28. APRIL 2021
RUSSLAND
Gebet und das Singen von Königreichsliedern gaben Bruder Anton Ostapenko in Untersuchungshaft Kraft
AKTUALISIERT | Russisches Gericht verurteilt Bruder Ostapenko
Am 25. Oktober 2021 verurteilte das Stadtgericht Scharypowo der Region Krasnojarsk Bruder Anton Ostapenko zu einer Bewährungsstrafe von sechs Jahren und drei Monaten. Er muss zum jetzigen Zeitpunkt nicht ins Gefängnis.
Kurzbiografie
Anton Ostapenko
Geburtsjahr: 1991 (Ekibastus, Kasachstan)
Lebenslauf: Arbeitet als Kesselwärter in einem Kraftwerk; durch seine Mutter lernten er und seine Schwester als Jugendliche die Bibel kennen; 2005 Taufe als Zeuge Jehovas
2015 Heirat mit Natalja; die beiden fahren gern Snowboard und Ski; Anton spielt außerdem Gitarre und Tennis und angelt
Fallgeschichte
Am 19. April 2019 durchsuchten Beamte 10 Wohnungen von Zeugen Jehovas in Scharypowo und befragten die anwesenden Brüder und Schwestern. Bruder Anton Ostapenko wurde festgenommen und musste anschließend bis zum 20. Dezember 2019 in Untersuchungshaft bleiben. Ihm wird vorgeworfen, die Aktivitäten einer „extremistischen“ Organisation zu organisieren.
Während der sechsmonatigen Haft wandte sich Anton manchmal von der Überwachungskamera ab, ging zum Waschbecken in seiner Zelle und brach vor lauter Kummer in Tränen aus.
Das Gebet wurde zu seiner wichtigsten Kraftquelle. Anton erzählt: „Ich bat Jehova inständig um Hilfe, damit ich lerne auszuharren.“ Außerdem merkt er an: „Ich hatte viel zu lernen. Ich bin dort im Glauben erwachsen geworden, stärker geworden. … Wenn man in eine schwierige Lage [wie diese] gerät, kommt es einem interessanterweise so vor, als würde man von der Theorie zur Praxis übergehen. Schließlich hat man nicht immer eine Bibel in der Gefängniszelle. Vor der Inhaftierung hatte ich über Jehova nur gelesen. Aber dort [im Gefängnis] zeigte mir Jehova erst so richtig, was für ein Gott er ist. Ich muss sagen, das hat mich sehr glücklich gemacht! Ich habe ihn nicht nur als allmächtigen Gott erlebt, sondern er wurde für mich auch zu einem liebevollen Vater, der meine Situation wirklich versteht und mir seine Hilfe und Unterstützung anbietet – auf eine Art, wie ich es niemals erwartet hätte, und immer genau zur richtigen Zeit.“
Königreichslieder machten Anton ebenfalls Mut. „Meine Frau und ich hatten immer zusammen gesungen und die Lieder dadurch auswendig gelernt. Das kam mir in der Haftanstalt zugute. Wenn abends das Licht ausging, freute ich mich immer, zu beten und ein Lied zu singen. Danach konnte ich beruhigt einschlafen.“
Während Anton nun auf den Ausgang des Gerichtsverfahrens wartet, kann er weiter seiner Arbeit nachgehen. Jedoch darf er Scharypowo nicht verlassen. Wegen dieser Auflage kann er seine Mutter nicht zu ihren Arztterminen fahren.
Voller Vertrauen bitten wir Jehova, unseren Brüdern, die unter Verfolgung ausharren, weiterhin inneren Frieden zu geben (Johannes 14:27).