18. OKTOBER 2022
RUSSLAND

„Ich bin stolz darauf, Jehovas Namen zu tragen“

ABSPIELEN

Am 10. Oktober 2022 verurteilte das Bezirksgericht Keschemski der Region Krasnojarsk unseren Glaubensbruder Ildar Urasbachtin zu einer Bewährungsstrafe von sechs Jahren. Er wird vorerst nicht inhaftiert.

Rückblick

20. Juli 2021

In Kodinsk werden mindestens fünf Wohnungen von Zeugen Jehovas durchsucht, darunter die von Ildar und seiner Familie; er wird vorübergehend in Gewahrsam genommen
21. Juli 2021

Ildar wird unter Hausarrest gestellt; er darf weder das Telefon noch das Internet nutzen
20. September 2021

Ildar wird aus dem Hausarrest entlassen; ihm werden Reisebeschränkungen auferlegt
13. Januar 2022

Ihm wird die Durchführung von Videokonferenzen vorgeworfen, bei denen er „zum tiefgründigen Bibelstudium angeregt und Brüder und Schwestern ermuntert hat, einander zu unterstützen“
30. März 2022

Das Gerichtsverfahren beginnt

Kurzbiografie

Ildar Urasbachtin

Geburtsjahr: 1963 (Bratsk, Oblast Irkutsk)

Lebenslauf: Hat Elektrotechnik studiert; arbeitet als Fachkraft für Arbeitssicherheit

1987 Heirat mit Gulnora; er hatte darum gebetet, einen Sinn im Leben zu finden; lernte Zeugen Jehovas kennen und begann ein Bibelstudium; 1999 Taufe; 2006 Gulnoras Taufe

Sie haben einen Sohn, eine Tochter und drei Enkeltöchter

Was er selbst sagt

Wie hat dich Jehova nach deiner Festnahme gestärkt?

Als sie mich eingesperrt haben, wusste ich nicht, was mich erwartet oder was ich tun sollte. Wie Jehova mich gestärkt hat, war wirklich außergewöhnlich. Einer der Wärter trat an das Fenster meiner Zelle und fragte: „Kann ich Ihnen irgendwas zu lesen bringen?“ Ich antwortete: „Haben Sie eine Bibel?“ Die nächsten Stunden verbrachte ich damit, einige meiner Lieblingsberichte in der Bibel zu lesen. Das hab ich richtig genossen. Später bemerkte ein anderer Wärter, dass ich sehr gläubig bin, und fing an, mir alle möglichen Fragen zu stellen. Wir haben uns etliche Stunden unterhalten. Genau das hatte ich gebraucht.

Was hilft dir, zuversichtlich zu bleiben?

In Sprüche 28:1 steht: „Die Bösen fliehen, auch wenn niemand sie verfolgt, die Gerechten aber sind zuversichtlich wie ein Löwe.“ Weil ich genau weiß, dass ich kein Verbrecher bin, kann ich meinen Gegnern guten Gewissens ins Gesicht sehen. Es gibt nichts, wofür ich mich schämen müsste. Ich bin stolz darauf, Jehovas Namen zu tragen! Die Verfolgung, die wir in Russland erleben, hat uns nur noch stärker gemacht. Jehova hält sein Versprechen, unsere Schulung zu beenden und uns zu stärken (1. Petrus 5:10).

Was Ildar und andere Brüder und Schwestern in Russland erleben, bestätigt uns, dass unser Gott Jehova immer gern bereit ist, uns „in der Not“ beizustehen (Psalm 46:1).

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