 73-jährige Schwester wegen ihres Glaubens

Drohende Verurteilung für 73-jährige Schwester wegen ihres Glaubens

Urteilsverkündung

Das Metallurgitscheski-Bezirksgericht Tscheljabinsk wird in Kürze seine Entscheidung im Fall von Schwester Walentina Suworowa bekannt geben. a Die Staatsanwaltschaft hat noch kein Strafmaß beantragt.

Kurzbiografie

Walentina Suworowa

  • Geburtsjahr: 1948 (Sorowskoje, Oblast Kurgan)

  • Lebenslauf: Über 30 Jahre Lehrerin an der Musikschule Tscheljabinsk; jetzt im Ruhestand; Hobbys: Gartenarbeit, Tanzen, Musik hören

    1973 heiratete sie Wladimir. Ihr Sohn Igor starb vor einigen Jahren an Krebs. Vor Kurzem verlor sie ihre Mutter und ihre Schwester durch den Tod.

Fallgeschichte

Am 26. März 2019 durchsuchten schwer bewaffnete Polizeibeamte mehr als 20 Wohnungen unserer Brüder in Tscheljabinsk und Jemanschelinsk. Nach langwierigen Ermittlungen wurde am 5. Dezember 2019 gegen die inzwischen 73-jährige Walentina Anklage erhoben, weil sie in der Bibel gelesen und mit anderen über ihren Glauben gesprochen hat. Derzeit unterliegt sie Reisebeschränkungen. Wladimir wurde ebenfalls wegen seiner christlichen Glaubensansichten strafrechtlich verfolgt.

Während sie schliefen, so erinnert sich Walentina, wurde ihre Wohnung von Beamten mit automatischen Waffen durchsucht: „Wir konnten uns weder waschen, noch unsere Haare kämmen oder uns etwas Ordentliches anziehen. Sie stellten um uns herum alles auf den Kopf und durchsuchten jeden Winkel der Wohnung: alle Schränke, Schmuckdosen, Geldbeutel und Taschen. ... Sie schauten in die Töpfe und sahen sich jeden Vorhang und sogar unser Bettzeug an − einfach alles.“

Walentina war wegen ihres Alters und ihrer schwachen Gesundheit besorgt, wie sich die Verfolgung auf sie auswirken würde.

Sie erzählt, dass ihr regelmäßiges persönliches Bibelstudium ihr geistiger Schutzwall gewesen sei. „Den Tagestext zu lesen, darüber nachzudenken und ihn dann anzuwenden, hat mir geholfen, mit allen Schwierigkeiten fertigzuwerden.“

Walentina erzählt außerdem, dass der Besuch der Zusammenkünfte und die Vorbereitung darauf, das persönliche Studium und das Familienstudium eine wichtige Rolle spielen, um nervenaufreibende Zeiten zu überstehen. Sie sagt: „Ich lerne bei jeder Zusammenkunft etwas Neues und versuche es umzusetzen.“ Außerdem verspüre sie echte Erleichterung, wenn sie von Herzen betet. Deshalb sagt sie: „Ich danke Gott immer wieder für seine Hilfe.“

Sich selbst und anderen ruft Walentina oft in Erinnerung: „Es gibt überhaupt keinen Grund, sich zu fürchten. Wir müssen nur stark im Glauben sein und an Matthäus 6:33 und 2. Korinther 1:3, 4 denken.“

Unsere Brüder und Schwestern in Russland, einschließlich Walentina und Waldimir, sind der lebende Beweis für die Aussage aus Psalm 64:10: „Der Gerechte wird Freude an Jehova haben und bei ihm Schutz suchen. Alle von Herzen Aufrichtigen werden jubeln.“

a Das Datum der Urteilsverkündung wird nicht immer im Voraus bekannt gegeben.